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Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Titel: Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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Transsylvanien einen Briefkasten?“
    „ Süße, gib deine Post einfach mir. Ich bin der Bote. Flüsterpost ist mein Spezialgebiet und ich kann dir wirklich was flüstern, wenn ich dich in die Finger bekomme.“
    Oh Mann, er ist so was von nackt. Mir geht auf, dass ich es auch bin.
    „So, das war schön“, probiere ich es mit Abbrechen. „Lass uns eine Pause machen und wir setzen das morgen fort. Ich bin so schrecklich müde.“ Demonstrativ reibe ich mir die Augen.
    „ Ja? Ich auch. Wie der Zufall so spielt, habe ich unten ein Bett stehen.“
    Ich schlucke schwer und sehe ihn an. Mit den Händen stütze ich mich an der Couch ab.
    „Soll ich da jetzt immer schlafen?“, flüstere ich.
    Konstantin wird sofort ernst. Ich kann es an seiner Körperspannung erkennen.
    „Das würde mir gefallen.“
    „ Nur, dass wir uns erst einen Tag kennen und plötzlich bin ich nackt und hatte schon intimen Spaß mit dir. Zweimal hintereinander.“
    Er lächelt. „Da wärst du die erste Frau, die sich beschwert, dass sie zu schnell kommt.“
    „Das meinte ich eigentlich nicht“, sage ich verlegen.
    „ Okay, ich verspreche dir etwas. Ich werde dich auf jeden Fall küssen, beißen, berühren.“ Von dem Versprechen bekomme ich Bauchkribbeln. Inwiefern soll mich das beruhigen, wenn ich künftig in seinem Bett bin?
    „ Aber ich werde nicht mit dir schlafen“, fährt er fort. „Bis du mich darum bittest. Darauf gebe ich dir mein Wort. Du bestimmst den Zeitpunkt.“ Er kommt auf mich zu und streckt seine Hand nach mir aus. Ich gehe ihm entgegen und nehme sie. „Würde ich dich am liebsten sofort ausfüllen? Oh ja. Wird es mir schwer fallen, mich zu beherrschen? Absolut. Bedeutet es, dass du mich provozieren darfst, ohne dass ich bis zum letzten Schritt gehe? Ja. Ich will, dass du mich reizt. Spiele mit mir. Bring mich um den Verstand. Das alles darfst du, okay?“
    Ich sehe ihn staunend an. „Wieso gibst du mir so viel Macht?“
    „Damit du weißt, dass wir gleichberechtigt sind.“
    „ Aber das sind wir nicht wirklich“, wende ich ein.
    „ Elise, gib uns etwas Zeit, okay? Mir ist klar, dass du deine Vergangenheit nicht einfach abschütteln kannst. Deine Tante hat dir Unterschiede eingeprügelt. Für dich ist der Gedanke neu, dass Vampire auch anders sein können. Ich wusste mein ganzes Leben, welche Beziehung ich suche.“
    Ich schüttle den Kopf und lächle wehmütig. „Nein, mir ist der Gedanke nicht neu. Es ist nur sehr lange her. Meine Eltern waren immer gut zu mir. In ihren Augen war ich nicht defekt oder behindert. Solange sie lebten, hat meine Tante sich zusammen gerissen. Sie hat viele Gesichter.“
    „Der Preis dafür ist vermutlich, ohne Herz herumzulaufen.“
    Ich schmiege mich an seinen Körper. Er ist so warm und hoch gewachsen. Arme legen sich um mich und halten mich. Das Gefühl ist unbeschreiblich. Eine Nähe, die ich mir so lange schon gewünscht habe. Ich zeichne das Geäst seiner Adern unter der Haut mit meiner Fingerspitze nach und er bekommt eine Gänsehaut.
    „Ich weiß auch nicht, warum es mir mit dir so leicht fällt“, gebe ich zu. „Vielleicht, weil ich sterben wollte und durch dich noch am Leben bin. Hättest du mich nicht gekauft, hätte mich niemand unterbrochen…“
    Seine Hände graben sich in meine Schultern.
    „Erinnere mich bloß nicht daran“, flüstert er.
    „ Alles, was jetzt passiert, ist gewissermaßen extra. Ein Bonus obendrauf. Du hast mich nicht nur gekauft. Mein Leben gehört dir. Ich gehöre dir, Konstantin. Auf eine Weise, die nichts mit Besitz oder Vormundschaft zu tun hat.“
    „ Mhm, das hoffe ich doch.“
    Er zieht mich mit sich auf den Fellteppich hinab, der vor der Couch liegt. Es ist herrlich weich. Im Grunde fehlt nur ein prasselndes Kaminfeuer. Ich meine mich zu erinnern, dass ein Kamin in seinem Zimmer ist, allerdings brannte kein Feuer darin.
    Ich ertappe mich dabei, wie ich mir Dinge mit ihm ausmale, im Moment nur für die nähere Zukunft, aber ich plane. Es ist lange her, dass ich das getan habe. Meist lebte ich von Tag zu Tag, einen Schritt nach dem anderen und habe in kleinen Dimensionen gedacht. Plötzlich scheint alles möglich.
    Er streckt sich auf dem Boden aus und ich lege mich an seine Seite, meinen Kopf auf seine Schulter. Mit meiner Hand beschreibe ich Kreise auf seiner Brust. Er hält mich und küsst meine Stirn, krault meinen Rücken und spielt mit meinem Haar. Es fühlt sich absurd vertraut an, obwohl ich ihn kaum kenne.
    Konstantin erzählt

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