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Schattengreifer - Die Zeitenfestung

Schattengreifer - Die Zeitenfestung

Titel: Schattengreifer - Die Zeitenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Eisenstange auszugraben und sie vielleicht aus ihrer Verankerung zu heben, hatte er schließlich doch aufgeben müssen. Zwar war es ihm gelungen, ein beachtliches Loch in den Boden zu graben, doch die Stange seines Gefängnisses hatte kein Ende nehmen wollen.
    So stieß Christian die Steinspitze immer und immer wieder gegen die Decke.
    Gesteinsbrocken fielen ihm ins Gesicht. In den Mund, in die Augen. Immer öfter musste er einhalten, um sich den Dreck aus den Augen zu wischen, bevor er weitermachen konnte.
    Weiter.
    Immer weiter.
    Bis er schließlich enttäuscht zusammenbrach. Es hatte keinen Zweck. Die Eisenstangen seiner Zelle waren unüberwindbar. Und die Wände waren es auch.
    Er saß fest. Und er musste es sich endlich eingestehen.
    Aus diesem Gefängnis konnte ihn nur der Schattengreifer herausführen.
    Wenn der Magier denn noch lebte.
    Und wenn er Christian nicht vergessen hatte.
    Denn inzwischen zweifelte Christian auch daran.Neferti wollte Simon nicht mehr loslassen. Ihre Hände hielten ihn noch immer Hilfe suchend gepackt. Und Simon versuchte, seiner Freundin ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln, indem er sie fest an sich drückte.
    »Er ist weg«, flüsterte er in ihr Ohr. »Es ist ihm wohl gelungen, in Gestalt einer Krähe den Kontakt zu seiner Welt herzustellen. So, wie er stets als Krähe unser Schiff verlässt.«
    Endlich rührte sich Neferti. Vorsichtig blickte sie auf.
    In der Halle herrschte ein heilloses Durcheinander. Dicke Rauchschwaden waberten noch immer durch die Luft.
    »Lass uns gehen«, bat Simon.
    Neferti nickte. Nach einem letzten Blick auf den geliebten Priester bückte sie sich und hob den Lederbeutel von der Erde, der Simon schon beim Betreten der Halle aufgefallen war. Durch den Schreck hatte sie den Beutel wohl fallen lassen.
    Sie hielt ihn Simon vor die Augen. »Ich habe nun alles, wofür wir hierhergekommen sind. Wir sollten keine Zeit mehr verlieren.«
    Simon nickte und griff nach dem Beutel. »Sagst du mir, was darin ist?«
    »Später«, entgegnete sie. »Komm jetzt!«

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Z URÜCK ZUM B EGINN

Neferti bewegte sich mit einer Hektik und Unruhe, die man von ihr nicht gewöhnt war. Das Erlebnis in der Halle des alten Priesters schien ihr sehr zugesetzt zu haben. Denn kaum hatte sich der Sturm der Zeitreise rund um das Schiff gelegt und das Meer sich beruhigt, da sprang sie auch schon auf und rannte über das Deck.
    »Wir müssen uns beeilen«, rief sie, taumelte jedoch, weil ihr von den Strapazen der Reise schwindelig geworden war. Ihr Geist hatte sich anscheinend schneller umgestellt als ihr Körper.
    Caspar legte das Tau zur Seite, mit dem er sich Halt gesucht hatte, und ging auf Neferti zu. »Sag uns doch, was du vorbereitet hast. Was genau ist in dem Beutel?«
    In Neferti sträubte sich sichtbar alles gegen diese Störung ihrer Vorbereitungen. Aber sie sah ein, dass ihre Freunde ein Recht darauf hatten, den Inhalt des Beutels zu sehen.
    Während Moon, Caspar und Simon sich neugierig um sie scharten, löste Neferti den Knoten des dünnen Lederriemens, mit dem der Beutel verschlossen war, kniete sich auf das Schiffsdeck und schüttete den Inhalt auf die Planken.
    »Steine?« Moon sah Neferti fragend an.
    »Dafür sind wir nach Ägypten gereist?«, fragte Simon ungläubig.
    Vor ihnen lagen sieben Steine eng beieinander auf dem Deck des Schiffes. Völlig gewöhnliche Steine. Zumindest erschienen sie auf den ersten Blick unauffällig. Erst bei genauerem Hinsehen erkannten die Jungs, dass Symbole in die Steine eingraviert worden waren. Kleine Zeichen – Hieroglyphen. Auf jedem Stein eine andere Symbolkombination.
    Caspar streckte eine Hand nach den Steinen aus. »Was bedeutet das?«
    Auch Moon griff sich einen Stein. »Wofür stehen diese Symbole?«
    »Und was ist das?« Moon hatte zwischen den Steinen einen weiteren Lederbeutel entdeckt. Einen winzig kleinen, der ebenfalls mit einem dünnen Riemen verschnürt war.
    Neferti löste auch diesen Knoten und ließ ihre Freunde in das Beutelchen schauen. Ein gelbes Pulver befand sich darin.
    »Das verstehe ich nicht«, raunte Caspar. »Wofür brauchst du all diese …«
    Neferti verschloss den winzigen Beutel. »Ihr werdet alles sehen, wenn es so weit ist«, gab sie gereizt zurück. »Warum soll ich euch alles lange erklären, wenn ihr es nachher selbst erleben könnt? Wir sind in Eile, könnt ihr das nicht verstehen?«
    Caspar wandte sich zu Simon um und zog ratlos die Schultern in die Höhe.
    Simon wollte etwas

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