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Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Titel: Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alf Leue
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Vogt Etzelroth ein Mittelsmann sei, der einst von Ulrich von Hachberg im Auftrag Graf Adolphs angeworben wurde, um Informationen aus dem Wildbann Dreieich zu erhalten und unliebsame Personen zu beseitigen. Der Bann liegt nicht weit von Mainz und Frankfurt entfernt und damit strategisch günstig. Nach einem Sieg eigene Männer für eine spätere, verlässliche Verwaltung zu haben, ist für jeden Herrscher wichtig. Otto von Wernfeld erzählte er uns auch, dass deine Mutter und dein Bruder auf die Saarburg des Markgrafen Johann von Baden verschleppt worden seien.“
    Berthold war außer sich vor Freude. „Habt Dank für diese Information, Herr von Sicking. Ich weiß nun, was zu tun ist. Würdet Ihr mir einen Gefallen erweisen?“
    „Was kann ich für dich tun?“
    „Würdet Ihr mir zehn eurer Männer für ein paar Tage ausborgen?“
    „Du willst zur Saarburg?“
    „Ja.“
    „Ich weiß nicht, ob das Diether von Ysenburg recht ist.“
    „Dann werde ich eben mit Petz allein gehen.“
    „Das meine ich ja. Zehn Männer sollst du gern haben, aber der Erzbischof hat mich beauftragt, auf dich achtzugeben. Wenn dir etwas zustößt, dann steckt mein Kopf in der Schlinge.“
    „Dann gebt mir eben zwanzig Männer, wenn Ihr um meine Sicherheit fürchtet. Oder fürchtet Ihr eher um die Eure?“
    Wenzel von Sicking lachte. „Ein heller Kopf bist du, Berthold. Gut, was soll’s, du gibst ja doch keine Ruhe und du hast dich heute wacker geschlagen. Petz soll dich begleiten und ich unterstelle ihm zwanzig meiner besten Männer. Aber seht euch vor. Es ist gefährlich, was du vorhast!“
    „Ich werde achtgeben und danke Euch von Herzen. Zieht nur nach Mainz zurück und wartet dort auf uns.“
    Von Sicking nickte und rief einen Hauptmann zu sich, den er beauftragte, die Männer für Bertholds Zug auszuwählen.
    „Wann willst du aufbrechen?“, mischte sich nun auch Petz ein.
    „Schon morgen. Ich will keine Zeit verlieren. Wer weiß, was sie mit ihnen machen, wenn sie von der Niederlage hier hören. Vielleicht bringen sie sie fort oder töten sie sogar.“
    „Egal wann und wohin, ich bin dabei!“, sagte Petz schmunzelnd.
     

     
    Am nächsten Tag brach Berthold mit Petz und zwanzig Mann der Truppen des Erzbischofs von Mainz kurz nach Sonnenaufgang in Richtung Trier auf. Sie würden wenigstens eine Woche benötigen, um ans Ziel zu gelangen und noch einmal nahezu die gleiche Zeit, um in die Heimat zurückzukehren. Wenzel von Sicking hatte sie zu höchster Wachsamkeit gemahnt und seine Männer angewiesen, keine Wappen zu tragen, die sie schon von weitem verraten hätten. Der Krieg in der Pfalz war zwar gewonnen, doch eine kleine Truppe wie die ihre wäre ein gefundenes Fressen für versprengte Truppen Ulrichs von Württemberg oder umherziehende Raubritter. Außerdem hatte von Sicking Petz geraten, sich abseits der großen Wege zu halten und jeden Feindkontakt so weit wie möglich zu vermeiden. Dazu hatte er ihnen einen Landsknecht namens Ruprecht als Führer zur Seite gestellt, der aus der Gegend um Trier stammte und sich bestens dort auskannte.
    Nachdem sie die Höhe von Kaiserslautern hinter sich gelassen hatten, führte der Weg die Kämpfer um Berthold und Petz südlich des Nordpfälzer Berglandes vorbei durch bewaldete Höhen und Täler. Die Nächte waren lau und trocken und so war auch das Übernachten unter freiem Himmel keine Last. Am vierten Tag durchritt die kleine Truppe den Hunsrück und erreichten den Schwarzwälder Hochwald, dessen düsteres Gehölz sie wie ein Freund umarmte und verschluckte.
    Nach zwei weiteren Tagen der bislang ohne Zwischenfälle verlaufenen Reise sagte Ruprecht am späten Nachmittag: „Wir sind nun bald am Ziel. Zur Saar ist es nur noch eine Meile. Ihrem Lauf müssen wir dann nach Norden folgen und kommen so zwangsläufig zur Saarburg, die etwa eine Meile südlich von Trier liegt.“
    Petz ließ absitzen und sich von Ruprecht die örtlichen Gegebenheiten genau erläutern. Er beschloss daraufhin, im Schutz der Nacht die Saar zwischen Serrig und Krutweiler zu überqueren, um dann links des Flusses zur Burg zu reiten. Dort würden sie sich ein wenig ausruhen, um dann das weitere Vorgehen zu planen. Petz teilte Wachen ein, während sich die restlichen Männer entweder schlafen legten, etwas aßen oder würfelten, um sich die Zeit bis zum Einbruch der Nacht zu vertreiben. Dann ließ Petz wieder aufsitzen und sie machten sich auf den Weg.
    Im Schutze der Dunkelheit gelang es ihnen, unbemerkt die

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