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Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Titel: Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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Hand, vom Kutschbock und verabschiedete sich von Karolina.
    Ehe sie sich bei ihm bedanken konnte, war der Hüne schon hinter der nächsten Hausecke verschwunden.
    Karolina pochte an die Tür. Feste Schritte näherten sich und Malvina öffnete.
    Einen Augenblick lang sah sie Karolina erstaunt an, dann umarmte sie sie herzlich. „Wie schön, dass du wieder da bist. Wir haben dich vermisst, vor allem Adela.“ Es war ihre burschikose, offene Art, die Karolina mochte.
    „Danke.“ Karolina überspielte ihre Rührung mit einem Husten.
    Der warme Empfang tat ihr gut.
    „Wo sind denn die anderen?“
    Malvina fuhr mit der Hand durch ihr rotes Haar, das in weichen Wellen auf die Schultern fiel.
    „Carlotta und Adela befinden sich in der Kapelle des heiligen Michael, während Eliska Hana das Armbrustschießen lehrt. Komm erst mal rein.“ Dann fiel ihr Blick über Karolinas Schulter auf den schwarzen Hengst, der an der Kutsche angebunden war.
    „Was für ein Prachttier! Den hast du wohl vom Leibhaftigen?“ Malvina pfiff anerkennend durch die Zähne.
    „So ungefähr.“ Karolina wollte nicht über Dominik reden. Glücklicherweise gab sich Malvina mit ihrer ausweichenden Antwort zufrieden.
    „Ich werde die Pferde versorgen und die Kutsche in die Remise fahren.“
    „Danke. Ich gehe zu Carlotta. Aber ...“ Karolina wusste nicht, wo sich die Kapelle des heiligen Michaels befand. Die Tante hatte sie ihr nie gezeigt.
    „Ach, ich weiß schon. Komm, ich bringe dich zu ihr. Die Pferde versorge ich später.“ Malvina führte sie den schmalen Korridor entlang durchs Haus und blieb dann vor einem mannshohen Gemälde der heiligen Barbara stehen. Sie fingerte an dem vergoldeten Rahmen, und eine Tür öffnete sich, durch die Malvina schlüpfte.
    „Tante Carlotta hat nie eine Geheimtür erwähnt“, sagte Karolina und zögerte, Malvina zu folgen.
    „Du hast ja auch nicht gewusst, dass sie zum Orden des Lichtes gehört. Nun komm schon.“ Malvina zog Karolina ungeduldig am Ärmel.
    Karolinas Erstaunen wuchs mit jedem Schritt, den sie zurücklegte. Malvina hielt eine brennende Fackel in der Hand und führte sie durch ein Labyrinth dunkler, feuchter Tunnel und Gewölbe.
    „Wo sind wir hier?“ Allein hätte Karolina nie aus diesem Irrgarten herausgefunden.
    Malvina lachte auf. „Unter den Straßen Prags.“
    Ein lautstarkes Rattern über ihnen ließ Karolina zusammenfahren.
    Der Tunnel führte in ein hohes Gewölbe, das von gemauerten Pfeilern getragen wurde.
    „Was war das denn?“
    „Eine Kutsche.“
    „Eine Kutsche?“
    „Hier drüber befindet sich der Marktplatz“, erklärte Malvina.
    Karolina blieb abrupt stehen, drehte sich im Kreis und betrachtete die Decke.
    „Der Marktplatz?“
    „War dein Vater vielleicht ein Papagei?“ Malvina kicherte.
    Karolina stimmte ein.
    „Oberhalb dieses Gewölbes liegt der Marktplatz.“
    „Dann befinden wir uns in der Nähe von Jiris Stadtpalais?“
    „Genau.“
    „Aber dann wäre es doch ein Leichtes, dort einzudringen.“
    Malvina seufzte laut.
    „Leider nein. Es gibt keinen Zugang, außer durch das Hauptportal. Das Palais steht unter dem Einfluss von Kains Schattendämonen.“
    „Kains Schattendämonen?“
    „Geisterdämonen, die uns Sterbliche begehren. Bei Blutritualen dringen sie in unsere Körper, um ein irdisches Leben zu führen. Sie sind Verbündete der Vampire, aber stärker. Ihre Macht wächst im menschlichen Körper, während der ursprüngliche Besitzer stirbt.“
    Karolina fühlte einen Schauer über den Rücken laufen, dann eilte sie Malvina, die in der Zwischenzeit weitergegangen war, nach. Nach einer Weile standen sie vor einem ausladenden Portal, das oben abgerundet war. Malvina zog dessen Tür auf.
    „Willst du hier festwachsen?“, fragte sie Karolina sichtlich amüsiert, die noch immer ihren Blick durch das hohe Gewölbe gleiten ließ.
    Breite, ausgetretene Stufen führten hinauf zu einer weiteren Tür.
    Nachdem Malvina diese geöffnet hatte, befanden sie sich in einer von Kerzen erleuchteten, kleinen Kapelle.
    Vor dem seltsam anmutenden Altar, dessen Zentrum eine riesige Engelsstatue war, standen Carlotta und Adela, innig in ein Gebet versunken.
    Nach einem lauten Amen drehten sich beide um.
    In Adelas Augen blitzte es freudig auf.
    Carlotta drückte Karolina an ihre Brust und klopfte ihr sanft auf den Rücken.
    „Du weißt gar nicht, wie sehr ich mich über deine Rückkehr freue.“
    „Und ich erst!“ Adela zog die Freundin ebenfalls in ihre Arme, um

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