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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Völker, in einem fairen Vertrag festgeschrieben – das war damals meine ehrliche Überzeugung, als ich Yatol Mado Wadon beriet, und ist es auch noch heute!«
    »Dann verlasst die Stadt«, forderte Brynn ihn auf. »Geht zu Yatol De Hamman, und findet heraus, was er plant. Vermutlich wird er Euch mit der Nachricht zu uns zurückschicken, er sei im Begriff, seine Zelte abzubrechen und in Kürze nach Jacintha zurückzukehren.«
    »Und was soll ich ihm von Euch sagen?«
    »Sagt ihm, dass Ihr nicht eben ein Freund von mir seid«, trug sie ihm auf.
    Er betrachtete sie forschend, ehe er zu dem Schluss kam:
    »Ihr wollt mich tatsächlich mein eigenes Volk ausspionieren lassen?«
    »Nur, wenn Ihr Abt Olin als einen Mann Eures Volkes betrachtet«, erwiderte Brynn. »Denn die Verantwortung hierfür trägt Abt Olin, nicht Yatol Wadon. Vielleicht hat Yatol De Hamman ja wirklich vor abzuziehen. Wenn er überzeugt ist, dass Ihr mir nicht wohlgesinnt seid, wird er Euch gegenüber wahrscheinlich aufrichtig sein.«
    »Und anschließend soll ich Euch Bericht erstatten«, fügte der Gesandte hinzu.
    Brynn zuckte mit den Schultern. »Diese Entscheidung liegt allein bei Euch, und wie immer sie ausfällt, ich werde sie akzeptieren. Sollte Yatol De Hamman Andeutungen machen, dass er die Absicht hat, mich aus der Stadt zu vertreiben, werdet Ihr vielleicht endlich begreifen, wie begründet meine Befürchtung ist, dass Abt Olin und nicht Yatol Wadon über Behren herrscht – eine Erkenntnis, die Euch womöglich sogar zu der Überzeugung gelangen lässt, dass ich ein besserer Freund Jacinthas bin als dieser Abellikaner-Abt.«
    Der Behreneser zögerte, und einen Moment lang schien es, als wollte er etwas erwidern, doch dann sagte er nur: »Ich werde gehen«, und verließ mit einer Verbeugung den Raum.
    »Er könnte uns verraten«, erklärte Tanalk Grenk, kaum dass der Mann gegangen war.
    »Es gibt nichts, was er verraten könnte«, erwiderte Pagonel.
    »Er könnte von De Hamman zurückkommen und uns irgendeine Lüge auftischen«, überlegte Grenk.
    »Im Grunde wissen wir doch genau, was Yatol De Hamman plant, ganz gleich, was Pechter Dan Turk uns erzählt«, erwiderte Brynn.
    »Was hatte es dann für einen Sinn, ihn loszuschicken?«
    »Er soll uns später eine Stimme in Jacintha verschaffen«, sagte Brynn, »vorausgesetzt, wir überleben De Hammans Sturmangriff.« Sie wandte sich den Elfen zu, die schweigend ein Stück abseits standen. »Habt ihr euch schon mit Pherol getroffen?«
    »Der Drache ist bester Laune«, unterrichtete sie Juraviel. »Außerdem befindet er sich auf dem Weg der Besserung. Noch zwei, drei Tage, dann dürfte er mit seinem verletzten Flügel wieder fliegen können.«
    »Aber sobald er den Erdboden verlässt, ist er nach wie vor gefährdet«, gab Pagonel zu bedenken. »Die behrenesische Armee hat Waffen gegen Pherol konstruiert, Waffen, die den Drachen am Ende des Krieges zur Befreiung To-gais in einen noch übleren Zustand versetzt haben als jetzt. Schließlich hatten uns die Behreneser bereits geschlagen, und nur das Chaos in ihrem eigenen Land war schuld, dass sie von unseren Toren wieder abgezogen sind.«
    Tanalk Grenk fühlte sich zu einem milde verächtlichen Schnauben veranlasst, dabei mochte nicht einmal er der Einschätzung offen widersprechen.
    »Außerdem sind diese Waffen derzeit nicht einmal die schlimmste Bedrohung für Pherol«, fügte Pagonel hinzu.
    »Sondern die Abellikaner-Mönche«, sagte Brynn.
    »Sie haben dem Drachen sehr zugesetzt – Pherol hatte schon immer großen Respekt vor den Benutzern der Steine und überhaupt allen Anwendern von Magie.«
    Brynn hatte während der gesamten Erwiderung des Mystikers nickend zugehört. Nur zu deutlich erinnerte sie sich noch an die Zeit, als sie mit Pherol nach Süden in das Gebiet der Feuerberge geflogen war, das Land des Klosters mit Namen Wolkenfeste, das für die Jhesta Tu wie eine Heimat war. Damals war Pherol nicht gerade versessen darauf gewesen, diesen magischen Mystikern überhaupt zu begegnen. Brynn richtete den Blick wieder aus dem Fenster und wog dies alles ab. Eins war ihr jenseits allen Zweifels klar: Der Versuch, sich in der Stadt zu verbarrikadieren, konnte letztendlich nur in einer Katastrophe enden, denn im Grunde hatten sie und ihre Truppen keine Chance, der behrenesischen Übermacht lange zu trotzen. Ebenso wenig sagte ihr die Vorstellung zu, sich wieder nach To-gai zurückzuziehen, erst recht nicht nach Juraviels Bemerkung über Aydrian und

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