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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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wuchtig gegen die Rüstung des verdutzten Kriegers und warf ihn aus dem Sattel.
    Im Kampf gegen den ersten Krieger vollführte Brynn mit ihrem Schwert eine kunstvolle Abfolge von Hieben, Stößen und Paraden. Dabei traf sie zweimal klirrend den Hinterkopf des behelmten Bärenkriegers und streifte dreimal seinen massiven Brustharnisch. Immer wieder versuchte er, einen Konter anzubringen, doch die unbeholfenen Hiebe seiner weitaus schwereren Waffe wurden entweder glatt abgewehrt oder gingen, dank der geschickten Ausweichmanöver Brynns, ins Leere.
    Im gesamten Innenhof lieferten die zu Pferd unübertroffenen To-gai-ru den Kriegern des Bärenreiches einen ebenbürtigen Schlagabtausch. Immer wieder machten sie sich ihre größere Schnelligkeit und Beweglichkeit zunutze, um den Vorteil der schwereren Waffen und Rüstungen auszugleichen. Sie wichen nicht zurück, konnten aber auch keinen Boden gutmachen, sodass der gewaltige Druck der von hinten nachdrängenden Krieger des Bärenreiches schließlich den Ausschlag gab und die Bresche am Tor langsam, aber unaufhaltsam immer größer wurde.
    »Bogenschützen!«, rief Brynn in dem verzweifelten Versuch, den gefährdeten Bereich unter verstärkten Beschuss zu nehmen, doch ihre Krieger waren überall entlang der Mauer bereits in viel zu heftige Kämpfe verwickelt, als dass sie ihr hätten beistehen können. Dann erblickte sie Pagonel unmittelbar oberhalb des Tores, wo er die Salven der Bogenschützen dirigierte und die Mauer in ihrer unmittelbaren Umgebung von Angreifern freihielt, sodass sie sich ganz auf das drohende Desaster unten auf dem Torplatz konzentrieren konnten. Sie fürchtete jedoch, dass es nicht reichen würde.
    Unterdessen leuchteten jenseits der Stadtmauer immer mehr Blitze auf. Einige stiegen hoch in den Himmel, worauf das Gebrüll um ein Zehnfaches anschwoll, begleitet von einem gequälten Aufschrei, einem Schrei so enthemmt und gewaltig, dass die Männer im Kampf innehielten und sich die Hände auf die Ohren pressten, während andere sich einfach abwandten und die Flucht ergriffen.
    Dem Aufschrei folgte ein ohrenbetäubender Knall, als der Drache vom Himmel herabstürzte und mit voller Wucht unmittelbar neben dem zerborstenen Stadttor in die Mauer krachte. Der Aufprall ließ das Mauerwerk bersten und schleuderte Angreifer und Verteidiger gleichermaßen von der Brüstung. Selbst einige der Bogenschützen über dem Tor wurden in die Tiefe gerissen.
     
    Nicht so Pagonel.
    Hartnäckig behauptete der Mystiker seine Stellung, deutete auf das gesprengte Stadttor und rief zum Drachen hinüber: »Hierher, Pherol!«
    Augenblicklich füllte sich der Bereich vor dem Tor mit Drachenfeuer und machte die Angreifer zu einem Opfer der Flammen.
    Pagonel erklomm die Mauer und ließ sich ein Dutzend Fuß hinunter auf den Boden fallen – mitten hinein in die Hölle aus Blut und Feuer. Überall ringsum waren entsetzte Behreneser auf der Flucht. »Hierher«, rief Pagonel dem Drachen zu.
    Eine weitere Salve von Blitzen, schwächer als die ersten, aber immer noch von erheblicher Wirkung, schoss heran und bohrte sich in die Flanke des bereits angeschlagenen Drachen.
    »Wie ich diese Mönche und ihre grässlichen Spielzeuge hasse!«, brüllte Pherol und schwenkte seinen Echsenhals herum, um den fernen Mönchen mit den Edelsteinen die Stirn zu bieten. Ein Flüchtender kam dem wütenden Drachen versehentlich zu nahe und geriet ins Straucheln. Pherol verschwendete keine Zeit, packte ihn mit seinen mächtigen Kiefern und hob den wild um sich schlagenden Mann in die Höhe, sodass möglichst viele das grausige Schauspiel verfolgen konnten, ehe er sein gewaltiges Maul vollends schloss. Ringsumher ging ein Schauer aus blutigen Fleischbrocken nieder. Unter Aufbietung seiner letzten Kräfte stemmte sich Pherol knurrend und grollend hoch, um die Mauerquader abzuschütteln, die auf ihn herabgeregnet waren.
    Der schaurige Anblick ließ die Soldaten überall zurückweichen, denn der Drache wirkte noch immer übermächtig und verströmte nach wie vor eine Aura der Unbesiegbarkeit.
    Doch Pagonel sah sofort, dass die Blitze Pherol schwer getroffen hatten. Als sich der Drache einen Schritt von der Mauer entfernte, so als wollte er sich auf die Mönche stürzen, rief Pagonel ihm zu: »Nicht! Genau das wollen sie doch!«
    Der Drache, dem züngelnde Flammen zu beiden Seiten aus dem Maul schossen, wandte sich zu ihm um, die Reptilienaugen glutrot vor blankem Hass.
    »Sie sind auf dich vorbereitet«,

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