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Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Titel: Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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zerstören. Also sollten die Nachtgeborenen in der Lage sein, mit ihren Wahrnehmungen die lichtgeborenen Streitkräfte zu leiten. Gemeinsam können wir sie bekämpfen.« Er hielt inne. » Sagen Sie es ihm, Telmaine.«
    Sie tat es. Die Verbindung platzte wie eine Seifenblase unter allzu grobem Sonar.
    »Er ist weg«, erklärte sie.
    »Was meinen Sie damit, er ist weg ? Bei dem Einzigen Gott, können Sie sich nicht präzise ausdrücken, ohne all diese höflichen, umständlichen Formulierungen?«
    Sollte der Teppich unter ihren Füßen Feuer fangen, wäre es ganz allein seine Schuld. »Ich meine damit, er ist weg . Er hat die Verbindung abgebrochen. Er redet nicht mehr mit mir.«
    »Kontaktieren Sie ihn«, befahl Vladimer.
    »Nein«, erwiderte sie nachdrücklicher, als sie je mit ihm gesprochen hatte. »Er hat mich gehört, und er hat es verstanden.« Vladimer holte Luft. Sie drehte sich, um ihm eine Hand auf die Brust zu legen und schockierte sich dabei selbst mehr als ihn. »Fürst Vladimer, hören Sie zu. Er befindet sich nicht in Minhorne, sondern in den Grenzlanden. Und er hat seine Magie bis aufs Äußerste überanstrengt, und zwar so schlimm, dass er krank ist. Er sagt, er sei mit Freunden in einem Eisenbahnhäuschen. Sie müssen da herausgeholt werden. Wenn er wieder mit mir spricht, und ich ihm mitteilen kann, dass ein Zug dort Halt machen und sie abholen wird, würde das helfen, denke ich.«
    »Dies ist wichtiger als … «
    »Ich glaube, einer von jenen, die bei ihm sind, ist der lichtgeborene Prinz selbst.« Bedächtig fügte sie hinzu: »Er hat es mir nicht erzählt, aber so hat er sich angefühlt. Für ihn ist Prinz Fejelis wie ein geliebter jüngerer Bruder. Er hat versucht, mich in der Stadt mit einem Bann zu belegen«, das war die freundlichste Umschreibung, die sie geben konnte, »weil er dachte, ich sei schattengeboren und hätte Fejelis verletzt.«
    Sein ausgezehrtes Gesicht nahm seinen alten berechnenden Ausdruck an. »Ich gebe den Befehl, dass ein Zug sie abholt. Sie können Lichter mitnehmen und in einem geschlossenen Waggon reisen. Ich brauche diese Lichtgeborenen hier. Dieser Magier muss mir zuhören. Es sei denn … «, er peilte Phoebe Broome, die reglos dagestanden hatte, »es sei denn, Sie haben eine Ihrer mentalen Telegrafenverbindungen zu irgendeinem anderen hochrangigen lichtgeborenen Magier, von der ich nichts weiß.« Er drehte leicht den Kopf, um seine Frage auf Farquhar auszudehnen, der nüchtern abwinkte. »Sie wollen nichts mit uns zu tun zu haben, mein lieber Junge.«
    »Fürst Vladimer«, schaltete Phoebe Broome sich ein, »bevor wir weitersprechen … Wussten Sie vorher von dem Angriff auf den lichtgeborenen Magierturm? Denn genauso hörte es sich an.«
    Das Schweigen zog sich in die Länge, und Vladimers Atem ging schnell und flach.
    »Sie haben von einer Fehleinschätzung und einem Fehler gesprochen, der Sie Ihre Stellung und die Wertschätzung Ihres Bruder gekostet hat. Darf ich erfahren – als die Verantwortliche für meine Leute hier und als Ihre Verbündete, oder zumindest habe ich das geglaubt – , ob Sie von dem Angriff wussten, und wenn ja, warum Sie weder den Tempel noch uns gewarnt haben?«
    »Magistra Broome«, antwortete Vladimer, »Sie haben mein Angebot an die Lichtgeborenen gehört. Es war ernst gemeint. Wenn noch etwas von mir übrig bleibt, gehört es Ihnen.«
    »Welchen Nutzen hat Ihr Leben für mich?« Ihre Stimme zitterte vor Erregung. »Haben Sie eine Ahnung , was Ihr Plan für uns bedeutet? Wir sind Magier, Fürst Vladimer, und die einzige Eigenschaft, die wir alle gemein haben – vom rangniedrigsten bis zum ranghöchsten Magier – ist, dass wir Lebenskraft spüren. Das heißt, wir spüren das Leben, den Tod und das Leiden. Und es gibt Zeiten, in denen der Schmerz unerträglich ist.«
    »Magistra«, sagte Vladimer und stand auf. »Die Kreaturen, die uns niedergemetzelt haben, scheinen ebenfalls über Magie zu gebieten, und sie sind dabei nicht so rührselig.«
    »Für uns ist das keine Rührseligkeit, Fürst Vladimer, sondern die Wahrheit, mit der wir leben müssen. Bevor wir Ihre Befehle akzeptieren und auch nur einen Finger rühren: Haben Sie das Gemetzel an den lichtgeborenen Magiern zugelassen? Und wenn ja, warum? « Ein langes Schweigen folgte. »So ist das also. Sie geben mit Leichtigkeit Ihr Leben auf, aber die Wahrheit ? Nein.«
    Telmaine erhob sich und dachte, dass Vladimer noch nie so krank ausgesehen hatte, nicht einmal, als er von Casamir

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