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Schattenfreundin

Schattenfreundin

Titel: Schattenfreundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Drews
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werden … Ja, das ist mir klar. Mir wäre auch lieber, wenn sie Zukolowski heißen würde … Und die Handynummer checken lassen. Auch wenn sie nicht mehr aktuell ist, heißt das ja nicht, dass unsere IT-Jungs nicht noch irgendwas damit anfangen können … Nein, wir haben noch überhaupt keinen Anhaltspunkt. Wir können jetzt nicht wahllos die Wälder durchsuchen … Nein … Sobald wir ein Gebiet eingrenzen können, starten wir mit der Suchaktion … Ja genau … Nein, noch kein Wort an die Presse. Ich bringe Charlotte gerade zu den Weilers und komme dann ins Präsidium. Bis später.«
    Er schaltete das Handy aus und parkte den Wagen vor dem Haus der Weilers.
    »Ich sehe zu, dass ich irgendwas kriege für einen DNA-Abgleich«, sagte Charlotte, bevor sie ausstieg.
    »Vielleicht haben wir Glück, und sie ist in unserer Datei«, antwortete Käfer und steckte sich eine Hand voll Gummibärchen in den Mund. »Bis nachher.«
    Er fuhr los, und Charlotte ging auf das Haus der Weilers zu. Es war größer, fast wie eine Villa, und wirkte edler als das Einfamilienhaus der Ortrups. Fassade und Eingangstür wurden indirekt beleuchtet. Akkurat geschnittene Buchsbäume in schwarzen Kübeln standen neben den Stufen, die zum Eingang hinaufführten. Ein Laufrad aus Holz mit blauem Sattel lag auf dem Rasen.
    Charlotte musste zweimal klingeln, bis sich endlich die Tür öffnete. Eine Frau in einem cremefarbenen Hosenanzug stand vor ihr. Sie sah abgespannt aus. Im Hintergrund rief ein Kind.
    »Ja bitte?«, sagte sie mit müder Stimme und wandte den Kopf. »Jetzt ist Schlafenszeit, Ben! Ruhe, verdammt noch mal!«, rief sie ins Treppenhaus. »Entschuldigung«, sagte sie, an Charlotte gewandt. »Was sagten Sie, wer sind Sie?«
    »Bis jetzt habe ich noch gar nichts gesagt«, antwortete Charlotte und stellte sich vor. »Und Sie sind Sabine Weiler, nehme ich an.«
    Die Frau nickte.
    Mit kurzen Worten erklärte Charlotte, worum es ging.
    »Mein Gott, das ist ja entsetzlich«, sagte die Frau erschrocken. »Und Sie glauben wirklich, dass der Junge von Tanja entführt wurde? Das kann ich mir, ehrlich gesagt, kaum vorstellen. Obwohl, nach allem, was sie sich heute geleistet hat …«
    »Kann ich vielleicht reinkommen?«, unterbrach Charlotte sie. »Dann können wir uns etwas ausführlicher unterhalten.«
    Sabine Weiler fuhr sich durch die Haare. »Ehrlich gesagt, das passt mir nicht so gut. Der Kleine schläft … fast … da muss ich die Zeit nutzen und …«
    »Es tut mir leid, aber das war keine Frage«, unterbrach Charlotte sie noch einmal. »Wir müssen uns jetzt unterhalten. Wir können es drinnen tun oder im Präsidium, wie Sie wollen. Und mit Ihrem Sohn muss ich auch noch sprechen. Wenigstens kurz.«
    Seufzend trat Sabine Weiler zur Seite. »Sie haben ja recht …«
    Charlotte trat in eine große Diele und sah sich um.
    Über einer schmalen Anrichte aus Glas und Edelstahl hing ein silberbeschlagener Spiegel, der die Diele noch größer wirken ließ. In der Ecke stand eine Designerlampe in Form eines Sterns. Sie warf warmes Licht in den Raum. Auf dem Seidenteppich mit Blumenmuster lag Spielzeug verstreut – der einzige Hinweis darauf, dass in diesem Haus auch ein Kind lebte.
    »Was hat Ihre Kinderfrau sich denn heute geleistet?«, fragte Charlotte.
    Frau Weiler schloss die Tür. »Tanja war bisher absolut zuverlässig. Ich würde fast sagen, sie war das zuverlässigste Kindermädchen, das wir je hatten. Aber heute Morgen rief sie mich in der Kanzlei an und sagte, sie könne Ben nicht vom Kindergarten abholen. Sie müsse leider überraschend weg. Auf unbestimmte Zeit. Sie wisse auch nicht, ob sie überhaupt noch mal wiederkäme«, sagte Frau Weiler aufgebracht. »Ich habe ihr gesagt, dass ich mitten in einer Mandatssitzung bin und dass ich auf keinen Fall weg kann. Aber das war ihr egal. Sie meinte noch, den ausstehenden Lohn könne ich ja als Entschädigung behalten. Dann hat sie einfach aufgelegt. Unfassbar! Können Sie sich vorstellen, wie meine Mandanten mich angeglotzt haben?«
    »Ehrlich gesagt, nein«, sagte Charlotte.
    »Als Anwältin kann ich mir so was nicht leisten«, fuhr Frau Weiler fort. »Mein Mann ist beruflich in New York. Wir haben keine Großeltern in der Nähe, da bin ich auf ein Kindermädchen angewiesen.«
    Charlotte nickte nur. »Seit wann arbeitete die Frau für Sie?«
    Vor wenigen Wochen hatte die Tatverdächtige Sabine Weiler auf einem Spielplatz angesprochen und ihr eine Visitenkarte in die Hand gedrückt, auf

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