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Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Titel: Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alf Leue
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getrogen. Ich glaube, dass mir Euer teurer Mitbruder den Schlüssel zum Hospital entwendet hat. Auf jeden Fall kann ich Euch versprechen, dass wir Augustein verhören werden, wenn wir ihn gefasst haben, was ich mit den anderen beiden, deren Schuld nun ohne Zweifel feststeht, nicht vorhabe. Wir werden morgen früh, sobald die Sonne aufgegangen ist, gleich nach der Prim, ihren Spuren folgen. Jetzt in der Nacht hätte dies keinen Sinn. Aber sie werden uns nicht entkommen. Hauptmann, Wachen an jedem Eingang, alle zwei Stunden Wechsel und kein Bier! Wen ich erwische, wie er säuft, den lasse ich aufs Rad flechten!“
    Grußlos ließ der Inquisitor alle Anwesenden einfach stehen und ging zum Hauptgebäude hinüber. Die Soldaten wussten, dass mit Andreas Zöblin nicht zu spaßen war. Sein Ordensgewand schien ihnen ohnehin nur eine Verkleidung zu sein, denn er kannte keine Gnade und war oftmals grausamer als manch weltlicher Herrscher, wenn es um Bestrafungen ging.
    Es hatte leicht zu schneien begonnen und die Wolken schoben sich über dem Klosterberg im Niddatal zusammen. Ein eisiger Wind pfiff anschwellend durch die Gemäuer. Einige Soldaten wurden zur Wache eingeteilt und nachdem ein wenig Ruhe eingekehrt war, begaben sich sowohl Andreas Zöblin und seine übrigen Leute als auch die Mönche zur Nachtruhe.
    Am nächsten Morgen schob sich ein Zug von acht schwer bewaffneten Soldaten durch den frischen Schnee, in der Hoffnung, wenigstens noch etwas von den Spuren der Flüchtigen zu erspähen. An der Spitze des Kommandos ritt der Inquisitor Andreas Zöblin, links flankiert von seinem Hauptmann und rechts von Bruder Bernhard, der als einziger mürrisch und nicht entschlossen dreinblickte. Zöblin hatte Abt Anselm um dessen Begleitung gebeten, da er so überaus eifrig war und gegebenenfalls als Zeuge dienen sollte.
    Der Abt hatte Bernhard ohne zu zögern freigegeben und es diesem mit einem schlecht versteckten, süffisanten Lächeln als große Ehre verkauft, die heilige Inquisition auf einer so heiklen Mission begleiten zu dürfen. Im Stillen hoffte Anselm jedoch, dass der übereifrige Bruder unterwegs erfrieren oder auf andere Art vor seinen Schöpfer treten würde.
    Bernhard hatte die Absicht, ihn loszuwerden, schnell durchschaut, musste jedoch – obwohl er innerlich vor Wut kochte – gute Miene zum bösen Spiel machen. Denn welche Wahl hatte er denn? Daher sah man nun an der Spitze des Zuges einen mürrischen Prämonstratenser neben einem entschlossenen Dominikaner durch das schneeweiße Niddatal traben.
     

     
    „Ist er erwacht, Meister Petz?“
    „Nein. Noch immer nicht.“
    „Sorgst du dich?“
    „Ja, allerdings. Sieh nur, wie er den Schnee zum Schmelzen bringt, wo ich ihn doch nur einen kurzen Augenblick an die Scheunenwand gesetzt habe. So sehr glüht er vor Hitze. Ich hoffe, das bedeutet Gutes. Aber wir haben trotzdem ein Problem: Ist er auch nicht tot, so nützt er uns doch im Augenblick in seinem Zustand wirklich nicht mehr als eine Leiche. Wir kommen nur langsam voran. Und obwohl es geschneit hat und unsere Spuren wohl nur schlecht zu sehen sein dürften, wächst die Gefahr unserer Entdeckung mit jeder Stunde.“
    „Verfolgen sie uns schon?“, wollte Augustein ängstlich wissen.
    Petz lächelte: „Ich würde es gern verneinen, Bruder Augustein, aber sie werden sicher bereits bei Tagesanbruch die Verfolgung aufgenommen haben. Seitdem ich in die Augen dieses eifrigen Inquisitors namens Andreas Zöblin geschaut habe, weiß ich, dass er nicht aufgeben wird.“
    Petz fasste sein Schwert und stand auf. „Lass uns dem Bauern noch ein paar Münzen geben. Dafür, dass er uns ohne Fragen zu stellen aufgenommen und zu essen gegeben hat.“
    „Ja, ich gehe, Meister Petz.“
    Augustein lief zum Haus des Bauern hinüber. Kurze Zeit später kam er freudestrahlend zurück und trug ein Bündel im Arm.
    „Er hat das Geld gern angenommen und uns noch einen Kanten Brot, vier Eier und ein Stück Käse gegeben. Wir haben es wirklich gut getroffen.“
    „Ja, wahrhaftig. Ein guter Kerl, wo er doch selbst nicht gerade Kapaune speist und Zobelfelle trägt. Nun lass uns weiter, Bruder Augustein, wir sollten keine Zeit verlieren. Wir werden erst einmal nach Gelnhausen reiten. Dort habe ich Bekannte, auf die ich mich verlassen kann, wenn sie noch leben.“
    „Und wenn nicht?“, warf Augustein ängstlich ein.
    „Dann sehen wir weiter. Los jetzt, genug geschwatzt. Hol die Sachen und ich sehe zu, dass ich Berthold wieder auf sein

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