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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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bedienen müsste.«
    Die finstere Wolke, die sich auf einmal über De’Unneros Züge legte, war dem jungen König nicht entgangen.
    »Ihr habt ihn also getötet«, schloss Aydrian.
    »Nein, er konnte leider entkommen«, erklärte De’Unnero. »Ein Freund hat ihm zur Flucht verholfen, der dabei allerdings selbst gefangen genommen wurde.«
    »Ein Freund?«
    »Roger Flinkfinger, ein früherer Gefährte Eurer Mutter«, antwortete der Mönch. »Ich habe ihn in ein tiefes Verlies werfen lassen. Vermutlich ist er längst tot, und wenn nicht, wird er es sich fraglos wünschen.«
    Aydrian schüttelte den Kopf und versuchte angestrengt, wenn auch vergeblich, seinen hochkochenden Ärger zu verbergen.
    »Insgesamt war es aber, glaube ich, ein ganz einträglicher Tausch, denn Roger Flinkfinger ist der ehemalige Baron von Palmaris und ließe sich ebenso mühelos einspannen wie Abt Braumin, um die Bevölkerung dieser Stadt bei der Stange zu halten. Außerdem haben wir durch ihn Informationen bekommen, die den Aufenthaltsort unserer gefährlichsten Gegnerin betreffen – einer Frau übrigens, die es Euch persönlich zu verdanken hat, dass sie Ursal verlassen durfte.«
    Für den Sarkasmus des Mönchs hatte Aydrian nur ein Lächeln übrig. »Wenn meine Mutter unsere gefährlichste Gegnerin ist, gehört das Königreich bereits so gut wie mir, würde ich sagen.«
    »Sie hat die Stadt vor unserem Eintreffen verlassen und sich nach Norden abgesetzt, höchstwahrscheinlich nach Dundalis«, erläuterte De’Unnero. »Allerdings glaube ich, dass sie die Stadt längst wieder verlassen hat und sich jetzt auf dem Weg nach Osten befindet. Sie ist auf der Suche nach Midalis.«
    »Gut. Möge sie in seinen Armen krepieren.«
    »Nehmt Euch vor Ihr in Acht, sie ist im Volk sehr beliebt«, warnte De’Unnero. »Zudem stellt sie keine geringe Macht da, schließlich wurde sie im Umgang mit der Klinge und den Edelsteinen ausgebildet.«
    »Und ich habe ihre Ausbilderin getötet«, sagte Aydrian.
    »Ihr Ausbilder war Elbryan, und dessen Tod habe eindeutig ich herbeigeführt«, berichtigte ihn der Mönch.
    »Dann eben dessen Ausbilderin«, gab Aydrian ihm Recht.
    »Oh, demnach habt Ihr Lady Dasslerond und ihr Volk also gefunden?«
    »Die Touel’alfar – vielmehr diejenigen von ihnen, die überlebt haben – werden für meine Herrschaft fortan ohne jede Bedeutung sein.«
    De’Unnero starrte ihn lange an, und Aydrian erkannte die aufrechte Bewunderung, die aus seiner Miene sprach. »Trotzdem«, erklärte der Mönch, »sollten wir Jilseponie und Midalis nicht auf die leichte Schulter nehmen.«
    »Das tue ich keineswegs«, versicherte ihm Aydrian. »Allem Anschein nach gilt es nur noch ein einziges Hindernis zu überwinden, ehe wir Anspruch auf das gesamte Königreich im Süden erheben können, und das ist die Abtei St. Mere-Abelle. Man wird uns dort gewiss erbitterten Widerstand leisten, aber letztendlich werden wir die Abtei erobern und die dortigen Mönche töten oder in Gewahrsam nehmen. Wenn dann irgendwann Midalis eintrifft, falls er tatsächlich so dumm ist, wird ihm St. Mere-Abelle keine große Hilfe mehr sein. Ihr müsst ihn hier in Palmaris lediglich eine Woche aufhalten – so lange, bis unsere Armee den Fluss überquert hat. Dann werden wir das Haus Ursal endgültig vernichten.«
    »Das dürfte, selbst mit nur wenigen tausend Soldaten, eine Kleinigkeit sein«, versicherte ihm De’Unnero. »Von Eurer Mutter einmal abgesehen, wird Midalis nur von unbedeutenden magischen Kräften begleitet werden.«
    »Und wenn er nicht kommt, werden wir so tun, als warteten wir ab, und schleifen St. Mere-Abelle, ehe wir unser Augenmerk auf das Gebiet im Norden des Golfes richten«, fuhr Aydrian fort. »Vielleicht müssen wir bis zum nächsten Frühjahr warten, ehe wir mit dieser letzten Offensive beginnen können. Aber da das gesamte Königreich im Süden bereits unter unserer Kontrolle und Behren ebenfalls in unserer Gewalt ist, werden wir ständig stärker, während Midalis sich noch immer in seinem Wald verkriecht. Wie das Ganze ausgeht, dürfte wohl kaum noch eine Frage sein.«
    »Das haben wir doch schon immer gewusst«, sagte De’Unnero.
    Aydrian wartete, bis der Mönch sein Hin-und-Her-Gerenne lange genug unterbrach, dass er ihm direkt ins Gesicht sehen konnte. »Bald schon werdet Ihr ehrwürdiger Vater sein«, erklärte er.
    »Das bin ich bereits«, erwiderte De’Unnero. »Sobald Herzog Kalas seinen Marsch beendet hat, wird St. Mere-Abelle vollkommen

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