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Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Männer, die im grünen Chevy auf der Straße weiter oben auf ihn warteten, und er erwog die Möglichkeit, sich einfach an den geparkten Fahrzeugen vorbeizuschleichen und woanders nach einem geeigneten Wagen zu suchen. Vielleicht gelang es ihm, an einem anderen Ort ein Auto zu stehlen und Rachael zu folgen bevor Anson Sharp und sein Begleiter zu dem Schluß gelangten, daß er sich auf und davon gemacht hatte.
    Nein, dachte Ben und schüttelte den Kopf. Sharp würde sich bestimmt nicht sehr lange gedulden. Wenn Ben nicht innerhalb der nächsten Minuten erschien, nahm er vielleicht an, ihn falsch eingeschätzt zu haben. Und wenn er losfuhr und auf der Straße patrouillierte, bestand die Gefahr, daß Ben früher oder später entdeckt wurde.
    Derzeit hatte Shadway das Überraschungsmoment auf seiner Seite. Er wußte, wo sich Sharp befand, wohingegen Anson nur auf Vermutungen angewiesen war. Ben entschied, diesen Vorteil auszunutzen.
    Zuerst suchte er nach einem faustgroßen Stein, entdeckte einen und wog ihn versuchsweise in der Hand. Er fühlte sich genau richtig an, fest und schwer genug. Dann öffnete Ben
    sein Hemd, stopfte den Stein hinein und knöpfte es wieder zu.
    Mit dem halbautomatischen Remington-Gewehr in der rechten Hand schob er sich weiter, brachte die Böschung hin ter sich und kroch nach Süden, bis er sich dicht neben dem Heck der großen Limousine befand. Als er wachsam hochkletterte, stellte er fest, daß er die Entfernung genau richtig abgeschätzt hatte: Die hintere Stoßstange des Chevys glänzte nur wenige Zentimeter neben ihm.
    Sharps Fenster war heruntergekurbelt - was Ben nicht weiter erstaunte. Regierungswagen verfügten nur in seltenen Fällen über Klimaanlagen. Er wußte, daß er jetzt nicht das geringste Geräusch verursachen durfte: Wenn Sharp aus dem Fenster sah oder in den Seitenspiegel blickte, würde er sofort bemerken, daß Ben hinter der Limousine hockte.
    Ein anderes Geräusch, dachte Shadway, laut genug, um ihn für einige Sekunden abzulenken. Er wünschte sich einen stärkeren Wind, eine Bö, die in den Baumwipfeln ächzte und seufzte, in den Büschen und Sträuchern raschelte.
    Besser noch der Motor eines anderen Wagens, der von Norden kam. Ben wartete gespannt, und kurz darauf näherte sich ein grauer Pontiac Firebird. Laute Musik erklang. Jugendliche, die einen Ausflug machen, dachte Ben, die Fenster geöffnet, den Kassettenrecorder voll aufgedreht. Bruce Springsteen sang begeistert von hübschen Mädchen, schnellen Autos und Gießereiarbeitern. Perfekt.
    Als der Firebird den parkenden Chevrolet passierte, als das Brummen des Motors und Springsteens Stimme besonders laut waren, als Ben sicher sein konnte, daß Sharp nicht auf den linken Straßenrand achtete, sprang Shadway mit einem jähen Satz von der Böschung fort und duckte sich hinter die grüne Limousine, so tief, daß ihn der DSA-Agent am Steuer nicht im Rückspiegel sehen konnte.
    Der Firebird entfernte sich rasch, und die Springsteen-Me-lodien verklangen in der Ferne. Ben schob sich zur einen Seite, holte tief Luft, richtete sich abrupt auf und feuerte das Gewehr ab. Dutzende von Schrotkörnern bohrten sich in den linken Hinterreifen des Chevrolets. Der Schuß knallte so laut, daß Ben unwillkürlich zusammenzuckte, obgleich er darauf vorbereitet gewesen war, und die beiden Männer im Wagen schrien erschrocken auf. Einer von ihnen rief: »Unten bleiben!« Das Auto neigte sich ein wenig nach links, als die Luft aus dem aufgeplatzten Reifen entwich. Bens Zeigefinger krümmte sich erneut um den Abzug, und es knallte noch einmal. Der zweite Schuß diente nur dazu, den beiden DSA-Agenten Angst einzujagen. Er zielte so dicht über das Dach der Limousine hinweg, daß einige der winzigen Kugeln übers Stahlblech kratzten.
    Ben verlor keine Zeit, legte das Gewehr zum drittenmal an und zerschoß den Vorderreifen auf der Fahrerseite. Dann blickte er durchs Rückfenster, vergewisserte sich, daß Sharp und sein Begleiter noch immer hinter dem Armaturenbrett Schutz suchten, und feuerte auf die Scheibe - überzeugt davon, weder Sharp noch den anderen Mann zu verletzen. Es kam ihm nur darauf an, sie so sehr zu erschrecken, daß sie noch eine halbe Minute im Wagen blieben.
    Das Echo des letzten Schusses war noch nicht ganz verhallt, als Ben loslief, sich zu Boden warf und unter den Dodge kroch. Sharp sollte glauben, er sei in den Wald rechts oder links von der Straße geflohen, um sein Gewehr dort zu laden und sie erneut aufs Korn zu

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