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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Emporkömmling unter den jüngeren Ordensbrüdern drohen konnte – insbesondere Braumin Herde und seinesgleichen in St. Precious und Vanguard.
    »Wer bleibt, tut dies aus eigenem Entschluss«, entschied der Abt. »Und wer nach St. Mere-Abelle fliehen möchte, sollte die Abtei noch heute Nachmittag verlassen. Außerdem möchte ich allen Ordensschwestern dringend raten, sich der Flucht anzuschließen, Oberin Treisa. Es gibt schon jetzt nur sehr wenige Frauen in den Reihen der Abellikaner.« Glendenhooks Miene wurde sehr ernst. »Auch Euch selbst möchte ich diese Pilgerreise dringend ans Herz legen.«
    »Offenbar wisst Ihr nur sehr wenig über die Festigkeit meines Glaubens, Abt Glendenhook«, lautete die unbeugsame Antwort. »An meinen Gott, an St. Abelle, an meine Kirche und an meinen Abt.«
    Obschon er sie einerseits am liebsten angeschrien hätte, konnte Abt Glendenhook sich über die Entschlossenheit dieser starken Frau ein Lächeln nicht verkneifen.
    Ohne auch nur einen Moment den Blick von Oberin Treisa abzuwenden, entschied er: »Meister Belasarus, hiermit erteile ich Euch den Befehl, unsere Abordnung nach St. Mere-Abelle zu führen. Unterrichtet den ehrwürdigen Vater Bou-raiy über unser Vorhaben und die Fahnen, die wir voller Stolz zu hissen gedenken.«
    »Aber …«, machte Belasarus Anstalten zu widersprechen, ehe er seufzend innehielt. »Jawohl, mein Abt, alles wird so geschehen, wie Ihr es verlangt.«
     
    Ihre Speerspitzen erstreckten sich über den gesamten Horizont – die Arme war gewaltiger als alles, was die drei Dutzend in St. Gwendolyn verbliebenen Ordensbrüder und die zweihundert Bewohner der Dörfer in der Nachbarschaft, die in der Abtei Schutz gesucht hatten, jemals gesehen hatten. Die Soldaten mochten nicht so kampferprobt sein wie die Kingsmen oder die Truppen der Küstenwache, und sie waren gewiss nicht so spektakulär anzusehen wie die Allhearts, aber diesen Umstand machten die Bauernsoldaten, die sich Herzog Kalas’ Triumphmarsch angeschlossen hatten, durch ihre schiere Masse mehr als wett.
    Die Mienen wild entschlossen, die Gesichter dreckverschmiert, standen sie, fünf Reihen tief, Schulter an Schulter zu einer Front aufgereiht, die alle drei dem offenen Meer nicht zugewandten Seiten der Abtei umschloss. Überall waren Allheart-Ritter auf ihren Pferden unterwegs, um die Männer mit lautem Gebrüll an ihre Pflichten zum Ruhme von König und Vaterland zu erinnern.
    Das Zentrum der Formation bildete Kalas’ wichtigste Truppe, eben jene Kingsmen, die mit ihm in Palmaris aufgebrochen waren und die vermutlich bereits allein wenig Mühe haben würden, St. Gwendolyn zu überrennen, erkannte Abt Glendenhook.
    Vom nach Westen hin gelegenen Haupttor der Abtei sah der Abt hinauf zu den beiden Fahnen, die laut in der steifen Meeresbrise knatterten.
    Rufe klangen herüber, als Kalas’ Streitmacht vorrückte und den Ring immer enger zog. Auf den Hügeln erschienen mächtige Katapulte und neben ihnen mit schweren Steinen beladene Wagen. Mittlerweile konnte Glendenhook die Gesichter der Soldaten deutlich erkennen, konnte das Weiße in ihren Augen sehen. Sie hatten keine Angst, selbst die Bauern nicht, denn sie wussten, dass es, falls es an diesem Tag zur Schlacht kommen sollte, unter ihnen nur wenige Opfer geben würde.
    Falls Herzog Kalas den Befehl zum Angriff gab, würde es nur eine Frage von wenigen Minuten sein, bis St. Gwendolyn überrannt war.
    Hörner erklangen entlang der Frontlinie, und der Vormarsch geriet, jetzt, da die vordersten Reihen kaum zweihundert Fuß von den hohen Mauern der Abtei entfernt waren, ins Stocken. Aus der Mitte des Heeres löste sich, begleitet von einem Reiter, der die Flagge des neuen Bärenreiches trug, eine Abteilung Allheart-Ritter und hielt unter den Blicken des Abtes und seiner Ordensbrüder genau auf die Tore von St. Gwendolyn zu, in ihrer Mitte Herzog Kalas selbst.
    »Wer steht dieser Abtei vor?«, rief Herzog Kalas hinauf.
    »Ein Mann, der Euch bekannt sein dürfte, guter Herzog Kalas«, erwiderte Glendenhook und trat vor bis an den Rand der Mauer, sodass der Anführer der Allhearts ihn deutlich sehen konnte. »Abt Glendenhook.«
    Der Herzog entbot eine höfliche Verbeugung. »Ich bringe wichtige Nachrichten aus Ursal, Abt Glendenhook«, rief er. »Traurige, aber auch erfreuliche Nachrichten.«
    »Dass König Danube tot ist und der junge Aydrian den Thron bestiegen hat«, rief der Abt zurück.
    »Ich war davon ausgegangen, dass die Kunde meinem Eintreffen

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