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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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angenommen, und die Kraft war in seine Beine zurückgekehrt. Sie traf ihn hinter dem Tresen stehend an, wo er die zahlreichen Gäste bediente. Er konnte sich kaum retten vor Tränen, als sie plötzlich vor ihm stand, und eilte um den Tresen herum, um sie mit einer stürmischen Umarmung beinahe zu erdrücken.
    Seine Freude bekam jedoch einen gehörigen Dämpfer, als sie sich nach Dainsey erkundigte.
    »Sie ist im Hinterzimmer und sorgt sich um ihren Roger.«
    Pony löste sich von Belster, der sie nickend gewähren ließ, dann verschwand sie hinter dem Tresen, lief den kurzen Flur entlang zu Dainseys Zimmertür und klopfte leise an. Als niemand antwortete, öffnete sie behutsam die Tür. Dainsey saß in einem Sessel am Fenster und starrte hinaus in die tiefschwarze Nacht.
    Pony hockte sich neben sie, aber erst, als sie ihr eine Hand auf die Schultern legte, schien Dainsey von ihr Notiz zu nehmen. Sie drehte sich um und ließ sich in Ponys Arme sinken.
    »Der Kampf wird niemals enden, nicht wahr?«, sagte Dainsey. »Er holt einen immer und überall ein, auch wenn man es gar nicht darauf anlegt.«
    »Zumindest Roger scheint es darauf anzulegen«, pflichtete Pony ihr bei. Sie klang erheblich unbekümmerter als Dainsey. »Aber ohne triftigen Grund wird er in nichts verwickelt.«
    Ihre Bemerkung schien Dainsey ein wenig aufzuheitern.
    »Jedenfalls brauchen Rogers Freunde ihn nicht lange um Hilfe zu bitten«, fuhr Pony fort. »Erinnerst du dich noch an die Zeit, als ihr beide mich oft auf Schloss Ursal besucht habt? Die hochnäsigen Adligen dort brauchten mich nur anzusehen, und schon hatten sie sich einen streitlustigen Blick von Roger Flinkfinger eingehandelt.«
    »Genau, und obwohl sie alle im Kampf ausgebildete Ritter waren und allein schon ihre Rüstung schwerer war als mein Roger, wären sie im Falle einer handfesten Prügelei …«
    »… viele Stunden lang nicht mehr vom Boden aufgestanden«, beendete Pony den Satz für sie, was Dainsey schließlich doch ein Lächeln entlockte.
    »Er versucht gerade, Braumin zu finden.«
    »Das hat Bradwarden mir bereits erzählt«, erwiderte Pony.
    »Wenn er an den Bischof herankommen will, wird er sich wohl erst mit diesem Schurken De’Unnero befassen müssen.«
    »De’Unnero kann einem wirklich Leid tun«, lautete Ponys Kommentar.
    Sie verbrachte noch mehrere Stunden in Dainseys Gesellschaft, ehe sie sich schließlich auf ihr Zimmer begab. Sie schlief erst spät ein – später als beabsichtigt –, doch als sie aufwachte, warteten Belster und Dainsey, vor sich auf dem Tisch die mit Vorräten gefüllten Satteltaschen, bereits auf sie.
    »Ich habe gestern Abend noch mit Bradwarden gesprochen«, erklärte Belster. »Wir wissen, was du vorhast.«
    »Wir alle brauchen dich jetzt«, pflichtete Dainsey ihm bei.
    Eine Stunde später trug Symphony Pony aus der Stadt Dundalis, begleitet von Bradwarden.
    Bis Vanguard war es ein weiter Ritt, und die Luft war erfüllt von beißender Winterkälte.
    Doch das war nichts verglichen mit dem Feind, mit dem sie es schon bald zu tun bekommen würden, das war ihnen bewusst, daher konnten ihnen die Beschwerlichkeiten der Straße keine Angst machen.
    Für Pony zählten allein der Sieg über De’Unnero, die Wiederherstellung der Macht der Krone und die Rettung ihres Sohnes.

3. Loyalität hat ihren Preis
    »Letzter Fang der Saison!«, rief der alte Fischhändler mit lauter Stimme. »Dorsch und Flussbarsch! Letzter Fang!«
    Die Gestalt war tief über ihren Karren gebeugt, den sie offenbar unter großen Mühen unweit der Abtei St. Precious im Nordostteil der Stadt Palmaris über die gepflasterte Straße schob.
    »Letzter Fang!«, rief er erneut. Dabei fuhr er sich mit der Hand übers Gesicht und strich über seinen langen grauen Bart, um ihn verstohlen wieder an seinen Platz zu rücken.
    Zwei Ordensbrüder im braunen Gewand der Abellikaner näherten sich dem Karren.
    »Letzter Fang, sagst du, Fischhändler?«, erkundigte sich einer der beiden.
    »Ganz recht.«
    Die beiden Mönche traten unmittelbar neben den Karren. »Meister Flinkfinger?«, fragte Bruder Hoyet, sein Gesicht ein einziger Ausdruck des Erstaunens.
    Roger hob den Kopf und pries noch einmal lautstark seine Fische an, ehe er den Mönchen zuzwinkerte.
    »Ausgezeichnete Verkleidung«, beglückwünschte ihn der andere Ordensbruder, Tarin Destou. »Da habe ich Bischof Braumin schon so oft beim Gottesdienst auf Chasewind Manor als Messdiener geholfen, und jetzt stehe ich vor Euch und habe

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