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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Skala und unseren Bündnispartner Mycena in den Krieg gezogen. Von unseren eigenen Spionen wissen wir, dass sie sich überdies der Unterstützung durch Eure Feinde, der Zengati, versichert haben. Heute stehe ich als Kriegerin vor Euch, die sich dem Aggressor auf dem Schlachtfeld gestellt hat, und ich kann Euch sagen, sie sind so mächtig wie in den Tagen des Großen Krieges.
    Schon jetzt sind unsere Handelswege gen Norden unterbrochen. Mycena wird beinahe sicher fallen. Wir Skalaner sind große Krieger, doch wie sollen wir den Winter ohne Verbündete und ohne Nachschub überstehen? Wenn Plenimar Anspruch auf die Drei Länder und ihre Territorien erhebt, wie lange wird es dann noch dauern, bis ihre Flotten und die der Zengati-Piraten vor Euren Küsten auftauchen?
    Unsere beiden Rassen haben Plenimar in der finsteren Zeit des Großen Krieges gemeinsam abgewehrt. Über viele Jahre haben wir unser Blut vermengt und einander als Verwandte betrachtet. Im Angesicht dieser neuen Krise, schlägt Königin Idrilain vor, diese Allianz zwischen unseren beiden Ländern zu erneuern, zu unserer beider Schutz und Vorteil.«
    Galmyn í Nemius von den Lhapnos war der Erste, der ihr antwortete. »Ihr sprecht von Nachschub, Klia ä Idrilain. Den bekommt Ihr bereits von uns. Güter aus Aurënen werden noch immer von Virésse aus mit Schiffen der Tírfaie verschifft.«
    »Aber dieser Tage sind darunter nur wenige skalanische Schiffe«, entgegnete sie. »Nur selten erreichen unsere Schiffe Virésse, noch seltener kehren sie unbeschadet zurück. Plenimaranische Schiffe lauern hinter jeder Insel. Sie greifen grundlos an, plündern die Fracht, meucheln die Mannschaft und versenken unsere Schiffe auf den Grund des Osiat-Meeres. Dann segeln sie zurück, um an Eurem Hafen Handel zu treiben. Und ihre Reichweite nimmt zu. Mein eigenes Schiff wurde kaum eine Tagesreise von Gedre entfernt angegriffen.«
    »Was also wollt Ihr von uns?«, fragte die Khatme, Lhaär ä Iriel.
    Klia winkte Lord Torsin zu. »Die Aufstellung, bitte.«
    Der Botschafter trat vor und entrollte ein Pergament. Dann räusperte er sich und las vor: »Königin Idrilain bittet erstens, dass der Iia’sidra einen weiteren Hafen, Gedre, öffnen und zulassen möge, dass dort und auf den Ea’malie-Inseln für die Dauer des derzeitigen Konflikts Schiffe beladen werden. Im Gegenzug verpflichtet sie sich, höhere Zahlungen für Pferde, Getreide und Waffen aus Aurënen zu entrichten.
    Zusätzlich schlägt unsere Königin eine militärische Allianz zu unser beider Vorteil und zur Verteidigung unserer beider Länder vor. Sie bittet, ihr ein Aufgebot aurënfaiischer Kriegsschiffe, Soldaten und Zauberer anzuvertrauen, und bietet Euch ebensolches, sollte auch Aurënen angegriffen werden.«
    »Leere Versprechungen eines Landes, das nicht imstande ist, sich selbst zu verteidigen«, stellte ein Haman fest. Torsin jedoch fuhr fort, als hätte er den Einwurf gar nicht gehört.
    »Schließlich bittet sie dringend, die Übereinstimmung wiederherzustellen, die einst zwischen unseren Völkern herrschte. In diesen finsteren Zeiten ersucht sie darum, dass der Iia’sidra den Ruf des Blutes vernehmen und Skala wieder als Freund und Verbündeten behandeln möge.«
    Nazien í Hari war auf den Beinen, noch ehe Torsin das Pergament hatte aufrollen können. »Ist das Gedächtnis der Tír so lückenhaft, Torsin í Xandus?«, verlangte er zu erfahren. »Hat Eure Königin vergessen, was das Band zwischen unseren Völkern durchtrennt hat? Ich bin nicht der Einzige hier, der alt genug ist, sich an den ersten empörten Aufschrei unseres Volkes zu erinnern, als Corruth í Glamien Idrilain die Erste geheiratet hat, und jenen zweiten, als er kurz nach ihrem Ableben verschwand – ermordet von Skalanern. Adzriel ä Illia, wie könnt Ihr jene unterstützen, die uns darum bitten, die Mörder eines Eurer Verwandten in die Arme zu schließen?«
    »Sind die Skalaner ein einziger Clan, dass die Taten eines Einzelnen Schande über das ganze Volk bringen sollen?«, entgegnete Adzriel. »Der Verbannte, einst mein Bruder, ist nun unter uns wegen der Rolle, die er bei der Lösung des Mysteriums um Corruths Verschwinden gespielt hat. Dank seiner Mühen liegen die Gebeine meines Verwandten nun endlich in Bôkthersa begraben, und der Clan jener, die ihn ermordet haben, hat Schmach und Strafe erfahren. Dem Atui wurde Genüge getan.«
    »Ach ja?«, schnaubte Nazien. »Was für eine erstaunlich vorteilhafte Entdeckung der Verbannte da

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