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Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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nehmen, wenn sie sich zeigten. Bestimmt rechneten sie nicht damit, daß er unter dem Wagen vor ihnen lag.
    Während er wartete, versuchte Shadway, möglichst ruhig und leise zu atmen und sich nicht von der Stelle zu rühren.
    Nach einiger Zeit hörte er leise Stimmen, dann das Klacken einer sich öffnenden Tür.
    »Verdammt, Peake, kommen Sie!« sagte Sharp.
    Schritte.
    Ben drehte den Kopf nach rechts, und sein Blick fiel auf Sharps Schuhe. Auf der linken Seite war nichts zu sehen.
    »Bewegen Sie sich, Peake!« befahl Sharp mit einem heiseren Flüstern.
    Eine zweite Tür öffnete sich, und erneut schloß sich das Geräusch von Schritten an. Diesmal klangen sie zögernd und unsicher.
    Die beiden Männer blieben neben dem Dodge stehen und schwiegen, sahen sich nur still um und lauschten.
    »Vielleicht hockt er weiter vorn zwischen zwei Wagen und wartet nur darauf, uns zu durchlöchern«, hauchte Peake.
    »Nein, er ist in den Wald zurückgekehrt«, erwiderte Sharp ebenso leise. Er schnaufte verächtlich. »Bestimmt beobachtet er uns und lacht sich ins Fäustchen.«
    Der glatte, faustgroße Stein unter Bens Hemd schien sich in seinen Bauch pressen zu wollen. Trotzdem blieb Shadway still liegen, um sich nicht zu verraten.
    Schließlich gingen Sharp und Peake weiter, und nach we nigen Sekunden gerieten ihre Schuhe außer Sicht. Vermutlich blickten sie in die geparkten Wagen und sahen in den Zwischenräumen nach.
    Aber es war sehr unwahrscheinlich, daß sie sich niederknieten und unter den abgestellten Fahrzeugen nach ihm suchten. Sharp mußte die Vorstellung, Shadway könne ein solches Versteck gewählt haben, für völlig absurd halten, denn es gab ihm nicht die Möglichkeit, rasch die Flucht zu ergreifen. Wenn sich Bens Risiko auszahlte, wurde er seine Verfolger los und bekam die Gelegenheit, eins der Fahrzeuge zu stehlen und nach Las Vegas zu fahren. Andererseits: Wenn Sharp ihn für dumm -oder schlau -genug hielt, sich unter dem Dodge zu verkriechen, war Shadway bereits so gut wie tot.
    Ben hoffte inständig, daß der Besitzer des Kombis nicht ausgerechnet jetzt zurückkehrte, um fortzufahren.
    Sharp und Peake erreichten den vordersten Wagen, und als sie den Gesuchten auch dort nicht fanden, kehrten sie langsam zurück. Sie sprachen jetzt ein wenig lauter.
    »Sie haben gesagt, er würde keinesfalls auf uns schießen«, beklagte sich Peake.
    »Das hat er auch nicht.«
    »Und was ist das dort?« Offenbar zeigte Peake auf das zerstörte Fenster der grünen Limousine.
    »Er hat auf den Chevy geschossen.«
»Was macht das für einen Unterschied? Wir saßen im Wa-
gen.«
Erneut blieben sie neben dem Dodge stehen.
    Ben blickte nach rechts und links, starrte auf die Schuhe der beiden DSA-Agenten und hoffte, daß er jetzt nicht niesen oder husten mußte.
    »Er hat auf die Reifen gezielt, sehen Sie?« sagte Sharp. »Und das wäre sinnlos gewesen, wenn er es auf uns abgesehen hätte.«
    »Und die Scheibe?«
    »Himmel, ja, er hat auch auf die verdammte Scheibe geschossen. Aber wir duckten uns hinters Armaturenbrett, und er wußte, daß er uns nicht treffen würde. Verstehen Sie jetzt? Shadway ist ein eingebildeter Moralist, der glaubt, er habe die weiße Weste für sich gepachtet. Er ballert nur auf uns, wenn wir ihm keine andere Wahl lassen -und erst dann, wenn wir das Feuer auf ihn eröffnet haben. Er wäre auf keinen Fall bereit, als erster abzudrücken. Hören Sie, Peake: Wenn es seine Absicht gewesen wäre, uns ins Jenseits zu schicken, hätte er den Lauf seiner Flinte einfach durch eins der Seitenfenster gehalten und uns beide umgelegt. Denken Sie mal darüber nach.«
    Einige Sekunden lang schwiegen die beiden Männer.
    Peake schien den Rat Sharps zu beherzigen.
    Ben fragte sich, was Anson jetzt durch den Kopf ging.
    »Er hat sich in den verdammten Wald zurückgezogen«, sagte Sharp kurz darauf und wandte sich vom Dodge ab. Shadway sah seine Hacken. »In Richtung See. Und ich wette, er kann uns sehen. Er überläßt uns den nächsten Schachzug.«
    »Wir müssen uns einen anderen Wagen besorgen«, meinte Peake. »Zuerst gehen Sie da runter ins Dickicht und versuchen,
    ihn aufzuscheuchen.«
    »Ich?«
    »Ja, Sie«, bestätigte Sharp.
    »Sir, für eine solche Sache bin ich nicht richtig gekleidet. Meine Schuhe...«
    »Der Hang dort ist nicht ganz so steil wie in der Nähe der Hütte«, sagte Sharp. »Sie kommen schon zurecht.«
    Peake zögerte. »Und was machen Sie, während ich Gefahr laufe, mir den Hals zu brechen?« brachte

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