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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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sind.«
    »Sieht ganz so aus. Los, kommt.«
    Auf seinen Wink hin setzten sich seine Männer in Bewegung. Sie waren zu fünft unterwegs, drei Ranger unter Centurix’ Kommando, Tarakir und er selbst. Einen sechsten Mann, einen gewöhnlichen Fomorer, hatte er unten am Fluss zurückgelassen, um auf ihre Pferde aufzupassen. Sie waren genügend, um mit einer Gruppe germanischer Kundschafter fertigzuwerden, falls sich tatsächlich welche in der Gegend herumtrieben.
    Ashkaruna also
, dachte Rushai, während sie durch den Bergwald hindurch zum Flusslauf abstiegen.
Was zur Hölle will der Alte hier?
Rushai hatte im Moment genügend Probleme am Hals, umsich auch noch mit den Wünschen und Forderungen seines Anführers auseinandersetzen zu müssen. Dass sich Ashkaruna jedoch die Mühe gemacht hatte, nach Åndalsnes zu reisen – ja, sogar hierher, tief hinein in die Wildnis –, sprach von der Wichtigkeit, die der Alte diesem Besuch beimaß. Rushai konnte sich auf etwas gefasst machen.
    »Was wird er von dir wollen?«, fragte sich Tarakir.
    »Was weiß ich«, knurrte Rushai zur Antwort. »Vielleicht hat er von den Überfällen gehört.«
    Vor etwa zwei Wochen hatte eine Kriegerbande Tresfjorden überfallen. Seitdem hatten sich mehrere weitere solche Überfälle ergeben, immer an der Südküste des Fjords, und immer führten die Spuren zurück in den magischen Wald, den die Kelten Germanenwald nannten und die Germanen Grindillskogr. Es waren typische Waldläuferüberfälle, schnell rein, schnell raus, so dass sich Rushai nicht mehr zu fragen brauchte, wo Derrien nach seiner Flucht wohl abgeblieben war.
    Jeder dieser Überfälle machte den Weißen Baum stärker. Derrien würde zweifellos die geraubten Menschen seinem Kriegstrupp einverleiben. Schon jetzt fragte sich Rushai, was mit Åndalsnes passieren würde, wenn er im Frühjahr mit seinem Heer nach Trondheim aufbrach. Ohne die Armee würden Derriens Waldläufer zu einer enormen Gefahr für die Stadt werden.
    Die beste Lösung des Problems wäre gewesen, mit einem großen Trupp Krieger in den Wald zu marschieren und Derriens Lager anzugreifen. Doch Rushai befürchtete, dass die Geister des Grindillskogr zu stark waren für ein solches Unternehmen, immerhin hatten es die Kelten über mehr als fünfzig Jahren lang nicht gewagt. Das Risiko, dabei alles zu verlieren, war zu groß. Ihm blieb nichts anderes übrig, als auf Derriens nächsten Angriff zu warten. Und der konnte sich fast überall an der Südküste des Fjords ereignen, denn Derrien hatte seine Truppen aufgeteilt. Rushai hatte dies in mühsamer Recherche nachgeprüft, hatte in der Außenwelt über Karten gebrütet und analysiert, wie viel Distanz und wie viel Zeit zwischen den einzelnen Überfällen gelegenwar. Zu wenig Zeit für zu viel Distanz, hatte er schließlich erkannt. Derrien hatte zwei Trupps, vielleicht sogar drei. Ob er wohl auch Druiden dafür hatte? Und wenn ja, welche Druiden das wohl waren?
    Rushai fragte sich, wie viel davon Ashkaruna wusste. Dass es gleich mehrere Waldläuferbanden waren, ließ sich wirklich nur durch sorgfältige Analyse herausfinden – und dass Ashkaruna sich in der Außenwelt über Kartenmaterial beugte und mit Lineal und Zirkel den Angriffsmustern der Waldläufer nachging, daran wollte Rushai beim besten Willen nicht glauben. Was zur Hölle wollte der Alte also hier?
    »Verdammte Waldläufer.« Tarakir spuckte aus. »Glaubst du wirklich, dass sie dir in die Falle gehen?«
    »Ich sage nur Solvorn. Ich habe Derrien schon einmal festgenagelt.«
    »Und Ashkaruna hat ihn wieder laufen lassen.«
    Rushai stimmte ihm zu. Daran ließ sich nun nichts mehr ändern. Derrien war eine Katze mit neun Leben.
Aber viele davon hast du nicht mehr übrig
, hoffte Rushai.
Und dann kriege ich dich!
    Schließlich trafen sie auf Ashkarunas Reiter. Es waren zehn, allesamt in die grauen Roben gehüllt, die der Innere Zirkel von Ashkarunas Schattenzauberern neuerdings trug. Wie für so viele Schatten üblich, waren sie allesamt dürre Gestalten, die gekrümmt auf den ihnen ungewohnten Pferden saßen, die Hände in den Ärmeln und die Gesichter unter Kapuzen verborgen. Sie hatten nicht abgesessen, offenbar konnten sie es gar nicht erwarten, so schnell wie möglich von hier wegzukommen, zurück in ihre Stadt, wo sie sich über alte Schriften beugen und ihre merkwürdigen Praktiken zelebrieren konnten.
    Rushai hasste sie. Er fürchtete ihren Dämon, selbst wenn der die letzten Wochen größtenteils die Gegend

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