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Schattengilde 02 - Der Gott der Dunkelheit

Titel: Schattengilde 02 - Der Gott der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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reinzuziehen.«
    Darüber wurde Beka ein wenig zornig. »Wir sind auf dem Weg nach Osten, um genau das zu verhindern. Ansonsten wären eure Armeen auf sich allein gestellt, wenn die Plenimaraner antraben, um sich euer Land und den Fluß unter den Nagel zu reißen.«
    »Das ham’se noch nie geschafft. Und ihr habt’se noch nie davon abgehalten, bei uns einzumarschieren und es zu versuchen.«
    Beka verkniff sich eine Erwiderung und lenkte das Pferd vom Schlitten weg. Es hatte keinen Sinn, einen Streit anzuzetteln. »Marten und Barius, ihr übernehmt jetzt die Vorhut. Sagt Feldwebel Mercalle, daß ich sie ablöse, sobald Tobin und Arna zurück sind.«
    »Zu Befehl, Leutnant!« entgegnete Barius und grinste durch den frisch gesprossenen Bart. Dann stoben er und Marten im Galopp davon; flatternd wehten die Umhänge hinter ihnen her, als sie um die Wette ritten und hinter einer Kurve außer Sicht verschwanden.
    Unmittelbar, nachdem das Geräusch der Hufe in der Ferne verhallt war, sträubte das panische Wiehern eines Pferdes Bekas Nackenhaare. Sie riß Wyvern herum und sah, daß Syrtas’ Roß seinen Reiter hinter dem Schlitten abwarf, abermals aufwieherte und in Richtung der Bäume davonpreschte.
    Rethus hielt neben dem Gestürzten an und sprang aus dem Sattel.
    »Ein Hinterhalt!« gellten die beiden und hechteten hinter den Schlitten in Deckung.
    Schwirrend sauste ein Pfeil an Bekas Pferd vorbei und traf die Seite des vordersten Schlittens. Mit einem Blick erkannte Beka, daß es sich um keinen militärischen Überfall handelte. Der Pfeil war doppelt befiedert, nicht dreifach, wie es dem militärischen Stil entsprach, zudem erwies sich die Befiederung als plump, mit einem weißen Blatt und einem zernepften braunen.
    »Verfluchte Banditen!« knurrte der Fuhrmann, zog ein Kurzschwert unter dem Sitz hervor und sprang über die Seite.
    »In Deckung!« brüllte Beka, obwohl die anderen dies bereits taten. Mit dem Bogen in der Hand rutschte sie von Wyvern, versetzte dem Pferd einen klatschenden Schlag und hoffte, es würde aus dem Schußfeld rennen.
    Beka fühlte das Herz bis in die Ohren pochen, als sie hinter die spärliche Deckung hechtete, die der Vorderteil des Schlittens bot. Dort kauerte sie sich neben den Wagenführer und versuchte, sich ein Bild von der Lage zu machen.
    Die Reiter der Vorhut waren noch nicht zurück; somit blieben Zir, Kaylah, Corbin, Rethus, Mikal und Syrtas – wenn sie davon ausging, daß noch keiner von ihnen getötet worden war – sowie die drei Fuhrmänner.
    Nach dem Pfeilhagel zu schließen, der aus dem Schutz der Bäume auf sie einprasselte, war ihre Gruppe jedoch gewaltig in der Minderzahl. Schlimmer noch, sie wurden von beiden Seiten der Straße unter Beschuß genommen.
    »Von Banditen hast du aber nichts gesagt, als wir aufgebrochen sind«, zischte sie dem Wagenführer zu.
    »Hab’ fast den ganzen Winter noch keine zu Gesicht bekommen«, gab er mürrisch zurück. »Diese Bande is’ schon früh nach Norden gezogen. Sie muß auf der Lauer gelegen und gewartet haben, bis du die anderen zwei weggeschickt hast.«
    Beka kroch auf die andere Seite des Schlittens, gerade rechtzeitig, um drei Schwertkämpfer aus dem Wald auf sie zulaufen zu sehen.
    Fast ohne nachzudenken, spannte sie einen Pfeil in den Bogen und erschoß einen der drei; die übrigen beiden fielen durch jemand anderes Schüsse.
    Pfeile schwirrten und zischten über Bekas Kopf hinweg, als sie geduckt zum nächsten Schlitten rannte, wo sie Mikal, Zir und Kaylah fand, die wahllos in die Bäume zu beiden Seiten feuerten.
    »Hört auf zu schießen!« befahl sie. »Wir können es uns nicht leisten, Pfeile zu verschwenden.«
    »Was sollen wir dann tun?« wollte Mikal wissen.
    »Warten, bis ihr ein klares Ziel habt. Und schnappt euch jeden gebrauchten Pfeil, an den ihr herankommen könnt, ohne getroffen zu werden.«
    Tief geduckt, schaffte sie es zum letzten Schlitten. Rethus und Corbin waren unversehrt. Ihr Wagenführer hingegen lag keuchend unter dem Schlitten; ein Schaft ragte aus seiner Hüfte.
    Jener erste feindliche Pfeil hatte Syrtas knapp über dem Knie gestreift, bevor er sein Pferd traf. Zwar blutete die Wunde heftig, doch sie schien ihn kaum zu behindern, während er und die anderen in die Bäume schossen.
    Beka wiederholte den Befehl, dann spannte sie einen weiteren Pfeil in den Bogen und wartete, bis sich einer der Angreifer zeigte.
    Die Banditen mißverstanden ihr Verhalten als Zeichen der Aufgabe. Binnen eines Lidschlages

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