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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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um, blieb rasch stehen und hob die Hände in einer abwehrenden Bewegung über den Kopf. »Wartet! Ich kann alles erklären!«
    Schon war der erste Soldat bei ihm und hob, völlig unbeeindruckt von Rogers Worten, noch im Näherkommen sein Schwert. Roger spürte einen explosionsartigen Schmerz, der seinen ganzen Schädel erfasste.
    Dann wurde es schwarz um ihn.
     
    Die Nachricht von der Flucht hatte ihn in St. Precious kaum erreicht, da wusste Marcalo De’Unnero auch schon, wohin er sich zu wenden hatte. Er wusste schon seit längerem, dass sich etwas zusammenbraute, denn seine Spione hatten ein wachsames Auge auf Destou und Hoyet gehalten und die übrigen Ordensbrüder, die mit den beiden möglichen Verrätern unter einer Decke steckten, rasch ausfindig gemacht. Die Dreistigkeit ihres Vorgehens aber – Bischof Braumin aus dem sichersten Gefängnis der Stadt zu befreien – überraschte ihn dann doch. Er war davon ausgegangen, dass die beiden Mönche ihre eigene Flucht aus Palmaris vorbereiteten.
    Wenige Augenblicke später hatte De’Unnero die Abtei verlassen und besaß – aufgrund der Bewegungen der unter Beobachtung stehenden Mönche in den letzten Tagen – auch eine recht klare Vorstellung, wo er suchen musste.
    Mittlerweile schien die gesamte Stadt zum Leben zu erwachen. Soldaten liefen durch die Straßen, andere preschten unter lautem Rufen auf ihren Pferden auf und ab.
    De’Unnero ließ sich von dem allgemeinen Lärm nicht weiter stören und tauchte in den Schatten einer engen Gasse ein. Er spürte die Bestie bereits, die im Begriff war, sich seines Wesens zu bemächtigen, und versuchte nicht, dagegen anzukämpfen.
    Kurz darauf sah man aus besagter Gasse eine große Raubkatze hervorschießen und mit weiten Sprüngen in die Gegend nahe dem Flussufer hinunterhasten, wo Hoyet und Destou zwei Nächte zuvor gesehen worden waren. De’Unnero wusste, sie würden versuchen, Braumin so schnell wie möglich aus der Stadt, über den Fluss und in die Abtei St. Mere-Abelle zu schaffen.
    Unten am Ufer angekommen, blieb der Tiger im Schatten und sah, wie sich ein kleines Boot näherte. Jener Teil von ihm, der immer noch ein vernunftbegabtes Wesen war, widerstand dem Drang, sich in die Fluten zu stürzen, das kleine Boot zum Kentern zu bringen und die Bootsführer in Stücke zu reißen. Augenblicke später wurde seine Zurückhaltung belohnt: Zwei Gestalten kletterten die Uferböschung hinunter zum Fluss, im Schlepptau eine dritte.
    Sie wateten rasch ins Wasser und hielten auf das Boot zu. Doch dann schrien sie entsetzt auf, als die große Katze auf sie zugerannt kam und sich auf die wohlbeleibte Gestalt in ihrer Mitte stürzte.
    Die beiden anderen reagierten augenblicklich. Ohne das geringste Zögern warfen Hoyet und Destou sich dazwischen und stießen Bischof Braumin zur Seite. Die beiden jüngeren Mönche rissen ihre Waffen hoch, um sich zu verteidigen, doch der Wertiger warf sich mit seinem erdrückenden Gewicht auf sie und stieß sie ins Wasser.
    »Lauft weiter!«, schrie Hoyet.
    Bischof Braumin warf einen Blick in Richtung Boot, zögerte dann aber und sah sich nach den beiden um, die mittlerweile größte Mühe hatten, den Tiger abzuwehren.
    »Sorgt dafür, dass mein Tod nicht sinnlos ist!«, rief Destou. Sein letztes Wort ging in einem unverständlichen Gurgeln unter, denn die große Katze hatte sich vor ihm aufgerichtet und versetzte ihm mit ihren tödlichen Krallen einen Hieb quer über die Brust.
    Braumin schrie entsetzt auf, stolperte nach vorn und schlug hart gegen das Boot, das begonnen hatte, sich wieder zu entfernen. Schließlich gelang es ihm, sich über den Bootsrand zu ziehen. Ein Mann packte ihn mit beiden Händen und drückte ihn gegen den Rumpf, während der andere sich hektisch in die Riemen legte, um das Boot in die stärkere Strömung in der Flussmitte zu lenken.
    Bischof Braumin blickte zurück und sah einen Mann, Hoyet, vor der Raubkatze stehen, in der Hand ein kleines, blinkendes Schwert, mit dem er sich wie von Sinnen wehrte.
    Plötzlich kam er zu Fall. Sofort war der Tiger über ihm und zerrte ihn unter die dunkle Wasseroberfläche. Einen Augenblick lang herrschte ringsum völlige Stille, dann hörte man ein leises Plätschern, als Bruder Hoyets lebloser Körper plötzlich wieder an die Oberfläche kam und von der Strömung davongetrieben wurde.
    Der Tiger warf sich mit einem gewaltigen Satz in den Fluss und schwamm mit kräftigen Zügen auf das kleine Boot zu. Doch dieses hatte mittlerweile

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