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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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kraftvoll an dem eingeklemmten Speer, bis der behrenesische Reiter langsam aus dem Sattel rutschte. Einen Moment lang hielt er sich noch fest und schien seitlich neben Pagonels Pferd in der Luft zu hängen, dann gab der Mystiker den Speer frei, sodass der Mann in den Sand fiel.
    Zu seiner Ehre sei gesagt, dass der behrenesische Reiter sich nach seinem Sturz gekonnt abrollte und sofort wieder auf die Beine kam. Zu seinem Unglück aber erwies sich Pagonel als schneller. Er ließ sich aus dem Sattel gleiten und versetzte dem Krieger mit einer blitzschnellen Körperdrehung einen vernichtenden Tritt. Pagonels Fuß traf ihn seitlich am Kopf, sodass der Mann sich einmal fast vollständig überschlug. Nach einer harten Landung verzichtete er auf einen weiteren Versuch, sich zu erheben.
    Pagonel richtete sein Augenmerk auf den ersten Angreifer, doch der Armbrustschütze hatte sich längst wieder aufgerappelt und Reißaus genommen. Offenbar wollte er mit dem Jhesta Tu nichts zu schaffen haben.
    Der Mystiker wirbelte wieder herum zu Brynn, die inzwischen in Verteidigungshaltung einen Speerträger erwartete, der sie jeden Moment zu durchbohren drohte.
    Plötzlich jedoch zuckten sowohl Brynn als Pagonel zusammen, denn völlig unerwartet traf den Reiter eine tödliche Pfeilsalve, die von der Stadtmauer Dharyan-Dharielles herangeflogen kam. Das gute Dutzend Treffer riss ihn glatt aus dem Sattel seines ebenfalls verletzten und völlig panischen Pferdes.
    »Greif dir die Pferde!«, kam Brynns Anweisung, ehe sie auf das verletzte Tier zustürzte, es am Zaumzeug zu fassen bekam und ihm beschwichtigende Worte ins Ohr flüsterte, damit es sich wieder beruhigte. Inzwischen hatte hinter ihr Yatol De Hammans Angriff begonnen.
    Vor ihr erklangen die Hörner Dharyan-Dharielles, und die Verteidiger hoben ihre Bögen.
    »War ein ziemlich kurzlebiger Frieden«, stieß Brynn hervor, als sie an Pagonels Seite durch das Stadttor hastete.
    Die Attacke der Behreneser nahm ihren Lauf, und die Front rückte rasch näher. Wieder oben auf der Mauer, hielt Brynn den Großteil ihrer Truppen noch zurück und ließ die Männer erst nach und nach zum Oberrand der Mauer hinaufklettern, wo sie sich hinter die schützenden Zinnen kauerten.
    Dann sah sie hinauf zum Turm und gab dem Signalgeber ein Zeichen, worauf dieser mehrere große Spiegel aufrichtete, darin das Sonnenlicht einfing und dessen Strahlen nach Westen, zum Landbruch, hinüberlenkte.
    »Lasst sie erst näher kommen«, befahl sie ihren Soldaten, während sie die Stadtmauer abschritt, um die sichtlich nervösen Bogenschützen mit ihrem energischen Auftreten zu beruhigen. »Gleich unsere erste Salve muss eine verheerende Wirkung haben.«
    De Hammans Reiter und Infanterietruppen ließen jede Vorsicht außer Acht. Sie stürmten heran, schleuderten Speere und ließen Pfeile von der Sehne schnellen, bis sie fast den Fuß der Mauer erreicht hatten.
    In diesem Augenblick sprangen die To-gai-ru-Krieger plötzlich auf, eine undurchdringliche Front, die sich über die gesamte Breite der Mauer erstreckte. Ihr Pfeilhagel riss tiefe Lücken in die behrenesischen Reihen und brachte den Ansturm jäh zum Erliegen.
    »Offenbar hat er nicht gewusst, dass sich so viele unserer Krieger in der Stadt aufhalten«, sagte Pagonel.
    Doch kaum war die Bemerkung über seine Lippen gedrungen, da schoss ein Schwall von Lichtblitzen aus De Hammans Reihen hervor und prallte mit ungeheurer Wucht gegen die Verteidiger, zersplitterte das Mauerwerk und warf die Soldaten in Scharen von der Brüstung.
    Die Antwort erfolgte in Gestalt der großen Katapulte und Wurfmaschinen Dharyan-Dharielles, die Kugeln aus brennendem Pech sowie gewaltige Riesenspeere mitten unter die heranstürmenden Massen schleuderten. Nicht wenige von ihnen zielten in die ungefähre Richtung der mit Edelsteinen bewaffneten Abellikaner-Mönche.
    Das Gemetzel unmittelbar am Fuß der Mauer währte mehrere Minuten, bis Brynn schließlich eine Gruppe kräftiger Krieger zu sich rief und sich Pagonel anschloss, der umherlief und überall dort bei der Verteidigung half, wo sie in sich zusammenzubrechen drohte.
    Eine zweite Salve aus Lichtblitzen schoss auf die Stadt zu. Diesmal konzentrierte sie sich ganz auf das Südtor Dharyan-Dharielles. Holz splitterte, Bolzen barsten, und die Tore wurden ein Stück weit nach innen gedrückt. Unmittelbar nach den gewaltigen Explosionen folgte eine Angriffswelle von schwer gepanzerten Soldaten des Bärenreiches, die ihre gleichermaßen

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