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Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Titel: Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alf Leue
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zwar keine königlich gedeckte Tafel, aber ein wenig habe ich unsere karge Küche doch herrichten lassen. Folgt mir.“
    „Der Erzbischof persönlich?“, raunte Katharina Berthold beim Hinausgehen zu, doch der zuckte nur verständnislos mit den Achseln.
     

     
    Am nächsten Morgen, es war der 10. Mai 1462, machten sich Berthold, Petz, Ambrosius und Katharina in Begleitung eines Augustinermönchs auf den Weg zum Dom. Doch sie gingen nicht zusammen, um kein Aufsehen zu erregen. Der Mönch lief, ohne sich umzusehen, einige Schritte voraus. Dann folgten Ambrosius und Katharina und danach, wieder in einem guten Abstand, Berthold und Petz.
    Der Dom lag nur etwa drei Minuten Fußmarsch vom Kloster entfernt. Das wuchtige, beeindruckende Gebäude aus Sandstein war schon über 400 Jahre alt und überragte alle anderen Häuser der Stadt bei weitem. Seit jeher beherbergte es auch die Wohnräume des jeweils amtierenden Erzbischofs. Dort, wo der Kreuzgang im Westen wieder an die Kathedrale angrenzte, befand sich eine Kapelle. In diesem himmelwärts strebenden Gewirr aus machtvollen Türmen, kleinen und großen Mauern, Figuren, Portalen und Eingängen wussten die Besucher zuerst nicht, worauf sie zuerst ihr Augenmerk richten sollten. Doch der Augustinermönch, der der kleinen Gruppe voranging, kannte sich bestens aus und ging zielstrebig links am Portal des Ostchors vorbei.
    So gelangten sie zu einem weiteren Eingang, der in den Kreuzgang führte. Dort klopfte der Mönch an die Tür: dreimal kurz, dreimal lang. Die Wachen öffneten auf das vereinbarte Klopfzeichen hin die Tür und ließen die Besucher ein. Der Mönch ging schnellen Schrittes den Kreuzgang entlang und führte die vier in ein Gebäude, das in Wurfweite neben dem Dom erbaut worden war und ebenfalls einen Zugang zum Kreuzgang hatte. Dort wechselte er ein paar leise Worte mit einem der Wachposten, woraufhin dieser für einen Moment im Gebäude verschwand. Nach kurzer Zeit kehrte er zurück und gab dem Mönch einen Wink, dass er mit den Besuchern eintreten könne. Nachdem sie eine massige, steinerne Treppe emporgestiegen waren, standen sie vor einer breiten geöffneten Tür, die in die Räume des Erzbischofs führte. Der Augustinermönch blieb davor stehen und wies mit der Hand in den Raum. Dann verabschiedete sich mit einem Nicken und verschwand wortlos die Treppe hinab.
    Scheu traten Ambrosius, Katharina, Berthold und Petz durch die Tür. Noch ehe sie richtig im Raum waren, rief eine einladende Stimme: „Kommt, Kufner, und stellt uns vor, wen Ihr mitgebracht habt.“
    Katharina schaute verwundert zuerst ihren Vater und dann Berthold an. Zu vertraulich schien der Ton zu sein, mit dem der am Tisch sitzende Wenzel von Sicking Ambrosius Kufner begrüßte. Es klang fast so, als kenne man sich bereits länger. Links neben von Sicking saß Graf Diether von Ysenburg, Erzbischof von Mainz, Kurfürst und Erzkanzler des Reiches.
    Berthold hatte ihn sich älter vorgestellt. Für einen Mann von fünfzig Jahren war die Zeit gnädig mit ihm gewesen. Doch noch etwas erregte Bertholds Sinne. Ein leicht bitterer Geschmack durchströmte seinen Mund. Irgendetwas stimmte hier nicht. Das Gefühl ging vom Erzbischof aus. Die vier traten näher an den Tisch.
    „Eure Eminenz, edler Herr von Sicking“, sagte Ambrosius Kufner ehrfürchtig, verbeugte sich und küsste den erzbischöflichen Ring an der Hand, die ihm Diether von Ysenburg mit der Handfläche nach unten entgegenhielt. Dann wies er nacheinander auf die drei und stellte sie vor: „Dies hier ist meine Tochter Katharina und dies dort ihr Verlobter Berthold Graychen. Er ist der Sohn meines besten Freundes Peter Graychen, einem der Hübner des Dreieichenhayner Wildbanns, dem der Vogt Wolfram Etzelroth in Langen zu Unrecht das Leben zur Hölle gemacht hat und der sich ohne erkennbaren Grund Verfolgung und Gewalt ausgesetzt sah. Und daneben steht Bertholds treuer Freund und Beschützer Ewald Wetzel, genannt Petz.“
    Bei der Nennung ihrer Namen traten Katharina und dann Petz einen Schritt nach vorn, verbeugten sich und führten ebenfalls ihre Lippen an den Ring des Erzbischofs. Nur Berthold stand steif da und starrte den Erzbischof an. Was war es nur, das ihm alle Sinne schärfte und ihn alarmierte?
    „Berthold Graychen mag also sein Haupt nicht beugen?“, fragte Diether von Ysenburg gereizt und sah Berthold scharf an. Petz stieß Berthold den Ellbogen in die Rippen, der nun vor Scham rot anlief.
    „Oh, verzeiht mir vielmals, Eure

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