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Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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in sich und bringt sich selbst aus dem Jenseits zurück. <«
    Reese zwinkerte. »Komisch, was? Erics sterbliche Überreste wurden aus dem Leichenschauhaus gestohlen, und das könnte man tatsächlich als eine Art >Rückkehr aus dem Jenseits< bezeichnen -obwohl er sich darunter bestimmt etwas anderes vorgestellt hat.«
    Julio bedachte ihn mit einem sonderbaren Blick. »Vielleicht ist es nicht annähernd so komisch, wie du glaubst. Vielleicht wurde die Leiche gar nicht gestohlen.«
    Reese spürte, wie es ihm plötzlich kalt über den Rücken lief. »Du meinst doch nicht etwa...«
    »Eric war ein Genie und verfügte über nahezu unerschöpfliche Ressourcen. Der beste Experte für rekombinante DNS und besessen davon, jung zu bleiben und dem Tod ein Schnippchen zu schlagen. Wäre es unter diesen Umständen so absurd, sich vorzustellen, er sei im Leichenschauhaus wieder lebendig geworden und einfach fortgegangen?«
    Reese hatte das Gefühl, als schnüre ihm irgend etwas die Kehle zu. »Das ist doch verrückt!« platzte es aus ihm heraus. »All die Verletzungen, die er bei dem Unfall erlitt...«
    »Vor einigen Jahren hätte ich so etwas als völlig unmöglich erachtet«, sagte Julio. »Aber wir leben heute im Zeitalter der Wunder -zumindest aber in einer Epoche der unbegrenzten Möglichkeiten.«
    »Aber... wie?«
    »Das gehört zu den Dingen, die wir erst noch herausfinden müssen. Ich habe die Universität angerufen und einen Termin mit Dr. Easton Solberg vereinbart, auf dessen Arbeiten sich Eric in einigen seiner Artikel bezieht. Eric kannte Solberg, schätzte ihn als eine Art Mentor, und eine Zeitlang standen sie sich ziemlich nahe. Solberg hielt viel von Eric und meinte, es überrasche ihn überhaupt nicht, daß er es mit Hilfe der DNS-Forschung zu einem Vermögen brachte. Er fügte jedoch hinzu, Eric Lebens Wesen wiese eine dunkle Seite auf. Und er ist bereit, mit uns zu sprechen.«
    »Was für eine dunkle Seite?« »Das wollte er am Telefon nicht erklären. Wir sind um eins mit ihm verabredet.«
    Als Julio den Stuhl zurückschob und aufstand, fragte Reese: »Wie sollen wir in dieser Angelegenheit weitere Untersuchungen anstellen, ohne Schwierigkeiten mit Nick Folbeck zu bekommen?«
    »Ich bin krank gemeldet«, erwiderte Julio. »Und solange das der Fall ist, führe ich keine offiziellen Ermittlungen. Ich handle nur aus persönlicher Neugier.«
    »Damit kommst du nicht durch, wenn es hart auf hart geht. Angesichts der derzeitigen Situation gilt persönliche Neugier als schwerer Fehler.«
    »Nun, solange ich krankfeiere, besteht keine Gefahr. Niemand wird mir über die Schulter blicken. Ich habe Folbeck sogar gesagt, ich wolle mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun haben. Meinte, es sei wahrscheinlich besser, einige Tage zu verschwinden - falls irgendwelche Journalisten beabsichtigten, sich an mich zu wenden und mir einige unangenehme Fragen zu stellen. Nick war einverstanden.«
    Auch Reese erhob sich. »Dann melde ich mich ebenfalls krank.«
    »Das habe ich bereits für dich erledigt«, sagte Julio.
    »Oh, prächtig. Dann können wir los.«
    »Doch wenn du das Risiko scheust, dir die Finger zu verbrennen. ..«
    »Ich bin dabei, Julio.«
    »Bist du ganz sicher?«
    »Klar«, sagte Reese und seufzte.
    Und er dachte: Du hast meine Esther gerettet, meine kleine Tochter. Du hast die verdammten Mistkerle im Chevy verfolgt und Esther befreit, warst dabei wie ein Besessener. Die Typen müssen geglaubt haben, ein Dämon sei ihnen auf den Fersen. Ja, du hast dein Leben aufs Spiel gesetzt, um Esther zu retten, und das werde ich nie vergessen.
    Trotz seiner Schwierigkeit, tiefe Gefühle zum Ausdruck zu bringen, wollte Reese seinem Partner Julio mitteilen, wie dankbar er war. Doch er schwieg, denn er wußte, daß er Verdad damit in Verlegenheit gebracht hätte. Julio kam es auf die Loyalität eines Freundes an. Durch wortreich formulierte Dankbarkeit wäre eine Barriere zwischen ihnen entstanden, die nur beiderseitiges Unbehagen zur Folge haben konnte und Julio in eine Position der Überlegenheit bringen mußte.
    Während ihrer täglichen Arbeit nahm Julio ohnehin eine dominante Stellung ein. Er entschied über fast jeden einzelnen Schritt bei den Ermittlungen in bezug auf einen neuen Mordfall. Doch seine Kontrolle war nicht offensichtlich, und gerade das machte den kleinen, aber feinen Unterschied. Andernfalls wäre Reese nicht bereit gewesen, sich Julios Anweisungen einfach so zu fügen. Er ordnete sich ihm deshalb freiwillig

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