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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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Herr der Lage war. Die Waldläufer waren schließlich nur
ein
Problem, mit dem er zu kämpfen hatte.
    Der Clan war ein weiteres. Trotz Mickeys Zerwürfnis mit dem Clan war es wahrscheinlich, dass er ihnen von Geshier erzählt hatte. Sie besaßen eine zweite Queen, und außerdem hatte irgendjemand Frederik aus dem Gefängnis entführt. Die verdammten Ratten mussten irgendwie herausgefunden haben, dass Tarakir diesen Colt auf dem Gewissen hatte, sonst hätten sie Frederik dort nie gefunden. Wenn sie eins und eins zusammenzählten, wussten sie, dass die Schatten in letzter Zeit nicht besonders nett zu ihnen gewesen war. Irgendjemand musste versuchen, den Schwelbrand ihrer Unzufriedenheit zu löschen, bevor er zu einem ausgewachsenen Waldbrand werden konnte.
    Und dann war da noch Cintorix, dieser Narr, der es offenbar nicht geschafft hatte, dieses dreimal verdammte Buch zu bewachen. Rushai glaubte nicht, dass es den Germanen gelingen würde, noch vor dem Frühling und dem neuen Schwung Jungschatten wichtige Erkenntnisse daraus zu ziehen, aber man konnte nicht sicher sein. Er hatte alles darauf angelegt, die Diebe aufzuhalten, nachdem er von Cintorix’ Alarm gehört hatte, doch als der Hubschrauber am Himmel erschienen war, hatte Rushai gewusst, dass er geschlagen war. Die ganze Sache hatte ihn so lange aufgehalten, dass er erst jetzt, drei Tage nach dem Überfall auf Molde, der Stadt einen Besuch abstatten konnte.
    Und nun war Cintorix angeblich schwer verletzt, lag vielleicht sogar im Sterben, obwohl das niemand so genau wusste. Es drangen noch immer Befehle aus dem Rathaus nach draußen, doch von wem sie stammten, war ein einziges Fragezeichen. Nicht einmal Shithma war es gelungen, dort einzudringen und herauszufinden, was mit Cintorix los war. Angeblich war es der Gesichtstauscher gewesen, der das Buch gestohlen und die Spinne angegriffen hatte, jene mythisch-legendäre Person, die angeblich zu Derriens Waldläufern gehörte und von der Rushai bisher immernur aus Erzählungen gehört hatte. Er vermutete längst, dass es sich bei diesem Gesichtstauscher vielleicht nur um eine besonders einfallsreiche Ausrede handelte.
    Jedenfalls hatte Rushai nun einen Großteil seiner Schatten und mehrere Rudel Ratten im Einsatz auf Häfen und Flughäfen Mittelnorwegens, in der Hoffnung, das Buch doch noch zurückzugewinnen. Falls es ihm gelang, würde er es höchstpersönlich vernichten. Die Informationen, die die Stämme dadurch gewinnen konnten, waren viel zu bedeutend, ganz abgesehen davon, was es dem Ansehen der Bergener Schwärme antun würde, wenn bekannt würde, dass
sie
es gewesen waren, von denen der Feind diese Informationen gewonnen hatte. Ashkaruna war ein Narr gewesen, es mitzubringen. Doch auch Rushai selbst hatte seinen Anteil an dieser Torheit. Er hätte es sofort einfordern sollen, als er erfahren hatte, dass es sich in Cintorix’ Händen befand.
    »Was gibt es Neues aus dem Osten?«, erkundigte er sich, während sie durch die Trümmer in einem der Langhäuser stiegen. Hier war offenbar gekämpft worden, die Bänke waren umgestürzt, Geschirr lag zerbrochen am Boden. Sie stießen auf drei Tote, alle drei mit deutlich sichtbaren Wunden, die bereits von den Ratten angefressen waren. Ein großer, eingetrockneter Blutfleck am Boden ohne einen Leichnam deutete darauf hin, dass auch die Angreifer Federn gelassen hatten.
    »Nicht viel«, erwiderte Tarakir. »Tylosh berichtet, dass die Armee aus Trondheim noch immer in Oppdal lagert. Sie haben ein paar Späher in den Bergen, so wie wir auch.« Er zuckte mit den Schultern. »Sie könnten nach Süden wollen. Shithma befürchtet, dass die Hexer von Oslo einen Angriff auf die Helvetier planen. Falls die Trondheimer gleichzeitig von Norden kommen, hätte Cintorix ein echtes Problem.«
    »Cintorix oder wer auch immer«, murrte Rushai.
    Die Frage war nur, ob die Germanen tatsächlich im Winter marschieren würden. Rushai wollte nicht so recht daran glauben, schließlich konnten die Schnee- und Eisverhältnisse so weit im Inland ziemlich hart werden. Doch die Trondheimer Armeehatte sich noch immer nicht aufgelöst.
Etwas
hatten die Hexer vor, keine Frage. Rushai konnte von Glück reden, dass der Dämon zumindest Kristiansund beschäftigt hielt. Wenn die Germanen auch noch von der Meerseite aus angreifen könnten, würde dies die Situation im Romsdalsfjord gänzlich untragbar machen.
    »Denkst du, dass wir in Schwierigkeiten stecken?«, fragte Tarakir.
    Rushai presste nachdenklich

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