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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Eindruck entsteht, weder bei Herzog Kalas noch in der Bevölkerung draußen auf dem Land. Wir werden uns kampflos ergeben, weil wir nicht siegen können, aber wir werden weder König Aydrian noch seinem Königreich dienen, solange er diesen Verrat innerhalb der abellikanischen Kirche duldet. Unser Beispiel soll den ersten Riss erzeugen, der sich quer durch Kalas’ Armee ziehen wird, einen feinen, schmalen Riss, der sofort breiter werden wird, sobald der wahre König des Bärenreiches von Vanguard aus nach Süden marschiert.«
    »Das müssen wir vorab klarstellen, wenn unsere Stellungnahme irgendeine Wirkung haben soll«, überlegte Belasarus.
    »Außerdem müssen wir dafür sorgen, dass Herzog Kalas durch unsere Kapitulation nicht zusätzlich gestärkt wird«, fügte Glendenhook hinzu. »Stellt sicher, dass einige der jüngeren und kräftigeren Ordensbrüder die Abtei unbemerkt verlassen können. Sie sollen unsere Schätze, insbesondere die Edelsteine, an der Küste entlang nach St. Mere-Abelle schaffen.«
    »Das wird Herzog Kalas sicher nicht gefallen«, erwiderte Treisa.
    »Und Marcalo De’Unnero wird deswegen vollkommen außer sich sein, was das Ganze noch interessanter macht«, erklärte Glendenhook.
    »Aber wir brauchen eine noch eindrucksvollere Geste«, überlegte Meister Belasarus. »Irgendetwas, das den Menschen im ganzen Land, insbesondere den Bürgern, die sich Herzog Kalas bereits angeschlossen haben, unmissverständlich zeigt, dass wir König Aydrian die Unterstützung verweigern.«
    Glendenhook war noch damit beschäftigt, über mögliche Alternativen nachzudenken, als er sah, wie sich die Miene von Oberin Treisa plötzlich aufhellte. Er forderte sie mit einem Blick auf, sich zu erklären.
    »Meine Ordensschwestern und ich sind mit dem Altartuch für die unwiderrufliche Heiligsprechung von Avelyn Desbris nahezu fertig«, erläuterte sie. »Es handelt sich um ein Bild des in den Himmel gereckten Arms von Avelyn vor einem einfarbig roten Hintergrund – das gleiche Motiv übrigens, das der ehrwürdige Vater Fio Bou-raiy für das neue Fenster im Hauptgebäude von St. Mere-Abelle in Auftrag gegeben hat.«
    »Was gedenkt Ihr damit zu tun?«, fragte Glendenhook neugierig.
    »Hissen wir das Tuch über St. Gwendolyn, und zwar deutlich sichtbar und voller Stolz!«, schlug Treisa vor. »Und gleich daneben den aufgerichteten Bären des Hauses Ursal. Nach allem, was man hört, reitet Herzog Kalas unter einer anderen Fahne, der des Bären und des Tigers, der Flagge von Aydrian Boudabras.«
    Abt Glendenhook erklärte sich mit einem Nicken einverstanden – ein so eindeutiges Bekenntnis würde sich im gesamten Osten des Bärenreiches herumsprechen.
    Nachdenklich sagte Belasarus: »Aber das würde doch mit Sicherheit bedeuten, dass Abt Olin und Marcalo De’Unnero das Altartuch für die bevorstehende Heiligsprechung in die Hände fällt.«
    »Diesen Preis ist es wert«, entschied Treisa, ehe Glendenhook darauf antworten konnte. »Mit diesem Bekenntnis, dass wir uns für die längst überfällige Aufnahme Bruder Avelyns in den Stand der Heiligkeit aussprechen, übermitteln wir auch St. Mere-Abelle eine Botschaft, die überdies dem gesamten Königreich noch einmal das Wunder ins Gedächtnis rufen wird, das zu seinem Aufstieg führte.«
    Abt Glendenhook hatte Treisas Begeisterung für Avelyn Desbris nie geteilt, ebenso wenig wie der ehrwürdige Vater Bou-raiy. Aber Bou-raiy und Glendenhook hatten die Angelegenheit bereits vor langer Zeit diskutiert und waren darin übereingekommen, dass Avelyns Aufstieg einer Lawine gleichkam, die jeden unter sich begraben würde, der sich ihr in den Weg zu stellen wagte. Seit dem Wunder am Berg Aida, wohin die Mehrheit der Bevölkerung des Bärenreiches unter großen Anstrengungen gepilgert war, um von der Rotfleckenpest geheilt zu werden oder vor deren tödlichen Folgen gefeit zu sein, galt der Aufstieg St. Avelyns schlicht als unaufhaltsam. Der Vorgang hätte eigentlich schon vor mehreren Jahren abgeschlossen werden sollen, doch wegen der ihr eigenen Schwerfälligkeit war die abellikanische Kirche bislang einfach noch nicht dazu gekommen – hauptsächlich deswegen, wusste Glendenhook, weil sein persönlicher Freund, der ehrwürdige Vater Bou-raiy, ihn als Mittel im Falle einer möglichen Krise in der Kirche in der Hinterhand behalten wollte. Allein der ehrwürdige Vater vermochte diesen Vorgang abzuschließen, was Fio Bou-raiy ein Druckmittel an die Hand gab, mit dem er jedem

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