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Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Titel: Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alf Leue
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damit!“
    „Es ist gut, dich bei mir zu haben. Mir geht es nicht besonders. Seltsame Dinge geschehen in meinem Inneren, die ich nicht deuten kann. Manchmal habe ich das Gefühl, ich wäre im Narrenturm besser aufgehoben, als in diesem Haus.“
    Petz lachte leise. „Die ganze Welt ist ein Narrenturm! Nein, sorge dich nicht, du machst auf mich einen durchaus normalen Eindruck. Und es ist normal, wenn dich das Vergangene beschäftigt. Es ist nicht gerade wenig, nicht wahr?“
    „Aber was ist es? Was genau geht in mir vor?“
    „Du hast in Babenhausen beschlossen, dass du deinen Weg – und nur deinen Weg! – gehen willst. Und im Kloster Ilbenstadt hast du dich dazu entschlossen, die Wahrheit zu suchen. Du wolltest wissen und hast den ersten wichtigen Schritt zur Erkenntnis getan. Jetzt weißt du, kannst das alles aber nicht begreifen.“
    Berthold sah Petz wie jemanden an, dem völlig unerwartet ein Schwarm bunter Schmetterlinge aus der Nase schlüpft und flatternd davonfliegt.
    „Du verstehst nicht. Nun, gut. Also noch einmal: Du hast das Schicksal in deine eigenen Hände genommen, als du dich entschieden hast, einen mühsameren Weg zu gehen, als er sich dir bot. Richtig?“
    „Ja, das verstehe ich.“
    „Schön. Doch hättest du das nicht getan und dein Leben weiter bedeutungslos vor sich hintröpfeln lassen, hättest du die Möglichkeit vertan, Einfluss zu nehmen, als es noch ging. Du hättest Leuten wie Etzelroth und seinem Gesindel die Macht über dein Leben geschenkt. Kannst du mir folgen?“
    Berthold nickte und warf ein: „Ja, auch wenn ich niemals erfahren werde, ob eingetroffen wäre, was du sagst.“
    „Stimmt. Aber sei froh darüber und glaube mir einfach. Etwas anderes bleibt dir ohnehin nicht übrig. Weiter: Du weißt nun also, aber ohne es zu verstehen. Das heißt, du trägst die Erkenntnis über den Sinn deines Weges in dir – wie eine Fackel in einem dunklen Gang. Nur beginnt sie erst ganz langsam zu brennen und alles allmählich zu erleuchten. Genau das geschieht im Moment mit dir. Du kannst noch gar nicht alles verstehen. Wie auch? Viele Zusammenhänge sind dir noch verborgen. Du kennst ja nicht einmal alle Spieler, die mit am Tisch sitzen und um deinen Kopf streiten. Politik, zwei Fürsten, die sich bekämpfen – und du mittendrin. Und um das Ganze noch verwirrender zu machen, sind dann da noch deine seltsame Gabe und dein Scheintod, als du das Teufelsgebräu von diesem Franz gesoffen hast. Also ich würde mir an deiner Stelle auch den Kopf zerbrechen.“
    Berthold sah nachdenklich in die tanzende Kerzenflamme.
    „Was ist mit mir geschehen, Petz? Ich sehe nur zerrissene Bilder aus meinen Träumen und Erinnerungen an meine Eltern und mein Zuhause, das mir mittlerweile ganz weit entfernt scheint.“
    Petz stützte seine mächtigen Unterarme auf dem Tisch ab und rückte mit seinem Gesicht näher an Berthold heran. Wissbegierig fragte er leise: „Was genau hast du gesehen? An was erinnerst du dich? Erzähl es mir.“
    „Ich sank hinab, nachdem dieser Schwan durch mich hindurch geflogen ist. Ich sank hinab und fiel. Aber das war nur ein Gefühl, denn plötzlich wurde ich auf die Beine geworfen und stand wieder in unserem Raum im Kloster Ilbenstadt. Ich konnte mich selbst dort sitzen sehen, wie ich reglos und wie ein Toter mit dem Kopf auf dem Tisch lag. Aber ich lebte, das fühlte ich. Ich war nie tot und dennoch war es mir unmöglich, mich selbst, mein wahres, lebendiges Wesen in diesem Augenblick zu bewegen. Aber ich war da. Ich ging hinaus und kein Hindernis bedeutete mir etwas. Wände, Türen, Mauern – alles war für mich durchschreitbar. Die Welt sah nicht so aus, wie ich sie jetzt sehe. Alles lag unter einem fadenscheinigen und leuchtend grünen Tuch. Es leuchtete ganz zart, kaum bemerkbar. Dann war der Schwan wieder da und sprach zu mir.“
    Petz setzte sich ruckartig auf und zeigte zufrieden mit dem Zeigefinger auf Berthold. „Siehst du! Genau, wie ich es dir gesagt habe. Du weißt, ohne zu verstehen. Mich wundert bald gar nichts mehr. Die Figur des Schwans und seine Art der Sprache sind vielleicht der Schlüssel zu deiner Erkenntnis.“
    Berthold dachte nach und sah Petz an. „Warum nur scheint dir alles, was ich sage, und sei es auch noch so wirr, wahnsinnig und abstrus, nichts auszumachen? Warum nur nimmst du alles hin? Warum bist du nie um eine Deutung verlegen? Wie kannst du damit umgehen, als würde ich dir erzählen, ein Sack Kartoffeln sei vom Karren gefallen?“
    Nun

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