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Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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quatsch.
    Sie betrat den Tankshop in dem Moment, als Wolf bezahlt hatte und sich umdrehte. Über ihm unterhalb der Decke lief tonlos der angebrachte Fernseher. Wolf steckte seine Geldbörse i ns Sakko. Ihre Blicke begegneten sich. Anke öffnete den Mund, wollte die Hand zum Gruß heben und ließ es bleiben. Was ist denn nun los? Er schaute sie an, wie man einen Menschen ansieht, dessen Aufmerksamkeit man erregt hat und lächelte. Anke setzte sprachlos einen Schritt zur Seite, um ihn vorbeizulassen. Will er mich nicht mehr kennen, oder was soll das Theater?
    Verwirrt sah sie durch die Scheibe zu, wie er im Porsche verschwand und davon brauste. Aus den Augenwinkeln bekam sie noch mit, wie ein BMW aus dem Hinterhof der Tankstelle hervorschoss und in der gleichen Richtung auf die Straße bog, die der Porsche genommen hatte. Während sie sich umdrehte und noch vor Verblüffung den Kopf schüttelte, streifte ihr Blick die gegenüberliegende Personaltür. In dem darin auf Augenhöhe eingelassene Fenster entdeckte sie ein Gesicht. Es sah in den Shop und wandte sich blitzartig ab, als sie es bemerkt hatte.
    Der Mann sah aus wie ..., das könnte ...
    Anke hatte den Ausgang schon durchquert, als die blitzartige Erkenntnis in ihr hochjagte. Sie preschte zurück in den Tankshop und starrte einige Sekunden auf das kleine Fenster in der Tür. Ihre aufgebrachten Emotionen lösten ein dauernd wiederholendes Hämmern gegen die Schädeldecke aus. Sie schloss kurz die Augen, weil sie den Druck nicht ertragen konnte und glaubte, vor der geballten Gedankenflut würde ihr gleich der Schädel auseinander springen.
    Spinne ich?
    Sie wollte die Fenstertür zum Hinterhof öffnen, als sie sich noch einmal umdrehte. Ihre Augen blieben an der Mattscheibe über der Kasse hängen. Das in einer offensichtlichen Suchmeldung gezeigte Gesicht kannte sie. Am liebsten hätte sie Ton an geschrien, doch im selben Moment wurde eine Telefonnummer eingeblendet. Hastig speicherte sie diese in ihr Handy. Anschließend stieß sie die Fenstertür auf. Im Türrahmen blieb sie sprachlos stehen. Neben allerlei Krempel, alter Autos, Reifen und Schrott starrten sie zwei Gesichter derart einfältig an, dass sie bei einer weniger prekären Situation in lautes Lachen ausgebrochen wäre. Hauff hob resigniert seine Arme. Anke ging einen Schritt vor und blickte von einem zum anderen, während sie nur den Arm Richtung Tankstellenshop ausstreckte.
    „ Was ..., was geht denn hier Dubioses vor?« Ihre Worte hingen eine Weile in der Luft.
    „ Was machst du denn hier?«, erholte sich Wolf.
    „ Was macht ihr denn hier?«, konterte sie.
    Hauff rollte die Augen gen Himmel und Wolf blickte, eigenartig schuldbewusst, zu Boden.
    „ Du hast mir gesagt, du würdest es nicht tun!«, erfasste sie einerseits empört, andererseits erleichtert die Situation.
    „ Ich ...«, betonte Wolf, „... tue es ja auch nicht.«
    „ Das habt ihr euch ja schön ausgedacht, beinahe wie im Film.« Ich fass es nicht! „Ihr zwei Schlaumeier wolltet mich außen vor lassen, raushalten, nicht wahr?«
    „ Ich ..!«, rief Wolf und tippte sich gegen die Brust, „... ich wollte dich raushalten!«
    „ Aber weswegen? Damit ich keinen Artikel bekomme, ha!?«
    „ Oh Mann, Anke, es dreht sich nicht immer alles um dich und deine Artikel!«
     
    Hauff trat auf sie zu und griff versöhnlich nach ihrem Arm. Schnell zog sie ihn weg. Hauff setzte darauf hin einen Schritt zurück.
    „ Anke«, das ist gefährlich. Du hängst dich eh ständig zu weit rein. Eines Tages bringt es dich um«, beschwichtigte Hauff sie leidenschaftlich.
    „ Das ist verdammt noch mal meine Angelegenheit, meine ureigene Entscheidung!«, donnerte sie erzürnt los. Ihr aufgewühltes Inneres brachte sie fast dazu, ihre Contenance zu verlieren. Noch nie war sie derart zum Narren gehalten worden, gekränkt, verraten und betrogen. Ohnmacht und kaum auszuhaltende Wutgefühle drängten Tränen in ihre Augen. Dass ihr so etwas ausgerechnet von zwei Menschen zugeführt wurde, denen sie vertraute. Eine Weile sah sie einfach nur auf den Boden, bestrebt, ihre Gedanken zu ordnen.
    Schweigen.
    „ Ich muss auch los jetzt«, bekundete Hauff nach einiger Zeit in die Stille hinein, „also dann, bis später.«
    Anke sah hoch. Er hatte Wolf zugenickt und drehte sich noch einmal nach ihr um. Schwach hob er seine Hand zum Gruß.
    „ Informier mich!«, rief Wolf ihm nach.
    „ S oll ich dich mitnehmen, ich habe ein Taxi da?« Kaum hatte sie es ausgesprochen,

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