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Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Titel: Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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auf und verteilt es über meinem Schlüsselbein. Er sieht dabei zu, wie es über meine Brust abwärts fließt. Ein Lächeln formt sich auf meinem Mund. Es ist ziemlich simpel, wovon er fasziniert ist.
    „Meine Eltern sind so ein Paar“, sagt er gedankenverloren und schaufelt genüsslich Wasser über meine Haut. „Meine Mutter ist Mensch, genau wie du. Sie diente meinem Vater, wurde in die Familie hinein geboren durch ihre Eltern, die ebenfalls meiner Familie gehörten. Mein Vater hat sie von klein auf gekannt. Und irgendwann waren sie in einem Alter, wo sich die Gefühle ändern. Dann hörst du auf, über Klettergerüste zu turnen und dir die Schaukel zu teilen. Er hat immer noch von ihr getrunken, aber er wurde davon nicht mehr satt, sondern immer hungriger.“ Sein Blick sucht meinen. „Ich will das auch, verstehst du? Eine menschliche Beziehung.“
    Seine Eltern waren eine Sandkastenliebe? Damit hätte ich nicht gerechnet.
    „Also hast du mich bei meiner Tante im dunklen Zimmer gesehen und dachtest: Nehme ich sie mal mit ?“
    Er schüttelt den Kopf. „Ich habe dich schon gesehen, als ich reinkam. Mit deinem schwarzen Kleidchen und dem Tablett voller Kristall. Getarnt als Bedienstete mit diesem strengen Zopf. Doch das war egal.“
    „Ach wirklich?“, frage ich interessiert. Es gefällt mir, wenn er davon berichtet, wie ich ihm auffiel. Es ist die romantische Geschichte vom Beginn unserer Beziehung.
    Er nickt schelmisch. „Ich habe es mir einfach weg gedacht.“
    Soviel zu romantisch. Er war ein Lustmolch! Ich klapse ihm mit der Hand auf die Brust und er imitiert ein Schnurren.
    „ Darauf stehst du also?“, neckt er.
    „ Hey!“ Ich haue ihn gleich noch mal.
    Konstantin wackelt mit den Schultern und lässt seine Augenbrauen hüpfen.
    „Komm und schlag mich, ich war so unartig.“ Er besitzt doch tatsächlich die Frechheit, sich lustig zu machen. „Mit dem Weihnachtsmann war das nie so geil“, foppt er mich weiter. „Patsche noch mal drauf. Kann sein, dass ich diesmal was merke.“
    Ich trete ihm auf den Fuß.
    „Oh ja, du hast Feuer“, bestätigt er grinsend.
    „ Hör auf zu lachen!“
    „ Was soll ich denn dann machen?“, fragt er lauernd. „Vielleicht etwas mit dir?“
    Ich wedele abwehrend mit den Händen.
    „Noch mal kann ich wirklich nicht.“
    „ Das bezweifle ich, aber ich will es mal gelten lassen.“
    Ich rolle mit den Augen. „Zu großzügig. Vielen Dank.“
    „Deine neuen Kleider kommen erst morgen und die scheußlichen alten kannst du unmöglich wieder anziehen“, sinniert er. „Wir müssen dann wohl nackt bleiben.“
    „ Sag mal, bist du nicht gerade... ähm...“
    „ Gekommen? Und wie.“ Er nimmt meinen Kopf zwischen seine Hände und gibt mir einen langen Kuss. „Ich bin froh, dass du mich endlich duzt und entspannt bist“, meint er zufrieden. „Das gefällt mir viel besser.“
    „ Außer bei Rollenspiel, richtig?“
    Er schmunzelt wie ein Kater, der Sahne gestohlen hat. „Das ist richtig.“
    „Was für Rollenspiel?“
    „ Na ja. Ich mag es, wenn wir uns vorstellen, dass die Umstände andere sind, dass eventuell sogar wir selbst andere sind. Wir könnten uns jeden Tag neu kennen lernen und jeden Tag anders. Du kannst sein, wie du sein willst.“
    „ Kann ich das nicht auch so?“ Das Konzept erschließt sich mir nicht ganz.
    „ Schon, aber wenn du eine Rolle spielst, fühlst du dich freier. Denn dann bist es ja nicht mehr du, die handelt, sondern die Fantasieperson. Außerdem hast du mich im echten Leben bereits kennen gelernt. Wenn du so tust, als würden wir es noch einmal tun, bist du bereits im Rollenspiel. Ich habe überhaupt nichts gegen den Gedanken, dass wir noch ein paar Mal nachspielen, wie ich dir das Du beibringe. Du könntest mich also weiter Herr nennen, ich könnte es dir immer wieder abgewöhnen.“
    Also davon träumt er nachts.
    „Du könntest noch einmal spielen, dass du erst ein Teenager bist und mich stundenlang küssen, während wir auf meine Klamotten warten“, schlage ich vor.
    „ Soll ich auch so tun, als hätte ich noch nie Sex gehabt?“
    „ Ja“, flüstere ich und küsse ihn. „Ja. Was, wenn wir uns schon lange kennen, du schon lange von mir trinkst, aber du plötzlich nicht mehr satt wirst?“
    „ Elise“, brummt er hungrig. Er reagiert darauf. Sein Körper reagiert ganz unmissverständlich auf diese Vorstellung.
    „ Du hast doch immer eine Beziehung wie die deiner Eltern gewollt“, reize ich ihn weiter.
    „ Und ich kann

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