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Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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»Nichts.«
    »Was hast du denn erwartet?«
    Rachael sah auch in den Fond. Ebenfalls leer.
    »Meine Güte, hör endlich mit der Geheimniskrämerei auf und sag mir, was los ist!« entfuhr es Ben.
    Rachael öffnete erneut die Tür auf der Fahrerseite, stellte fest, daß die Zündschlüssel s teckten, und zog sie ab. »Verdammt, Rachael.« In Ihrem Gesicht kamen nicht nur Furcht und Besorgnis
    zum Ausdruck, sondern auch noch etwas, das Ben als grimmige Entschlossenheit interpretierte. Ihre ruhige Sanftmut war nur noch eine Erinnerung, und erschrockener Kummer regte sich in Shadway, als er daran dachte, daß diese sonderbare Art von Düsternis fortan eine ständige Begleiterin Rachaels sein mochte.
    Er trat ebenfalls an den alten Ford heran. »Wonach suchst du?« Rachael hantierte mit den Schlüsseln. »Der Einbrecher hätte diesen Wagen bestimmt nicht zurückgelassen, wenn man damit seine Identität feststellen könnte. Vielleicht hat er ihn gestohlen.« Ben nickte. »Aber die Zulassungskarte dürfte wohl kaum im Kofferraum liegen, sondern eher im Handschuhfach.« Rachael schob einen Schlüssel ins Schloß. »Ich suche nicht nach dem Zulassungsschein.« »Wonach dann?« Sie drehte den Schlüssel um. »Ich weiß nicht genau...« Es klickte, und der Kofferraumdeckel kam einige Zentimeter in die Höhe. Sie öffnete ihn ganz. Und sah Blut. Rachael ächzte leise. Ben gesellte sich an ihre Seite und kniff beim Anblick des Blutes die Augen zusammen. Ein hochhackiger Frauenschuh lag in der einen Ecke des kleinen Faches, und in der anderen spiegelte sich das Licht der Neonröhre auf den Resten einer zerbrochenen Brille. »O Gott«, stöhnte Rachael. »Er hat nicht nur den Wagen gestohlen, sondern auch die Frau umgebracht, die ihn fuhr. Anschließend brachte er ihren Leichnam im Kofferraum unter und ließ ihn später irgendwo verschwinden. Es hat begonnen. Und wo wird es enden? Wer kann ihn jetzt noch aufhalten?« Ben war zutiefst erschüttert, bemerkte aber trotzdem, daß Rachael >er< gesagt hatte. Sie sprach von jemandem, den sie kannte, nicht von irgendeinem Einbrecher. Und ihre Augen starrten grauenerfüllt ins Leere.

7. Kapitel -  Schmutzige Spielchen
    Zwei schneeflockenartige Motten schwirrten an der Deckenlampe vorbei und stießen immer wieder an die grell leuchtende Röhre. Ihre stark vergrößerten Schatten tanzten unstet über die Wände, den alten Ford, den Rücken der Hand, die sich Rachael vors Gesicht hielt.
    Aus dem geöffneten Kofferraum stieg der metallische Ge ruch von Blut. Ben trat einen Schritt zurück, um sich nicht zu übergeben.
    »Woher wußtest du das?« fragte er.
    »Was meinst du?« erwiderte Rachael. Sie hatte die Augen noch immer geschlossen, hielt den Kopf nach wie vor gesenkt. Das lange und kupferrote Haar bedeckte einen Teil ihrer maskenhaft starren Züge.
    »Du wußtest, was du im Kofferraum finden würdest. Woher?«
    »Nein, ich hatte keine Ahnung. Ich befürchtete nur, irgend etwas zu finden. Etwas anderes. Nicht dies.«
    »Und womit hast du gerechnet?«
    »Vielleicht mit etwas Schlimmerem.«
    »Zum Beispiel?«
    »Frag nicht danach.«
    »Bitte antworte mir.«
    Die weichen Körper der Motten schlugen mit einem leisen Pock-pock ans Glas der Neonröhre.
    Rachael schlug die Augen auf, schüttelte den Kopf und wandte sich von dem verstaubten Ford ab. »Laß uns gehen.«
    Ben hielt sie am Arm fest. »Es bleibt uns jetzt gar nichts anderes übrig, als die Polizei zu verständigen. Und du wirst erklären müssen, was du von den jüngsten Ereignissen weißt. Es hat also keinen Sinn, wenn du weiterhin versuchst, mir etwas vorzumachen.«
    »Keine Polizei«, sagte die junge Frau und mied Bens Blick.
    »Rachael, es geht jetzt nicht mehr nur um einen Einbruch, sondern um einen Mord!«
    »Keine Polizei«, beharrte sie.
    »Aber es wurde jemand getötet!«
    »Es gibt keine Leiche.«
    »Lieber Himmel, und was ist mit dem Blut?«
    Sie hob den Kopf und sah ihn an. »Benny, bitte. Bitte streite dich nicht mit mir. Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Wenn die Leiche der armen Frau im Kofferraum läge, wäre alles anders. Dann könnten wir die Polizei anrufen -weil ein Leichnam einen konkreten Anhaltspunkt darstellt und die Behörden dazu veranlassen würde, weitaus schneller zu arbeiten. Doch ohne den Körper bekämen wir es nur mit einer endlosen Fragerei zu tun. Vermutlich wären die Beamten nicht bereit, meinen Antworten zu glauben. Mit anderen Worten: Sie verschwendeten nur ihre Zeit. Aber es kommt jetzt gerade

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