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Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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wäre Fabio nicht hier. Er weiß genau, dass der Freund der Familie nicht zurückkommt. Ich bin seine Rache. Wie makaber.
    „ Kann ich noch etwas für Sie tun?«, fragte Koll in einem Ton, der deutlich machte, dass er sich lieber in den Finger schnitt als ihn für sie zu rühren. Und so wies er auch gleich, ohne eine Antwort abzuwarten, mit der Hand zur Theke, entschuldigte sich und wechselte rüber zu Wolf. Die Männer sprachen noch einige Worte, bis Wolf vom Barhocker rutschte und sich mit Handschlag verabschiedete. Anke wartete weitere zwei Minuten, ehe sie sich erhob und sich ebenfalls auf den Ausgang zu bewegte. Auf dem kurzen Weg stellte sie sich innerlich auf einen heftigen Dialog mit Wolf ein. Doch als sie aus der Tür ins Freie trat, hörte sie einen Motor aufheulen. Sie sah nur noch, wie Wolf in sekundenschnelle in einen dunkelfarbigen Van gezerrt wurde. Die hintere Tür, die Wolf verschluckt hatte, noch nicht völlig zugezogen, brauste der Wagen davon, als sei der Teufel hinter ihm her. Bestürzt und wie versteinert starrte Anke dem Van hinterher, ohne zu verstehen, was hier vor sich ging.
    Wie lange sie gebraucht hatte, um wieder einen einigermaßen funktionierenden Kopf zu bekommen, wusste sie nicht. Immerhin versetzte er sie in die Lage, gehetzt in alle Richtungen zu spähen. Auf sie schien es jedoch keiner abgesehen zu haben. Oh Gott, lass ihn nicht in irgendeinem Tümpel ... Das zu Ende zu denken, war ihr unmöglich. Ich finde ihn! Sie stöhnte auf, fasste sich an die Stirn und taumelte einige Schritte vor. Nach dem Adrenalinstoß versank sie in innerer Hitze. Unvermittelt erinnerte sie sich, was die Gestütsfrau vom Hubertushof gesagt hatte, .... all diese Limousinen mit dunklen Fenstern. Es wirkte düster und geheimnisvoll.
    Auch dieser Van oder war es eine Limousine?, in der jetzt ihr armer Wolf saß, hatte eine dunkle Verglasung gehabt. Anke rannte zu Wolfs schwarzem Porsche, mit dem sie gekommen waren. Ich hab ja gar keinen Schlüssel. Sie rief Dietrich Hauff zu Hause an. Kaum hatte er seine verschlafene Stimme erhoben, platzte Anke mit dem raus, was in den vergangenen Minuten passiert war. Und Hauff schimpfte zu Recht mit ihr.
    „ Verdammtes Weib, wenn du schon immer alles auf eigene Kappe machen musst, warum dann nicht gestern Abend, da waren zwei von unseren Männern anwesend, um den Laden zu beobachten.«
    „ Mein armer Wolf.«
    Sie wusste nicht, ob Hauff vor Mitgefühl aufstöhnte oder aus Frust.
    „ Also, Dietrich, bitte lass den Laden hochgehen und such meinen Mann.«
    Hauff stöhnte wiederum auf. Eins nach dem anderen. So schnell geht das nicht.«
    „ Was brauchst du denn noch für Beweise?«, ärgerte sich Anke. „Dann suche ich Wolf eben selbst!«
    Mit dem nächsten Anruf bestellt sie ein Taxi. Kaum hatte sie das erledigt, meldete sich ihr Handy. Birgit klang besorgt.
    „ Hey, wart mal, Dietrich meint, du bringst dich wieder mal in Teufels Küche.«
    Anke verdrehte die Augen. „Klar doch, aber vorher muss ich eben noch nach Hause, den Autoschlüssel vom Porsche holen, wieder zurück zur Business-Ba r zum Wagen und dann geht‘s los. Ich muss Wolf suchen, einfach etwas tun, weiß aber noch nicht ... ach es wird sich schon finden, schlaf gut.«
     
    Als das Taxi sie vor ihrer Tür entließ, empfing Birgit sie. Anke sah sie verblüfft an, verspürte aber keine Lust, sich mit ihr anzulegen. Wie ein Wachhund stieg Birgit hinter ihr die Treppe hoch. Erst oben unter dem Dach traf Anke die Verzweiflung mit voller Wucht. Und als hätte sie diese umgehauen, taumelte sie und hielt sich an ihrem Schreibtisch fest. Mein Gott, von Neuem hatte sie ihn in was reingezogen. Er würde sie verfluchen. Anke fühlte sich krank vor Angst um Wolf. Birgit stand breitbeinig und mit entschlossener Miene vor ihr.
    „ Birgit, meine liebste Freundin«, muckte Anke auf, „ich werde ihn suchen. Du kannst mich nicht ab-, sondern höchstens aufhalten.«
    „ Das ist auch schon was. Heute Nacht machst du nichts mehr. Die Polizei ist auf dem Weg in die Bar, um nachzuforschen. Du kannst dich beruhigen. Es wird sich gekümmert und du solltest ein paar Stunden schlafen. Ein müder Geist birgt eine Gefahr.«
    „ Mein Handy!«, rief Anke, „hoffentlich ...«
    Kaum hatte sie die Empfangstaste gedrückt, klang ihr eine vertraute Stimme entgegen. Sie lächelte zu Birgit, die gespannt zu ihr herüber sah.
    „ Er steht vor dem Haus, oh mein Gott.«
    Anke fegte zur Tür und drückte auf den Türöffner. Dann riss sie

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