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SchattenGrab

SchattenGrab

Titel: SchattenGrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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daran dachte, wie er ausgehen würde. Denn das konnte sie nicht vorhersehen.

Die Spurensicherung
    Bei der weiteren Sichtung des Safes in Friedhelms Arbeitszimmer klärte sich auch endlich das Geheimnis um die rosafarbene Uhr auf. Wenigstens zum Teil. Die Beamten fanden einen Kaufbeleg, der allerdings schon zehn Jahre alt war. Er beschrieb die Uhr genau, denn sie war eine Sonderanfertigung mit der passenden Inschrift. Die fehlenden Steine waren tatsächlich Brillanten.
    Thorsten Büthe grübelte über den Umstand, dass die Uhr von 2003 war, denn dann konnte sie nicht wirklich für Sophie angefertigt und gekauft worden sein. Sie war erst 2006 geboren worden. In wessen Besitz war die Uhr gewesen, als sie oben an der Küste verloren gegangen war. Verena und Justus hatten übereinstimmend gesagt, dass Sophie diese Uhr besessen hatte, aber war sie ihr vielleicht gestohlen worden? Für wen war sie ursprünglich bestimmt gewesen? Es musste jemand sein, der dieselben Initialen hatte.
    Obwohl sie nun wussten, dass Friedhelm die Uhr hatte anfertigen lassen, blieb alles andere im Dunklen. Plötzlich schoss es Thorsten wie ein Blitz in seine Gedanken. Sarah Görlitz hatte exakt die Initialen „S“ und „G“ und sie war vor zehn Jahren ungefähr acht gewesen, erinnerte er sich. Diese Idee warf weitere Fragen auf, wenn sie sich bewahrheitete. Warum hatte ihr Friedhelm die Uhr geschenkt, vor allem mit dieser Inschrift? War er auch der heimliche Vater von Sarah? Und wenn ja, was hatte das für Auswirkungen auf den ganzen Fall, von dem er jetzt sicher glaubte, dass es einund derselbe war. All das erklärte jedoch nicht, warum er in Bückeburg umgekommen war.
    Thorsten Büthe streckte sich. Sein Nacken tat immer noch weh. So einen zähen Fall hatte er selten gehabt. Jetzt war es wichtig, Sarah zu befragen und auch Sarahs Mutter. Er erwog ebenfalls einen Vaterschaftstest, verwarf den Gedanken dann aber wieder und zog es vor, erst Gespräche zu führen.
    Da Sarah in Oldenburg wohnte, würde er die Kollegen dort vor Ort bitten, die Befragung durchzuführen. Justus musste er anrufen und erkunden, ob er den jetzigen Wohnort seiner ersten Frau kannte.

Im Keller
    In einer Nische des geheimen Kellers war Ingo am frühen Morgen fündig geworden. Sein natürliches Misstrauen ließ ihn immer an den Raum im Raum glauben.
    Hier schien es sich zunächst nicht zu bewahrheiten, dass sich jemand die Mühe gemacht hatte, ein besonderes Detail noch besser zu verstecken, als es in einem zugemauerten Raum ohnehin schon verborgen war. Doch Ingo hatte die Wände abgeklopft. Zuerst die, an die er ohne weiteres gelangen konnte, dann die Rückwand, an der das Regal gestanden hatte, das sie inzwischen abgebaut und aus dem Raum entfernt hatten. Hätte Ingo nicht so ein gutes Gehör gehabt, wäre ihm der feine Unterschied im Klang nicht aufgefallen, als seine Faust auf die Steine klopfte. Wieder und wieder testete er und horchte. Dann setzte er seine Lupe auf und nickte. Das war gut gemacht. Ein Stein war wieder eingesetzt, verputzt und mit derselben Wandfarbe übergestrichen worden. Sie unterschied sich nur minimal, mit bloßem Auge nicht zu erkennen und schon gar nicht, wenn man das Regal nicht abgerückt hätte.
    Mit Hammer und Meißel entfernte er den Stein und steckte sein Endoskop durch das rechteckige Loch. Er entdeckte einen kleinen Hohlraum, in dem ein Buch lag. Wahrscheinlich würde er es mit der Hand greifen können. Vorsichtig zog er das Endoskop aus der Mauer und ergriff mit den Fingern den oberen Rand des Ledereinbandes. Ganz sachte holte er das Buch ans Licht. Es musste etwas Besonderes sein, wenn jemand so sehr wollte, dass es kein Mensch auf der Welt zu sehen bekam.

Justus
    Die ganze Nacht hatte Justus wach gelegen und gegrübelt. Dabei war er immer ärgerlicher geworden. Im Grunde wusste er nicht, ob er weinen oder wütend sein sollte.
    Er brauchte Antworten.
    Seine Mutter wusste er jetzt gut versorgt durch Olga. Er legte ihr einen Zettel hin, dass er den ganzen Tag außer Haus sein würde und setzte sich in seinen Wagen. Er war schon länger nicht mehr in Bückeburg gewesen, musste aber dringend mit Verena sprechen. Nur sie konnte ihm jetzt weiterhelfen.
    Von der A2 fuhr er an der Anschlussstelle Bad Eilsen ab und über Luhden, Eilsen und Ahnsen nach Bückeburg in die ehemalige englische Siedlung. Dort wohnte Toni, Verenas Schwester, mit ihren Kindern. Eine lästige Brut, mit der er künftig nichts mehr zu tun haben würde.
    Er hoffte,

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