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Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Titel: Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alf Leue
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sickerte und eine Pfütze zu bilden begann. Petz und Berthold traten zu Augustein und Berthold legte ihm freundschaftlich die Hand auf die Schulter. „Gut gemacht, Augustein. Doch für Besinnen oder Reue ist jetzt keine Zeit. Wir müssen hinein. Kommt!“
    Berthold ging voran und lugte vorsichtig durch das Tor. Auf dem Hof war niemand von Etzelroths Männern zu sehen. Nur Alwin, der alte Knecht, stand mit zwei Mägden hinter einem Flügel des geöffneten Scheunentores und schaute ängstlich hervor. Da erkannte er Berthold und erleichtert hellte sich sein Gesicht auf. Er machte den beiden Frauen ein Zeichen, dass sie ihm folgen sollten.
    „Herr Graychen, mein Gott, was für eine Freude Euch zu sehen. Seid Ihr wohlauf?“
    „Ja, Alwin, den Umständen entsprechend. Wo ist der Rest dieser Bande?“
    Der Knecht sah auf Augustein und dann auf Petz und kam mit dieser Kombination genauso wenig zurecht wie Etzelroths Wachen. Er blickte fragend zu Berthold, der ihn beruhigte: „Das ist schon in Ordnung, Alwin. Das sind meine Freunde. Die besten, die ein Mann haben kann. Aber sprich: Sind noch mehr von Etzelroths Soldaten auf unserem Gut?“
    Alwin zögerte und sah die beiden Mägde an, von der eine seine Frau war. Sie stieß ihn in die Seite. „Mein Gott, Alwin! Sag es dem Herrn. Willst du ihm helfen oder nicht?“
    Berthold warf der Frau einen dankbaren Blick zu.
    Alwin stammelte: „Hermann Etzelroth ist … er ist … er ist …“
    „… im Schlafgemach Eurer Eltern, Herr Graychen“, vollendete seine Frau den Satz.
    Bertholds Augen funkelten. „Hermann Etzelroth ist hier? Im Schlafzimmer meiner Eltern? Und wo sind die? Redet endlich!“
    Alwin hatte wieder etwas Mut gefasst. „Ihr wisst es nicht? Etzelroth hat Eure Eltern verschleppen lassen. Euren Vater hat er auf Burg Hayn in den Kerker werfen lassen. Aber wo er Eure Mutter und Euren Bruder hingeschafft hat, das wissen nur der Vogt und Gott allein.“
    Aus Bertholds Augen sprühten der blanke Hass und unbändige Wut. „Robert auch? Also haben mich meine Ahnungen und Träume auch diesmal nicht getäuscht. Wo sind die restlichen Soldaten und wie viele sind es, Alwin?“
    „Es sind insgesamt acht Mann, Hermann Etzelroth eingeschlossen. Sie schlafen in Eurem Zimmer und im Zimmer Eures Bruders.“
    Berthold gab entschlossen seine Anweisungen: „Petz! Mein Zimmer ist im ersten Stock, rechts oben an der Treppe. Es waren sieben. Drei haben wir erschlagen, also bleiben noch vier. Ich gehe zu Etzelroths Sohn. Er gehört mir. Los!“
    Dann zogen er und Petz ihre Schwerter aus dem Bündel, das Augustein die ganze Zeit auf seinem Rücken geschleppt hatte, und gingen auf das Haus zu. Da öffnete sich plötzlich die Tür und einer von Etzelroths Männern trat völlig verschlafen und mit zerzaustem Haar heraus. Er überblickte die Situation trotz seiner Schlaftrunkenheit schneller als die Wachen am Tor. Sofort sprang er zurück, zog die Tür wieder zu und rannte durch das Haus die Treppe hinauf.
    „Überfall! Überfall! Zu den Waffen, zu den Waffen!“, hörte man ihn brüllen. Petz und Berthold beschlossen daher, im Hof zu bleiben. Etzelroths Männer würden ohnehin nach draußen kommen und hier war mehr Platz für einen Kampf. Alwin, die Mägde und Augustein rannten zur Scheune hinüber und spähten durch einen Schlitz im Scheunentor, hinter dem sie sich versteckten. Berthold legte seinen Schwertgürtel um, griff wieder zu seinem Bogen und ging nach links zum Hundezwinger. Dort stand ein Kirschbaum, hinter dessen Stamm er Deckung suchte. Petz lief nach rechts und ging hinter der Hausecke in Deckung.
    Die Haustür wurde aufgerissen und vier Soldaten, gefolgt von Hermann Etzelroth, stürmten auf den Hof. Alle hatten ihre Schwerter kampfbereit erhoben. Hermann Etzelroth gab ein gutes Ziel für Berthold ab, doch dieser wollte den Sohn des Vogtes noch einiges fragen, bevor er ihn tötete. Also zielte Berthold auf den ersten Soldaten und schoss. Der Soldat brach, in den Hals getroffen, zusammen und sank auf die Treppe zum Wohnhaus. Noch bevor die anderen begriffen, was eigentlich geschehen und woher der tödliche Pfeil gekommen war, stürmten Petz und Berthold aus ihren Verstecken mit erhobenen Schwertern und Gebrüll auf sie los.
    Berthold hatte seinen Blick nur auf Hermann Etzelroth gerichtet. Als dieser ihn erkannte, wurde er bleich vor Schreck und stammelte überrascht: „Be-Berthold? Berthold Graychen …?“
    Berthold brüllte mit sich überschlagender Stimme und jede

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