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Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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die Beifahrertür zuzog und seinem Kollegen ein Zeichen zur Abfahrt gab. Anke wurde wieder einmal klar, warum sie ihn nicht mochte.
    „ Ich kriege meine Infos schon!«, rief sie hinter dem Wagen her.
    Konnte der Mörder die beiden Leichen nicht kurz hinter der Grenze Nordrhein-Westfalen verstecken. Rheinland-Pfalz bedeutete immer Koblenzer Kripo, zumindest erst einmal.
    Auf in die Patho. Jedenfalls liegt die in NRW. Vorher informierte sie die Online-Redaktion über die Neuigkeiten. Noch bevor sie ihren Wagen erreicht hatte, meldete sich ihr Mobiltelefon erneut. Ehe Hauff sich erklären konnte, legte Anke los.
    „ Ach, Dietrich, du weißt also schon von den beiden Leichen?«
    „ Und du wohl auch, wie ich mir denke«, kam es bissig zurück.
    Anke versuchte etwas sagen, aber Hauff war noch nicht fertig.
    „ Münch ist unterwegs hierher, aber deswegen rufe ich nicht an. Ich wollte dich über den Fall des toten Mädchens unter der Remagener Brücke auf dem Laufenden halten, bevor du wieder eigenmächtig Chaos anstellst. Wir haben noch weitere Zeugen.«
    „ Und?«
    „ Das heißt genau zwei, ein Liebespärchen, das unterhalb der Waldburg, da oben, wo die ersten Häuser anfangen, im Auto ..., na du weißt schon.«
    Anke grinste in sich hinein, weil er nichts Sexuelles aussprechen mochte.
    „ Wo könnte ich denn die Verschmusten finden?«
    „ Sie haben schon komplett ausgesagt. Ich wollte dich nur informieren.«
    Egal, ich werd mir das trotzdem nicht entgehen lassen.
    „Also wo?«
    Hauff sagte es ihr.
    „ Ihr seid noch keinen Schritt weiter, oder?«, vermutete Anke. Hauff seufzte durch die Leitung. Anke sah vor ihrem geistigen Auge, wie er lahm den Kopf schüttelte.
    „ Dann hat das Pärchen auch nicht viel helfen können?«
    „ Nur, dass es die erste Zeugenaussage bestätigte. Petra Busch ist tatsächlich diesen Bergweg runtergelaufen, der am Ende der Häuser vor einer Wiese endet. Vermutlich kam sie aus dem direkt dahinter liegenden Wald. Das würde ihre blauen Flecken und Schürfwunden bestätigen.«
    „ Immerhin. Hör mal, Dietrich, arbeitet ihr in dem Zweileichenfall aus der Calmuth auch wieder mit Koblenz zusammen?«
    „ Kommt drauf an, wie die Staatsanwaltschaft entscheidet, könnte durchaus sein.«
    Anke hoffte es. Im Fall Petra Busch wurde nämlich für Koblenz entschieden, worüber Anke wegen des schwierigen Umgangs mit Münch besonders ärgerlich war.
     
    Da sie sich nahe Remagen befand und die Pathologen noch etwas Zeit brauchten, machte sie sich auf zu der von Hauff genannten Adresse. Ihr Navi lenkte sie von der B9 in die Bergstraße, erneut vorbei an dem Unfallort, der immer noch schmerzliche Gefühle in ihr hervorrief. Wieso komme ich dauernd mit dieser verfluchten Stelle in Kontakt? Die sonore Frauenstimme des Navis schickte sie weiter nach links in die sich mühsam hoch schlängelnde Waldburgstraße. Oberhalb Remagens stellte sie ihren Wagen ab. Zu Fuß ging Anke einige Meter in den schmalen Weg hinein. Er nannte sich Am-Mätes-Knippchen.
    Schließlich stand sie vor ihrem Ziel. Eine Weile schaute sie auf das doppelflügelige Metalltor. Es verhinderte jegliche Sicht auf das Haus. Davor, auf dem erweiterten Einfahrtsweg, mussten die beiden Zeugen während einer kurzen Pause ihres Liebesspiels aus den Wagenfenstern das Mädchen vorbeilaufen gesehen haben. Das Haus war über Eck gebaut, somit lag der Eingang auf der Waldburgstraße. Also ging sie zurück und klingelte, ohne zu zögern. Auf ihre Frage erfuhr sie durch die Sprechanlage, das Mädchen sowie der Freund seien noch in der Schule.
     
    Hauff meinte ja, die Zeugen hätten bereits alles ausgesagt. Was musste sie da noch nachforschen? Sie kehrte zurück in Am-Mätes-Knippchen und stampfte den Weg mit der ulkigen Bezeichnung hoch. Links erhob sich noch ein Haus. Und mit einem Blick quer herüber konnte sie etwas weiter höher liegend noch ein Dach ausmachen. Nach einiger Zeit schlug der Weg eine Kurve und führte dahinter rasant steil nach oben. Anke schnaubte vor sich hin. Langsam erschien in ihrem Blickfeld erneut das Dach, welches ein stilvolles Haus unter sich barg. Es lag auf der rechten Seite des Sträßchens und vermittelte Anke sofort einen unbewohnten Eindruck. Sie kletterte auf die niedrige Steinmauer, die das Haus an dieser Stelle umfriedete. „Da schau an«, murmelte sie. Sie entdeckte ein paar Gartenarbeiter. Zunächst ignorierte sie die Männer und kraxelte weiter den steilen schmalen Weg hinauf. Nach einer Biegung stieg er

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