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Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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hätte er überlegt, was es koste, mich umzubringen«, knurrte Wolf. Und dann fragte er: Busso? Mario Busso? Da hab ich eben genickt. Bingo, habe ich gedacht, wenn sie einen mit dem Namen kennen, dann bin ich glaubhaft.«
    „ Jetzt versteh ich«, meine Anke unheilschwanger. „Da hast du absolut ins Schwarze getroffen.«
    Wolfs verständnisloser Blick bohrte sich in ihr Gesicht. Sie presste ihre Lippen zusammen, zog die Brauen hoch, kräuselte mehr als sonst ihre Stirn und sah ihn an.
    „ Ach Wolf, einer der ermordeten Mafiadealer heißt Mario Busso. Hatte ich das denn nicht erwähnt?« Nein, habe ich nicht, ich Hirnkuh.
    Wolf starrte sie an, als hätte sie ihn über den Einsturz seines denkmalgeschützten Hauses informiert. Schnell erholte sich Anke von ihrem Selbstvorwurf und wandte sich der Realität zu.
    „ Fakt ist, dass diese edle Nachtbar etwas mit Drogen und der Ermordung der beiden Dealer zu tun hat. Das zu wissen, verdanke ich dir. Das ist doch schon mal was.«
    „ Oh ja, meine Dame, mehr als ein Leben.«
    Ohne den Frauen noch einen Blick zuzuwerfen, eilte er zur Tür.
    „ Augenblick noch, bitte!«
    Wolf drehte sich verdrießlich um.
    „ Dieser Mann in der Bar, der dich aus der peinlichen Lage gerettet hat, hat der sich dir vorgestellt?«
    Er blickte drein, als müsse er erst einmal darüber nachdenken.
    „ Und ..., hat er ...?«, piekste Anke ihn weiter und wusste bereits die Antwort.
    Wolf schüttelte den Kopf. „Das ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen.«
    „ Aber die Kerle, die dich in den Wagen gerissen haben, hat mit Sicherheit dieser Mann hinter dir hergeschickt. Ist dir das klar?«
    Wolf nickte.
    „ Also, dann halt dich fest. Der Typ ist Lauras Bruder, Fabio Koll.«
    „ Ach ...« Wolf wurde ein wenig blasser, „ach!«, und schien in Gedanken zu versinken.
    „ Der Finanzier«, setzte Anke noch hinterher.
    Wolf trabte zurück ins Zimmer und ließ sich auf Ankes Bettkante nieder.
    „ Das ist ja interessant«, gab er schließlich von sich und sackte mit dem Oberkörper auf das frisch bezogene, schmeichelnde Bett.
    „ Ruf dein Männe noch mal an«, forderte Anke Birgit auf.
    „ Wieso denn, er weiß doch Bescheid!«
    „ Aber nicht das jetzt. Zudem sollte er wissen, dass Wolf zurück ist.«
     
    Das schien Birgit zu überzeugen. Sie schaltete das Mikro am Hörer ein und berichtete in knapper Form, was sich zugetragen hatte. Anke lauschte so nebenbei dem Gespräch der beiden. Erst als Dietrich in einem Ton, der Erstaunen und Ungläubigkeit hören ließ, wiederholte: „Wolf hat eine Einladung?«, richtete Anke die Ohren auf. In ihrem Kopf bauten sich blitzschnell die ersten Gedanken auf. Anke hörte Dietrich schnaufen. Schließlich meinte er in einem vielsagenden Ton. „Das ist gut, das ist sogar sehr gut.«
    „ Wie!«, rief Wolf und sprang ruckartig aus den Kissen. Taumelnd stand er da, schloss die Augen und hielt sich die Stirn fest.
    »Wie hat er das gemeint, das ist gut, sogar sehr gut?«
    Anke warf Birgit rasch einen Blick zu. Auch sie schien erfasst zu haben, dass ihr Mann womöglich im Zusammenhang mit Wolfs Einladung etwas im Schilde führte, dass die Ermittlungen voranbringen könnten. Bei Wolf, so kam es Anke vor, dämmerte es nur langsam. Als der Groschen gefallen war, hob er sofort protestierend beide Hände.
     

30
    Den ganzen Tag hatte Laura nicht zurückgerufen. Anke überlegte, ob sie es erneut versuchen sollte. Was war mit ihr? Für Anke war Laura derart psychisch krank, dass sie die junge Frau am liebsten in einer Klinik gewusst hätte.
    Der Abend kündigte sich langsam mit weiß-grauen Wolkenformationen an, die sich teilweise vor die Sonne geschoben hatten. Was tun? Redaktion? Kaum hatte sie es gedacht, rief ihr Redaktionsleiter an und meinte, sie wegen ihres häufigen Fernbleibens noch geschwind vor Redaktionsschluss zurechtweisen zu müssen. Anke hasste nicht nur diese Art an ihm. Seitdem sie nicht mehr als freie Mitarbeiterin tätig war, nahmen diese Attacken zu. Dabei hatte sie ernsthaft geglaubt, ihn mit ihrem Wangenkuss besänftigt zu haben. Birgit würde seinen Anruf bestimmt als einen hilflosen männlichen Kontaktversuch bezeichnen. Anke grinste breit vor sich hin bei dem Bild, wie Trenck versuchte, sich ihr zu nähern. Es gelang ihr, ihn mit Süßholzraspeln zu beschwichtigen und kündigte ihm als i-Tüpfelchen eine gute Story an.
    „ Nein, die Katze lasse ich noch nicht aus dem Sack.«
     
    Wie sehr sehnte sie sich nach einem Gespräch mit Wolf und sah

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