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Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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unter, weil Verdad in gewisser Weise klüger und einfallsreicher war als er.
    »Ich bin dabei«, wiederholte Reese und stellte die Tassen in die Spüle. »Wir sind einfach nur zwei krankfeiernde Polizisten, die sich zusammen erholen. Können wir jetzt endlich los?«

21. Kapitel -  Lake Arrowhead
    In der Nähe des Sees entdeckte Ben einen Laden, der Sportartikel anbot. Das Gebäude war im Stil eines großen Blockhauses errichtet, und ein rustikal wirkendes Holzschild über der Tür verkündete: KÖDER, ANGELN, HAKEN, BOOTSVERMIETUNG.
    Drei Wagen standen auf dem Parkplatz, und das Licht der Nachmittagssonne spiegelte sich glitzernd auf den Chromleisten und Fenstern wider.
    »Waffen«, sagte Ben, als er das Geschäft sah. »Vielleicht werden dort auch Waffen verkauft.«
    »Wir haben bereits welche«, wandte Rachael ein.
    Ben fuhr über den Parkplatz, steuerte den Wagen vom Asphalt herunter und hörte, wie grober Kies unter den Reifen knirschte. Schließlich hielt er im Schatten einer großen Kiefer. Jenseits der Bäume sah er einen Teil des Sees, einige Boote, die im Wasser dümpelten, und in der Ferne ragte das gegenüberliegende Ufer steil in die Höhe.
    »Deine Zweiunddreißiger ist doch kaum mehr als ein Spielzeug«, erwiderte Ben und drehte den Zündschlüssel um. Das Brummen des Motors verklang. »Wesentlich besser steht's mit der Magnum, die ich Baresco abnahm. Eine verdammt gute Knarre, fast schon eine Kanone. Aber mit einer Schrotflinte würde ich mich sehr viel sicherer fühlen.«
    »Eine Schrotflinte? Klingt so, als wolltest du erneut in den Krieg ziehen.«
    »Ich habe gehört, wandelnde Tote seien ziemlich zähe Burschen«, sagte Ben und versuchte vergeblich, seiner Stimme einen scherzhaften Klang zu verleihen. Der Glanz in Rachaels Augen trübte sich, und sie schauderte.
    »He«, brummte Ben. »Es kommt schon alles in Ordnung, verlaß dich drauf.«
    Sie stiegen aus dem gemieteten Wagen, blieben einige Sekunden lang daneben stehen und atmeten die frische und aromatische Bergluft tief ein. Es war warm und völlig windstill. In den Wipfeln der Bäume um sie herum rührte sich nichts, so als hätten sich ihre Äste und Zweige in Stein verwandelt. Auf der Straße herrschte kein Verkehr, und nirgends zeigte sich eine Menschenseele.
    Ben glaubte, in dieser Stille etwas Unheilvolles und Düsteres zu erkennen. Sie erschien ihm wie ein Omen, eine Warnung, das Bergland unverzüglich zu verlassen und zu zivilisierteren Orten zurückzukehren, in die Welt des Lärms und der Bewegung, in der man im Notfall andere Personen um Hilfe bitten konnte.
    Offenbar regte sich in Rachael ein ähnliches Unbehagen. »Vielleicht ist das alles Unsinn«, sagte sie leise. »Vielleicht sollten wir von hier verschwinden und uns irgendwo verstecken.«
    »Und darauf warten, bis sich Eric ganz von seinen Verletzungen erholt hat?« »Möglicherweise hat der Genesungsprozeß seine Grenzen.« »Aber wenn das nicht der Fall ist, wird er sich auf den Weg machen und dich suchen.«
    Rachael seufzte und nickte.
    Sie überquerten den Parkplatz und betraten den Laden, in der Hoffnung, dort ein Gewehr und Munition kaufen zu können.
    Etwas Seltsames geschah mit Eric - ein Prozeß, der noch sonderbarer war als seine Rückkehr von den Toten. Es begann mit neuerlichen Kopfschmerzen, einer der vielen Migränen, an denen er seit seiner Auferstehung litt, und zuerst merkte er nicht, daß es einen Unterschied gab. Er kniff einfach die Augen zusammen, um vom hellen Licht nicht mehr so stark geblendet zu werden, und versuchte, das erbarmungslose Hämmern in seinem Schädel zu ignorieren.
    Dann schob er einen Sessel an eins der Wohnzimmerfenster heran, nahm darin Platz und begann mit der Wache. Er blickte über den bewaldeten Hang hinweg, beobachtete die staubige Straße, die von den etwas dichter besiedelten Vorbergen in der Nähe des Sees heraufführte. Wenn seine Verfolger kamen, würden sie zumindest teilweise dem Verlauf des Weges folgen, bevor sie sich davon abwandten und durch den Wald schlichen. Erics Plan war ganz einfach: Sobald er sah, an welcher Stelle sie der Straße den Rücken kehrten, wollte er die Hütte durch die Hintertür verlassen, von hinten an die Fremden herankriechen und sie überraschen.
    Als er sich in den großen Sessel sinken ließ, hoffte er, daß der heftige Kopfschmerz zumindest ein wenig nachließ. Statt dessen aber wurde er noch intensiver. Es fühlte sich fast so an, als... als bestünde sein Schädel aus weichem Ton, der mit

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