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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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um die Vorherrschaft, es kostete ihn Mühe, seine Hände unter Kontrolle zu halten.
    »Bedaure, Jarl«, meinte Alistair. »Ich war das letzte Vierteljahr in Schottland. Ich habe Derrien erst im November wieder getroffen.
Nach
dem Fall Trollstigens.«
    »Ihr würdet mich zweifellos anlügen, Gesichtstauscher.« Wolfgangs Stimme bebte vor Zorn. Keelin hatte die schlimme Vermutung, dass er bereits Ahnenstimmen im Ohr hatte. »Warum sollte ich Euch glauben?«
    »Er hat dir immerhin das Leben gerettet«, warf Keelin ein. »Er hätte das nicht tun müssen. Wahrscheinlich wäre es uns leichter gefallen, Helvetica Magna zu verlassen, wenn die Helvetier dich geschnappt hätten.«
    »Da wusste er aber noch nicht, dass ich etwas mit Gudrun zu tun hatte!« Wolfgang war nicht bereit, vom Thema abzulassen, doch seine Wut schien verraucht – es war der Schmerz, der ihn jetzt reden ließ, nicht die Stimmen. »Er wusste nicht, dass ihn das bei mir in Schwierigkeiten bringen würde!«
    »Selbst wenn ich dabei gewesen wäre«, erklärte Alistair, »war Trollstigen ein regulärer Akt des Krieges. Wir gehören verschiedenen Seiten an, Jarl Wolfgang. Akzeptiert das.«
    »Ein regulärer Akt des Krieges?«, erboste sich Wolfgang. »Wir haben Frieden!«
    »Wir haben einen Nichtangriffspakt, der nur von einem Teilder keltischen Stämme akzeptiert wurde. Derrien gehört, soweit ich weiß, nicht dazu.«
    »Derrien ist kein Stamm! Derrien ist ein Marodeur! Ein Räuber, der sich im Wald versteckt!«
    »Immerhin ein Räuber, der mit seiner Falle beinahe einen der mächtigsten Schattenlords Westnorwegens erwischt hätte, wäre ihm Cintorix nicht in den Rücken gefallen.«
    »Das ändert aber doch nichts –«
    Keelin zuckte zusammen, als der Mann namens Tönnes mit der Faust auf den Tisch haute und schrie: »JETZT HALTET DOCH EINFACH MAL ALLE EURE SCHNAUZE!«
    Einen Moment lang herrschte verdutztes Schweigen, ein Schweigen, das sich der andere, dieser Bauer, zunutze machte. »Tönnes hat Recht. Ich verstehe keine Ihrer Streitigkeiten, doch ich fürchte, dass sie von einem strategischen Standpunkt auch nichts zur Sache tun. Wir haben einen gemeinsamen Feind. Wir oder, um genau zu sein, Sie haben mit vereinten Kräften ein Artefakt errungen, das uns im Kampf gegen diesen Feind weiterhilft, wenn wir nur herausfinden können, wie wir es anzuwenden haben. Dies sollte unser nächster Schritt sein. Ich schlage vor, wir stellen alle persönlichen Konflikte zurück und versuchen gemeinsam, dieses Ziel zu erreichen.«
    »Das klingt sehr vernünftig«, stimmte ihm Alistair zu.
    »Ja«, brummte Uirolec nickend.
    Keelin fühlte sich nicht so, als ob sie schon bereit wäre, ihre Wut so einfach verpuffen zu lassen. Immerhin hatte man versucht, sie
umzubringen
! Sie wollte schon etwas sagen, als sich ihre Blicke mit Wolfgangs kreuzten. Der Jarl hatte gerade Luft geholt, dem Gesichtsausdruck nach um etwas zu sagen, was in eine ganz ähnliche Richtung ging wie ihre Gedanken. Er hielt inne. Keelin presste die Lippen aufeinander. Wolfgang schnitt eine Grimasse. Keelin seufzte, zuckte schließlich mit den Schultern. Bauer hatte Recht. Wenn das Buch wirklich das beinhaltete, was sie alle vermuteten, war sein Inhalt tatsächlich wichtiger als alles andere, das sie hier diskutieren mochten.
    Wolfgang stieß einen tiefen Seufzer aus. »Also gut. Uirolec, wir haben das Buch. Wie lange wird es dauern, bis Ihr es übersetzt habt?«
    »Wir haben bereits Fortschritte gemacht«, murmelte der Pikte. »Nachdem Ihr das Buch mit Euch genommen habt, Keelin, haben wir mit Hilfe unserer Geister die erste Seite des Artefakts rekonstruiert. Damit ist es uns gelungen, einige der Schriftzeichen zu entziffern und ein Verständnis für ihre Sprache zu entwickeln. Wie lange es aber tatsächlich dauert, kann ich nicht sagen.«
    »Dann solltet Ihr Euch nicht lange aufhalten lassen«, befand Bauer. »Könntet Ihr möglicherweise sofort damit beginnen?«
    »Ja.«
    Bauer wandte sich zu Keelin, die sofort einen Seitenblick zu Wolfgang und Alistair warf. Der Schotte nickte ihr zu. Wolfgang zuckte mit den Schultern.
Deine Entscheidung
, formten seine Lippen.
    »Würden Sie ihm dann das Buch geben …
Svenja
?«, fragte Bauer.
    Keelin seufzte. »Ja. Und ich denke, wir können hier mit unseren Spielchen aufhören. Ich bin Keelin.«
    Wolfgang verdrehte kurz die Augen. »Wolfgang«, seufzte er dann.
    »Alistair«, gestand Alistair.
    Die Blicke richteten sich auf Uirolec, der sie gar nicht bemerkte,

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