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Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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willen: Du hast das Blut im Kofferraum gesehen, die verwüsteten Zimmer, die Messer in der Wand. Denk daran, wie wir Sarah fanden. Wir dürfen es nicht riskieren, ihm zu nahe zu kommen. Mach dir nichts vor: Von dem Gewehr läßt er sich bestimmt nicht einschüchtern. Vielleicht beachtet er es nicht einmal. Wenn du an ihn herantrittst, reißt er dir nicht etwa die Waffe aus der Hand, sondern versucht, deinen Kopf zu zerschmettern. Außerdem: Wir wissen gar nicht, ob er ebenfalls bewaffnet ist. Nein, nein. Wenn wir ihn sehen, müssen wir sofort auf ihn schießen, ohne zu zögern, ihm solche Wunden zufügen, daß sich sein Körpergewebe nicht noch einmal regenerieren kann.«
    Ein Hauch von Panik zitterte in Rachaels Stimme, und sie sprach immer schneller, als sie versuchte, Ben zu überzeugen.
    Selbst wenn man an die besondere Situation dachte, mit der sie jetzt konfrontiert waren, an das dämonische Wesen des Mannes, den sie verfolgten -Rachaels Furcht schien übertrieben zu sein. Shadway dachte an ihre ultrareligiöse Erziehung und fragte sich, ob sie der Grund für eine derartige Reaktion sein mochte. Vielleicht hatte sie nicht nur deshalb solche Angst vor Eric, weil er sich von einem Augenblick zum anderen in einen Berserker verwandeln konnte und ein wandelnder Toter war, ein Zombie, sondern weil er es wagte, die Macht eines Gottes zu beanspruchen, indem er den Tod besiegte.
    Ben wandte den Blick vom Gewehr ab und griff nach Rachaels Händen. »Ich werde schon mit ihm fertig, Schatz. Ich habe es mit weitaus schlimmeren Dingen zu tun bekommen. ..«
    »Sei nicht so optimistisch! Sonst machst du einen Fehler und fälls t ihm zum Opfer.« »Ich bin für den Kampf ausgebildet...«
    »Bitte!«
    »Und während der vergangenen Jahre habe ich darauf geachtet, in Form zu bleiben. Man brachte mir bei, immer bereit zu sein -und nur mir selbst und meinen besten Freunden zu vertrauen. Ich bin bereit, Rachael. Und bestens ausgerüstet.« Er klopfte kurz auf das Gewehr. »Es bleibt uns überhaupt keine Wahl, Rachael. Wenn wir Eric einfach umbringen, wenn wir ihn voll Blei pumpen, ihn erschießen und dafür sorgen, daß er diesmal tot bleibt, können wir nichts beweisen. In einem solchen Fall hätten wir nur eine Leiche. Und wer würde uns glauben, wenn wir sagen, Eric sei zuvor von den Toten wiederauferstanden?«
    »Eine Laboranalyse seiner veränderten Zellstruktur«, schlug Rachael vor. »Eine genaue Untersuchung seines Genmusters. Die Ergebnisse wären Beweis genug...«
    »Doch bis dahin vergingen mehrere Wochen. Zeit genug für die Regierung, den Leichnam zu beschlagnahmen, uns aus dem Weg zu räumen und die Testresultate zu manipulieren.«
    Rachael setzte zu einer Erwiderung an, überlegte es sich dann aber anders, als sie zu der Einsicht gelangte, daß Ben recht hatte.
    »Unsere einzige Chance, mit dem Leben davonzukommen und den vom Pentagon ausgeschickten Häschern zu entgehen, besteht darin, einen hieb- und stichfesten Beweis für die Existenz des Projekts Wildcard zu finden und die ganze Sache an die Öffentlichkeit zu bringen. Man will uns nur deshalb töten, um das Geheimnis zu wahren. Und wenn Wildcard kein Geheimnis mehr ist, wäre unser Tod völlig sinnlos. Da wir keine Unterlagen in der Hand haben, weder Akten noch Forschungsberichte, brauchen wir Eric -als lebenden Beweis für unsere Behauptungen.«
    Rachael schluckte und nickte. »Na schön. Du hast recht. Aber trotzdem: Ich habe Angst.«
    »Du kannst stark sein. Und darauf kommt es jetzt an.«
    »Ich weiß, ich weiß. Und doch...«
    Ben beugte sich vor und gab ihr einen Kuß.
    Rachaels Lippen waren eiskalt.
    Eric stöhnte und schlug die Augen auf.
    Er merkte, daß sich sein Bewußtsein erneut in einem Koma verloren hatte und spürte, wie sich seine Gedanken langsam wieder verdichteten. Er lag auf dem Boden des Wohnzimmers, umgeben von mindestens hundert verstreuten Schreibmaschinenblättern. Der pochende und stechende Kopfschmerz war nur noch eine Erinnerung, aber dafür empfand Eric nun ein seltsames Brennen, das seinen ganzen Schädel erfaßte, vom Nacken bis zum Kinn reichte, in fast allen Muskeln und Gelenken spürbar wurde und auch Schultern, Arme und Beine erfaßte. Es handelte sich weder um ein störendes noch ein angenehmes Gefühl, nur eine neutrale Mitteilung seiner Sinne.
    Es ist, als bestünde ich aus Schokolade, die im warmen Sonnenschein langsam schmilzt, von innen her.
    Eine Zeitlang blieb er einfach ruhig liegen und fragte sich, woher jener

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