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Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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die Wohnungstür auf und beugte sich übers Treppengeländer. Sie hörte Wolf langsam mit schweren Schritten nach oben kommen. Wie lange war er nicht mehr hier?
    Als er den obersten Stock erreicht hatte, wollte sie ihn spontan umschlingen und warf ihre Arme vor. Er schob sie beiseite und ging an ihr vorbei in die Wohnung.
    „ Hallo Birgit«, grüßte er so beiläufig, als sei es selbstverständlich, sie des Nachts hier anzutreffen.
    Anke war zu erleichtert, um unwirsch auf seine Spitze zu reagieren, folgte ihm zurück in ihre Behausung und schloss leise die Tür. Dann drehte sie sich zu ihm um. Sie wartete auf etwas und dann kam es.
    „ Ich wollte mich nur bedanken, dass du mich mal wieder so richtig krass reingerissen hast.« Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ach, was quatsche ich denn hier für einen Blödsinn.« Sein harscher Ton wechselte ins Süffisante. „Dich, mein roter Engel, trifft doch gar keine Schuld.«
    Anke neigte den Kopf. Skeptisch sah sie ihn an. Geht es ihm noch gut? Was haben sie mit ihm gemacht? Wolf ließ sich weiter aus.
    „ Wir sind selbstbestimmte Wesen, und ich bin der Idiot, weil ich deinem herzerweichenden Blick mit deinen verfluchten Augen nicht widerstehen konnte!«
    Anke öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Wolf hob einen Arm. „Schweig, sag jetzt bloß nichts.«
    Sie warf Birgit einen Seitenblick zu, die daraufhin ihr Gesicht verzog.
    „ Ich Idiot!«, stöhnte Wolf und raufte sich im wahrsten Sinne des Wortes die Haare. Anke sah ihm stumm zu. Er drehte sich um die eigene Achse und meinte derweil: „Die Mafia lässt grüßen.«
    „ Das ist ein Witz, nicht?«, murmelte Anke.
    Wolf grinste. „Ich habe sogar eine Einladung ...« Er hob sofort abwehrend die Hand, „... aber da gehe ich nicht hin. Ich verreise lieber!«
    Zu Birgit gewandt schimpfte er :„ Und du, sag deinem Mann, er soll den Laden ausheben, und zwar bitte alle daran Beteiligten, bevor sie sich uns vornehmen können.«
    „ Die sind schon dabei!«, ließ Anke wissen. Statt des erwarteten Kusses hatte er sie mit Worten geschlagen. Wie soll ich mich denn jetzt fühlen?
    „ Schon dabei? Das ist beruhigend, gute Nacht, die Damen.«
    „ Halt, noch nicht!« Anke war in Sekundenschnelle an seiner Seite. „Was haben Sie mit dir angestellt, ich meine, dass du so un...?«
    „ Angestellt?«, wiederholte Wolf theatralisch. „Wir haben eine harmlose Spazierfahrt in die dunkelste Finsternis inklusive übelster Bedrohung unternommen.«
    „ Oh Gott!«
    „ Das dachte ich auch. Mir wurden die Augen verbunden, Quizfragen gestellt und sie haben mich ständig mit dem Namen Mario Busso gelöchert.«
    „ Wie kamen sie denn auf den?«, wunderte sich Anke laut.
    Wolf stieß die Luft aus. „Das war alles sehr angenehm, sehr angenehm.« Er ließ mit großen Halsbewegungen seinen Kopf kreisen, als wolle er prüfen, ob noch alles funktionierte. „Ja, so kam ich ins Grübeln. Entweder kapituliere ich oder ich bleibe bei dem eingeschlagenen Weg. Und in dem war ich dann wohl so überzeugend, dass sie glaubten, einen neuen Kunden für ihr Treiben gewonnen zu haben.«
    „ Gratuliere«, sagte Anke mit Bewunderung in der Stimme. „Und was war an der Bar geschehen?«
    „ Einiges.«
    „ Hast du dich da denn so blöd angestellt?«
    Diese Annahme schien zu viel für Wolfs marode Nerven. In der nächsten Sekunde hatte sie sein Gesicht dicht vor ihrer Nase. Seine Worte klangen so scharf, dass sich ihr Herz zusammenzog.
    „ Du mit deinem verdammten investigativen Journalismus. Ich wusste doch, warum ich mich nicht mehr einlassen wollte. Jedes Mal die gleiche Scheiße!«, fluchte er und hob aufgebracht seine Arme. Anke zuckte und versuchte, seinen gestikulierenden Händen auszuweichen.
    „ Jetzt hör auf damit, verdammt noch mal, sag lieber, was passiert ist.«
    Wolf blickte sie mürrisch an. Zunächst schmollte er eine Weile.
    „ Nun ja, erst sah es so aus, als würde es an der Bar klappen. Die Schwarze hat gelächelt, verschwörerisch genickt und auf meine Frage nach Drogen gemeint, sie höre mal nach. Dann ist sie verschwunden und mit einem Mann wiedergekommen. Der wollte wissen, wer mich geschickt habe. Daraufhin habe ich einfach den italienischen Namen genannt, den ich vor Kurzem irgendwo gehört hatte.
    „ Mario Busso?«
    „ Nein, nur Mario«, wehrte Wolf ab.
    Anke schnaubte.
    „ Sehr bald sind dann dieses Quallengesicht und die anderen Kerle aufgetaucht. Der eine Typ hat mich so merkwürdig abschätzend angesehen, als

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