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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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erklärte der Mystiker. »Sie haben eigens gebaute Waffen, um dich zu vernichten. Außerdem besitzen sie die Edelsteine.«
    Wieder ließ der Drache ein lang gezogenes, tiefes Knurren ertönen, ehe er abermals aufbrüllte, als sich ein zuckender Blitz in seine mächtige Schuppenflanke bohrte.
    Unterdessen versuchte Pagonel noch immer unermüdlich, ihn zu warnen und ihn durch gutes Zureden in die Stadt hineinzulocken.
    Kaum hatten der Mystiker und der Drache das zerstörte Stadttor passiert, da streckten die noch verbliebenen Krieger des Bärenreiches auch schon die Waffen, und sowohl die Mauer als auch der Innenhof am Tor waren gesichert.
    Augenblicke später wurde das Westtor der Stadt geöffnet, und Tanalk Grenk preschte an der Spitze seiner Truppen in die Stadt hinein, während die Bogenschützen auf den Mauern ringsum zu dieser Stelle hinübereilten, um die ihn verfolgenden Behreneser mit Pfeilsalven in Empfang zu nehmen.
    Eigentlich jedoch war die Schlacht vorbei! Jetzt, da der Furcht einflößende Drache die Stadttore sicherte, hatten sich die Behreneser zurückgezogen.
    Tanalk Grenk lenkte sein Pferd zu Brynn hinüber, die ihm voller Dankbarkeit und Hochachtung zunickte. Er hatte die ihm zugedachte Rolle perfekt ausgefüllt, war mit seinen erfahrenen Reitern südwestlich von Dharyan-Dharielle von seiner Position im Schatten des Landbruchs in die Ebene vorgerückt und hatte mit dem für die To-gai-ru charakteristischen Ungestüm der behrenesischen Westflanke einen schweren Schlag versetzt, seine Truppen gleich darauf auf das Westtor der Stadt zupreschen lassen und dadurch große Teile des behrenesischen Heeres gebunden, was den Druck auf die Südmauer spürbar verringert hatte.
    »Einen Sieg konnten wir heute leider nicht erringen«, wandte sich Brynn an Grenk und die übrigen Umstehenden. »Aber immerhin haben wir den Feind in Schach gehalten und ihm schwere Verluste zufügen können.« Sie blickte in die Runde, und in einem Moment von kristallener Klarheit ließ die Entschlossenheit in ihren strahlenden braunen Augen allen Zweifel und alle Unsicherheit verstummen. »Vielleicht sogar so schwere, um sie zur Rückkehr in ihre Heimat zu bewegen.«
    »Und wenn nicht, ist morgen auch noch ein Tag«, fügte Grenk entschlossen hinzu.
    Seine kämpferischen Worte rührten Brynn in diesem verzweifelten Augenblick, denn natürlich ahnte sie, dass sich in ihrem Volk derzeit bereits die ersten leisen Zweifel an ihrer Führerschaft regten. Schließlich waren diese Angreifer von eben jenem Mann geschickt worden, dem Brynn gerade erst geholfen hatte, auf den Thron von Behren zu gelangen.
    Aber sie ließ nicht zu, dass ihre Selbstzweifel einen Schatten auf ihre entschlossene Miene warfen.
    »Befestigt das Tor behelfsmäßig«, wies sie ihre Krieger an, ehe sie absaß und sich zusammen mit Nesty entfernte. Sie sagte sich immer wieder, dass es richtig gewesen war, diesen verfluchten Tohen Bardoh zu bekämpfen – ganz gleich, mit welcher Niedertracht Yatol Wadon und Abt Olin jetzt aufwarteten.
    Ihr blieb gar nichts anderes übrig, als sich an diesen Glauben zu klammern.

11. Eine fatale Fehleinschätzung
    Abt Glendenhook von St. Gwendolyn zerknüllte das Schreiben zwischen seinen großen, kräftigen Händen. Er runzelte die Stirn und ballte die Faust. Toussan Glendenhook hatte sich mehr als jeder andere Meister des Abellikaner-Ordens mit Fio Bou-raiys Hilfe in seine derzeitige Machtposition zu bringen gewusst; unzählige Jahre hatte er – aus freien Stücken – in dessen Schatten gestanden. Auch aus eigener Kraft hatte Glendenhook einiges erreicht, vor allem in den Kampfkünsten, und war zu einem der besten Krieger aufgestiegen, die St. Mere-Abelle je hervorgebracht hatte – gewiss nicht zu vergleichen mit dem legendären Marcalo De’Unnero, aber immerhin war Glendenhook der Beste seiner Klasse gewesen.
    Gleichwohl war Glendenhook stets vollkommen klar gewesen, dass er nicht die geringste Chance hatte, in der Hierarchie des Ordens jemals über den Rang eines Meisters hinauszukommen – jedenfalls nicht, bis sein Freund Bou-raiy das Podium als ehrwürdiger Vater der abellikanischen Kirche erklommen hatte. Glendenhook hatte Fio Bou-raiys Aufstieg auf Schritt und Tritt begleitet und seinen Freund nach Kräften unterstützt. Als Bou-raiy sich um das Amt des Kirchenoberhauptes bemüht hatte, war es Glendenhook gewesen, der ihm durch unermüdliche Einflussnahme die nötigen Stimmen verschafft hatte. Nach Erlangung des obersten

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