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Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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bemäkelte Wolf leise.
    „ Dass wir hier sind, ist eine Fügung des Himmels«, behauptete Anke in gesenktem aber theatralischem Ton.
    Sie schlich aus dem Versteck hervor, spähte in alle Richtungen und hastete mit Wolf im Schlepptau los.
    „ Ich glaub das nicht«, keuchte er in ihrem Rücken, „deine Vermutung kann nicht stimmen, wenn doch, wo bleibt denn dann die Observation? Hauff und der andere BMW?«
    Zweifel überfielen Anke. Ihr Kopf arbeitete, reflektierte ihr Gefühl, das sie nicht grundlos und so entschieden hierher geschickt hatte. Und im Moment fühlte es sich abermals so an. Sofort war ihre Skepsis verflogen wie der Morgennebel und hinterließ ein Bewusstsein in ihr, dass sowieso alles kommt, wie es kommen muss. Aber wie will ich vorgehen, wenn ich unerwartet vor Fabio und Laura stehe? Was hat Wolf eben gesagt?
    „ Hauff? Die haben sich doch wohl nicht abhängen lassen?«, spekulierte sie wenig überzeugt. Stumm und ratlos standen sie an der Ecke.
    „ Du meine Güte«, zischte Anke unvermittelt, „ich bin wirklich eine blöde Kuh. Ich muss es unumwunden zugeben.«
    Wolf gab ihr kopfnickend Recht und fragte, wieso sie das erst jetzt feststelle.
    „ Schön, dass du nie deinen Humor verlierst, aber pass mal auf, Koll scheut die Polizei wie der Teufel das Weihwasser. Und ich glaube, ich weiß auch warum? Der hat mehr als nur Dreck am Stecken. Wieso bin ich da nicht eher drauf gekommen.«
    „ Auf was?«
    Anke winkte ab, was soviel, wie sei still bedeutete. „Und wenn ich mich nicht irre, bist du tatsächlich gerade unter Geleit in sein Anwesen geführt worden.«
    Einer Eingebung nach zog sie ihr Handy aus der Hosentasche, um es lautlos zu stellen. Da entdeckte sie die SMS von Dr. Roland Gleiß, dem Rechtsmediziner. Sie überflog: genetischer Fingerabdruck positiv.
    Im ersten Augenblick musste Anke überlegen, was er meinte. Ihm hatte sie ihr entwendetes Material aus Netts Wohnung übergeben und ihn gebeten, heimlich einen Abgleich zunehmen. Und dieser war positiv, was bedeutete, dass Klaus Nett mit drin hing. Aber wie? Mit dem toten Mädchen unter der Brücke von Remagen? Anke wusste nicht, ob sie erleichtert oder enttäuscht darüber sein sollte.
    „ Das ist ja ein Ding«, murmelte sie vor sich hin und drückte auf Anrufen.
    „ Ich dachte, es gäbe kein Sperma«, legte sie sofort im Flüsterton los, dabei hätte sie außer Wolf niemand hören können.
    Gleiß antwortete: „Was ist denn mit dir los? Warum ...«
    „ Ich bin in Eile, nun sag schon.«
    „ Ich habe ein fremdes Haar im Schamhaar des toten Brücken-Mädchens gefunden. Und dieses gehört eindeutig zum Inhaber des Glases und der Zigarettenkippe.«
    »Also muss der Typ mit seinem Haupthaar, sprich Kopf, direkten Kontakt mit dem Mädchen beziehungsweise seinem Schamhaar gehabt haben, oder wie könnte das sonst dahingekommen sein?«
    »Gute Frage. Er kann sie auch nur angesehen haben. Oder nur in ihrer Nähe gestanden, gesessen, gelegen haben, wie auch immer, wobei es ihm in der Zeit vom Kopf gefallen ist. Vielleicht litt er unter starkem Haarausfall.«
    Anke war nicht zufrieden. Aber eines war klar. Klaus Nett hatte hundertprozentig etwas mit Petra Busch und wahrscheinlich auch ihrem Tod zutun. War er ihr Mörder? Direkt oder indirekt?
    „ Na dann«, meinte Anke, „mal sehen, ob wir noch mal etwas von ihm hören.«
    Und wenn nicht? Würde die Tat dann niemals aufgeklärt?
     
    Während ihres Gespräches hatten sie sich weiter bis zum Haus vorgepirscht. Anke informierte Wolf knapp über das Gespräch, blickte sich um und meinte verdutzt:
    „ Wo sind die alle hin?«
    »Kein einziger Wagen«, ergänzte Wolf.
    „ Hat die alle der Boden verschluckt?«
    In die Stille der Dunkelheit schob sich leise ein weiteres Motorengeräusch, das sich langsam näherte. Anke zog Wolf ins Gerstenfeld. Als der Lichtkegel um die Ecke bog, kauerten sie sich ins Feld und stießen mit den Köpfen aneinander.
    „ Au! Pass doch auf!«, fluchte Anke und rieb sich den Schädel.
    „ Selbst!«, beschwerte sich Wolf und massierte sich ebenfalls den Kopf.
    Der Wagen passierte ihr Versteck. Anke verrenkte sich den Hals, um etwas zu sehen. Das Geräusch des automatischen Garagentors drang herüber. Kaum war es wieder still, richtete Anke sich vorsichtig auf und spähte über die Ähren in die Einfahrt. Das Auto war, wie sie vermutet hatte, nicht zu sehen.
    Weitere fünf Fahrzeuge aller Gattungen folgten und verschwanden in der Garage. Wieder hielt Anke Ausschau.
    „

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