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Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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nicht, was sie fühlen sollte. „Ich kann nicht glauben, dass Klaus Nett das meint? Soll das etwa das Geheimnis der Familie Koll sein? Dass Mutter Varelli, geb. Koll, Vater Varelli umgebracht hat und Mutter und Kinder nach der Verurteilung den schändlichen Namen Varelli abgelegt haben?«
    Als Wolf nichts sagte, sie nur gespannt anblickte, führte sie ihre Gedanken weiter aus. „ Nur Folgendes ist neu: und zwar, dass der Vater Italiener ist und die Mutter Deutsche. Fabio hat mir erzählt, es sei umgekehrt.«
    „ Ich verstehe kein Wort«, ließ Wolf verlauten.
    Am Klang seiner Stimme spürte Anke seine fürsorgliche Laune sinken.
    „Nein?«, fragte sie mit hochgezogener Stimme. „Aber daran ist doch nichts aufzudecken. Das ist passiert und gerichtlich besiegelt. Das Einzige, was ich gerade aufdecke, ist, dass Fabio mich, was seine Eltern betrifft, angelogen hat. Auch da brauch ich nicht groß fragen, warum? Er schämt sich einfach.«
    Wolf sah sie mit übereinander geschobenen Lippen bekümmert an. Anke drehte sich mit verschlossenem Gesicht zum Fenster und grübelte.
    „Also, das kann nicht alles sein.« Nach einer Weile meinte sie fest entschlossen: „Jetzt fahr ich doch hin!«
    „ Was? Es ist gleich dunkel«, entgegnete Wolf entsetzt. „Was willst du denn da? Einfach Klingeln und sie über ihre Vergangenheit ausfragen? Eine Vergangenheit, die sie anscheinend mit dem Namenswechsel abgelegt haben?«
    «Meine Neugier war von jeher übermächtig. Sie lässt mich atmen.«
    „Ich dachte immer, das wäre ich«, klagte Wolf mit kühlem Sarkasmus, den sie absichtlich überhörte.
    „ Jetzt muss ich doch aus der Sicherheit raus.«
     
    Anke hatte weder einen Plan noch folgerichtige Gedanken im Kopf, nur ein instinktives tiefes Bedürfnis, so schnell wie möglich oben Auf Kirres zu sein.
    „ Und deine Neugier kann nicht bis Morgen warten?«
    „ Auf keinen Fall! Ich bin unerschütterlich entschlossen.  Mich peitscht so ein untrügliches Bauchgefühl voran.«
    Schweigend hielt sie Wolfs unschlüssigen Blick eine Weile stand. Als sie glaubte, es kaum noch auszuhalten, äußerte er plötzlich.
    „Auch wenn eine Exkursion in ein neues Abenteuer ansteht, ich begleite dich.«
    Anke schluckte erleichtert. »Du bist ein Quell permanenter Überraschungen.«
    „Nein, keineswegs, du irrst dich, liebe Anke«, berichtigte Wolf mit gespieltem Erstaunen, „das trifft auf dich zu, und zudem bist du noch ein Quell permanenter Konflikte!«
    Anke rauschte durch die Tür ins Treppenhaus, während Wolf sich drinnen eine Jacke überwarf.
     
    Als sie auf dem Plateau an der dicken Eiche ankamen, parkte Anke ihren Wagen rechts neben dem Glascontainer.
    „Wir gehen das Stück zu Fuß« bestimmte sie und fühlte sich einen Atemzug lang wie in alten Zeiten, wo nicht so etwas Gravierendes wie Trennung auf Zeit zwischen ihnen gestanden hatte. Leider, so war sie überzeugt, war Wolf hauptsächlich an seiner Patientin Laura interessiert und deshalb mitgekommen. Vorsichtig, als könnten sie Lärm verursachen, schlichen sie in der Dunkelheit den Heimersheimer Weg entlang.
    „ Meinst du nicht, Hauff müsste sich bald mal melden. Er wollte uns doch auf dem Laufenden halten«, fiel es Anke ein.
    „ Danach wird ihm wahrscheinlich nicht der Sinn stehen«, befürchtete Wolf.
    „ Dann bring ich ihn um!«
    Wolf lachte.
    Im nächsten Augenblick zog sie ihn am Ärmel in die Einfahrt vom Lützelbachhof .
    „ Sieh!, da vorne, Autolichter, mehrere«, flüsterte sie heiser.
    Gespannt schauten beide auf die sich nähernden Scheinwerfer. Der erste Wagen bog in die Einfahrt zum Koll Haus, ein Zweiter folgte. Sie glaubte, im Mondlicht die Silhouetten zu erahnen. Gut, dass Karotten zu meiner Lieblingsrohkost zählt und ich jeden Tag welche esse. Der erste Wagen war ein Jeep, gefolgt von einem Sportwagen, etwas ein Porsche? Sie zupfte Wolf am Jackenärmel.
    „ Da fährt ein Porsche, schau mal.« Sie streckte den Zeigefinger vor und sah ihn perplex an. „Fährst du da etwa?« Sie hibbelte argwöhnisch und gleichermaßen aufgeregt neben ihm.
    „ Quatsch! Es gibt viele Porsche, Anke, jetzt komm mal wieder runter. Du glaubst doch wohl nicht etwa, dass die ausgesprochene Einladung ausgerechnet hierher führt.«
    »Warum nicht?«
    Mit Argusaugen prüfte sie abermals die Karosserieumrisse.
    „ Der nächste Wagen ist einer von diesen Limousinen.« Sie puffte Wolf an. „In so was haben sie dich doch entführt.«
    „ Oh, welch Gefühls beladener Terminus«,

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