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Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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hielt den Hörer etwas vom Ohr, bis sie sicher war, dass er sich beruhigt hatte.
    „ Und weißt du was, da gehört sie auch hin. Ich kann mir nicht erklären, warum dieser Typ sich so aufregt.« Und wieder stieg dieses Gefühl in ihr auf, dass nichts rund war, aber alles zusammenhing.
    „ Das ist aber nicht deine Entscheidung«, protestierte Wolf.
    „ Der ist nicht sauber, dieser Fabio. Er hat mir regelrecht gedroht. In seiner Nachtbar wird mit Drogen gehandelt, und der Besitzer ist auf längere Zeit verreist, womöglich abgetaucht.«
    „ Versteh ich nicht«, antwortete Wolf mittlerweile wesentlich lockerer.
    „ Koll ist der Finanzier dieser Business Bar und Klaus Nett, ein Freund der Familie, der Besitzer. Kapiert!? Du kennst die Bar doch. Willst du nicht mal hingehen und nach Kokain verlangen?«
    „ Das ist nicht dein Ernst.«
    Irgendwie doch. Anke wurde mit einem Mal still. Wie schön war es, als wir noch zusammengehalten haben. Ihre Augen wurden feucht und ihre Nase füllte sich. Sie schniefte.
    „ Heulst du etwa?«
    Sie sagte einfach: „Ja.«
    „ Was ist los?«
    „ Du fehlst mir.«
    Wolf seufzte.
    „ Was ist mit BvP.«
    „ Sie ist meine Supervisorin.«
    „ Mehr nicht?«
    Wolf schwieg.
    „ Willst du die Scheidung, Wolf?«
    „ Nein.«
    „ Wie tröstlich.«
    „ Pass auf dich auf, Anke. Bis später irgendwann.«
    Achtlos warf sie ihr Handy auf den Beifahrersitz. Ich will heulen! Aber nicht jetzt, erst zu ...
     
    Abermals schritt Anke den vertrauten Korridor entlang zu Lauras Krankenzimmer. Einige Meter entfernt von ihr öffnete sich eine Tür. Sekunden später erkannte sie Fabio, der mit den Knöpfen seines Trenchcoats beschäftigt war. Noch hatte er sie nicht gesehen. Reflexartig riss Anke die nächste Tür neben sich auf, huschte ins Zimmer und schob die Tür leise zu. Mit dem Rücken an die Tür gelehnt blickte sie die beiden alten Männer an, die mit hochgeklapptem Rückenteil in ihren Betten saßen und sie verdutzt mit offenem Mund anstarrten wie eine Außerirdische.
    „ Hallo«, lächelte sie etwas linkisch, ihre Ohren gespitzt auf die Schritte, die an der Tür vorbeigingen. Einer der Männer machte Anstalten, etwas zu sagen, doch Anke war flinker als sein Mundwerk. Fluchtartig verließ sie das Krankenzimmer. Puhhhh! Dass ich mich vor dem Mal verstecke. Alles war ihr lieber als jetzt weiteren Stress mit Fabio Koll.
     
    Vor Lauras Zimmertür horchte Anke einige Zeit. Erst, als sie glaubte, keinen weiteren Besucher dahinter anzutreffen, drückte sie die Klinke. Laura blickte sie zunächst entsetzt an, aber kurz darauf huschte ein Lächeln über ihre Lippen. Und im nächsten Augenblick strahlte sie.
    „ Oh, hallo Anke, wie schön, aber gefährlich, denn Fabio ist schrecklich wütend auf Sie. Jetzt weiß er nicht, wie er mich hier noch mal so einfach herausbekommt.«
    Verwirrt runzelte Anke die Stirn.
    „ Wie meinen Sie das? Geht es Ihnen besser?«
    „ Oh ja, ich bin völlig in Ordnung.«
    Skeptisch blickte Anke sie an. Lauras Wahrnehmung schien total verschoben. Vorsichtig setzte Anke sich auf die Bettkante. Laura rückte sofort etwas zur Seite. Ohne Perücke sieht sie aus wie ein hilfloses Kind, das man einfach gern haben muss. Ein Kind mit beträchtlichen Schatten unter den bemerkenswerten dunklen Augen, die ängstlich dreinblicken, allerdings im nächsten Moment einen zornigen Schimmer widerspiegeln können. Bewegt griff Anke nach Lauras Hand und sah ihr ins Gesicht. „Laura ...«, doch Anke kam nicht weit, denn unvermittelt weiteten sich Lauras Augen, als erblicke sie den Satan persönlich. Vorsichtig beugte sie sich zu Anke hinüber und flüsterte, als verrate sie etwas von einem bedeutenden Geheimnis.
    „ Dieses tote Mädchen. Ich habe davon gehört. Fabio sagte, Sie hätten darüber geschrieben.«
    Erstaunt nickte Anke. Aber sie hatte keine Zeit, sich weiter zu wundern, denn völlig unerwartet begann Laura, zu weinen. Warum das jetzt?
    „ Schrecklich«, jammerte Laura, „das war sicherlich nicht gewollt, das war ...«
    Ein Hustenanfall schüttelte sie und zwang zum Abbruch ihres Satzes. Geduldig verharrte Anke, bis er vorüber war, indessen sie sich frage, was Laura zu derartigen Äußerungen veranlasste?.
    Bedenke, sie ist nicht ganz zurechnungsfähig.
    „ Sicherlich war es nicht gewollt«, nahm Anke den Faden wieder auf. „Kannten Sie etwa das Mädchen?«, wagte sie einen Vorstoß.
    Laura zog ein Gesicht, als verstünde sie die Frage nicht. Ihre Kinnlade senkte sich und Anke

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