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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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holte einmal tief Luft und wappnete sich gegen die Woge aus tiefem Bedauern und Traurigkeit. »Wir müssen diesen Ort so schnell wie möglich verlassen, und zwar alle, ohne Ausnahme.«
    »Und was soll aus Andur’Blough Inninness werden?«
    Juraviel sah hinauf zu den Bergen und schüttelte langsam den Kopf.
     
    In den vordersten Reihen der marschierenden Armee entstand ein gewaltiger Tumult, als die Herrscherin von Caer’alfar buchstäblich aus dem Nichts vor ihnen auftauchte. Einige Soldaten wichen erschrocken zurück, andere zogen es vor anzugreifen.
    Doch Dasslerond hob ihre blutverschmierte Hand und nahm über viele Meilen hinweg Verbindung zu den Kräften des Smaragds auf. Plötzlich hob sich der Erdboden vor ihren Füßen und erzeugte Wellen, schlug die heranstürmenden Narren in die Flucht und warf einen Großteil der Übrigen nach hinten, mitten hinein in die nachrückenden Reihen der Menschensoldaten.
    Einige Krieger rissen ihre Bögen hoch und ließen Pfeile von der Sehne schnellen, doch ihre kraftlosen Geschosse gelangten nicht einmal bis in die Nähe der edelsteingeschützten Herrscherin Caer’alfars.
    Bis sich schließlich ein Mann, ein durchtriebenes Lächeln auf den Lippen, mit energischen Schritten aus ihren Reihen löste und auf sie zuging. Dasslerond machte sich nicht einmal die Mühe, ihm ihre Edelsteinmagie entgegenzuschleudern.
    »Auf diesen Augenblick habe ich viel zu lange warten müssen«, bemerkte Aydrian beiläufig. »Euer größter Fehler bei meiner Ausbildung war, dass Ihr mich zu stark gemacht habt.«
    »Mein größter Fehler war es, dich auf dem Feld vor den Toren von Palmaris nicht krepieren zu lassen«, entgegnete Lady Dasslerond. »Denn mir ist bei meiner Einschätzung deiner Herkunft ein Fehler unterlaufen. Ich dachte, Elbryan wäre dein Vater, doch in Wahrheit war es Bestesbulzibar!«
    Aydrian lachte ihr offen ins Gesicht. »Weil ich Euch und Eure jämmerlichen Artgenossen ablehne? Weil ich zu mächtig geworden bin, um mich von den Touel’alfar gängeln zu lassen? Ihr fürchtet und verspottet mich doch nur, weil Ihr ganz genau wisst, dass Ihr mich nicht besiegen könnt!«
    »Das habe ich längst getan«, erwiderte Dasslerond mit ruhiger Stimme. Dann reckte sie die Hand in die Höhe und machte eine peitschende Bewegung, stimmte dabei einen Sprechgesang an und erfüllte die Luft um sie herum mit dem dunkelroten Nebel ihres ausströmenden Herzblutes.
    Aydrian antwortete mit einem wütenden Knurren und einer Entladung seiner eigenen magischen Kräfte. Er riss Sturmwind hoch, ließ seine Energie durch das Metall hindurchströmen und feuerte einen gewaltigen Lichtblitz auf die zierliche Herrscherin der Elfen ab.
    Doch der Lichtblitz verdampfte, noch ehe er die Wand aus tief rotem Nebel erreichte, und Dasslerond blieb völlig unversehrt. Dann begann sie, die Hand noch immer über den Kopf erhoben, sich langsam im Kreis zu drehen.
    »Wo mein Blut fließt, da fließt auch meine Seele«, intonierte sie. »So wie mein Blut im Kreis sich dreht, so kreist auch meine Heimat.«
    »Was ist das für ein Unsinn …?«, setzte Aydrian an.
    »Von meinem Geist und rotem Dunst umfangen, bleibt das Tal in meinem Herz gefangen.«
    Allmählich dämmerte es Aydrian. Seine Augen weiteten sich, sein Mund verzog sich zu einer wütenden Grimasse. »Nein!«, schrie er und feuerte einen weiteren Lichtblitz ab, die stärkste Explosion bislang, ehe er seinen Männern den Befehl gab, sich auf die Elfe zu werfen.
    Doch Dasslerond drehte sich unablässig weiter vor ihm im Kreis, während ihre erhobene Hand eine Hülle von tiefroter Farbe erzeugte, die ihren Körper vollkommen umschloss.
    Schließlich griffen Aydrians Soldaten, den Namen ihres Königs herausbrüllend, an, doch die ersten in der vordersten Reihe wurden brutal gestoppt, als ihre Schwerter mit Dassleronds Nebel in Berührung kamen und ihre Waffen und schließlich auch sie selbst von einem Meer roter Flammen verschlungen wurden. Kreischend taumelten sie zurück, sodass auch die Nachdrängenden jählings stehen bleiben mussten.
    Schnaubend vor Wut schob sich Aydrian zwischen ihnen hindurch, um seiner Nemesis Auge in Auge gegenüberzutreten. »Was ist das für eine Hexerei, Dasslerond?«, verlangte er zu wissen.
    »Kein Mensch wird den geheimen Ort je finden«, fuhr sie ungerührt fort, nachdem sie ihre Drehbewegung kurz unterbrochen hatte, um Aydrian direkt ins Gesicht zu sehen. »Kein Weg, kein Pfad wird hin sich winden, kein Vogelruf wird je nach

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