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Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Titel: Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alf Leue
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benötige.“ Petz lachte dröhnend über seinen eigenen Scherz und schlug seinem Nebenmann so übertrieben kumpelhaft auf den Rücken, dass dieser husten musste. Der Soldat konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Wo kommt ihr her? Ihr seid nicht aus der Gegend. Das höre ich.“
    „Ganz recht. Wir kommen aus dem schönen Hessenland. Wir kaufen und verkaufen hier und dort und schlagen uns so durch. Letzte Woche hörten wir vom Markttag hier und haben kurzerhand beschlossen, euch mit unseren Waren zu beglücken.“
    Der Posten schien zufrieden mit dieser Erklärung. „Gehört ihr zusammen?“, fragte er noch und deutete auf den hinteren Wagen, auf dem Berthold saß.
    „Ja.“
    „Gut, dann könnt ihr passieren.“
    Der Posten trat zurück und gab den Weg frei. Petz schlug mit den Zügeln und schnalzte mit der Zunge, als hätte er sein ganzes Leben nichts anderes gemacht, als Fuhrwerke zu lenken. Die beiden Wagen setzten sich wieder in Bewegung und rumpelten durch das hohe Tor auf den Hof der Saarburg. Dort standen bereits einige andere Bauern mit ihren Fuhrwerken, die die Neuankömmlinge argwöhnisch begutachteten. Petz ignorierte die Blicke und steuerte sein Fuhrwerk an den rechten Rand des Burghofes, direkt vor den großen eckigen Turm. Der andere Wagen folgte ihm. Petz und seine Begleiter sprangen vom Kutschbock. Berthold und die anderen Männer stiegen ebenfalls herunter. Berthold lief zu Petz und flüsterte: „Ich dachte schon, du wärst von Sinnen, als du die Decke hochgehoben hast.“
    „Ich wollte sie nie weiter hochheben, aber ich musste ihn schließlich in Sicherheit wiegen.“
    „Das hätte schiefgehen können!“
    „Ist es aber nicht. Frechheit siegt!“, flüsterte Petz grinsend zurück. „Aber nun ist es an der Zeit, möglichst schnell herauszufinden, wo deine Mutter und dein Bruder stecken. Mach du das, Berthold, denn nur du wirst sie erkennen. Aber sei auf der Hut. Misch dich unters Volk und erkundige dich, aber nicht zu verdächtig.“
    „Sicher. Ich werde mich vorsehen.“
    „Wenn du sie entdeckt hast, dann versuche mit ihnen zu sprechen und weihe sie ein. Es ist sehr riskant. Ich hoffe, dass sie dich nicht in ihrer Freude verraten. Mach es wie geplant. Und nun geh. Ich will hier noch ein paar Waren verkaufen, bevor wir die Männer des Markgrafen vermöbeln. Unsere Kasse hätte es nötig – und langsam finde ich auch Gefallen an meinem Leben als Händler.“
    Petz lachte, doch Berthold schüttelte den Kopf. Petz konnte wohl nichts erschüttern. Dann ging er in Richtung der Tür, aus der nun Mägde und Köche traten, um die angebotenen Waren in Augenschein zu nehmen. Als Berthold die Stufen zum Kücheneingang hinaufgehen wollte, sprang die Tür auf und ein kleiner Küchenjunge von etwa zwölf Jahren trat mit einem Eimer voll Abfall heraus. „Gott sei mit euch“, grüßte er scheu.
    „Wie ist dein Name, Junge?“, fragte Berthold freundlich.
    „Ebelin, Herr.“
    „Ich bin zum ersten Mal hier und wollte mich umsehen. Eine stattliche Burg, die ihr hier habt.“
    Der Junge stellte den Eimer ab und war erfreut darüber, dass sich jemand mit ihm unterhalten wollte und ihn nicht anschrie, wie er es sonst gewohnt war.
    „Ja, das ist sie wohl. Aber sieh dich vor, nicht dass dich die Männer des Markgrafen erwischen, wenn du hier herumläufst.“
    „Weshalb? Ist es denn Unrecht, sich einmal die Pracht der Burg des edlen Herrn von Baden anzusehen?“, fragte Berthold mit gespielter Verwunderung. Der Junge wusste etwas – und Berthold lag auf der Lauer. Der Küchenjunge sah sich um, als würde er beobachtet, dann hob er die Hand zum Mund und flüsterte: „Nein, nein, das ist schon wahr. Eine starke Burg, eine sehr starke Burg. Aber alle sind etwas nervös wegen der Gefangenen.“
    Berthold jubelte innerlich vor Freude. Zuvor war er noch voller Angst, ob denn seine Mutter und sein Bruder noch am Leben wären und dass er vielleicht nie erfahren würde, wo sie sich aufhielten. Und nun sandte ihm das Schicksal einen Küchenjungen!
    „Was denn für Gefangene?“, fragte Berthold betont gelassen.
    Der Junge sah sich noch einmal verstohlen um. „Ich weiß es auch nicht. Niemand weiß es. Es sind eine Frau und ihr Sohn. Sehr nette Leute. Sie sind immer so freundlich zu mir und keiner weiß, warum sie gefangen gehalten werden. Auch weiß niemand, woher sie gebracht wurden. Sie reden so eigentümlich, so ähnlich wie du, ganz anders als die Leute hier.“
    „Na, das müssen ja wichtige Leute

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