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Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Titel: Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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ich so etwas zugetraut und ich habe etliche negative Gefühle auf Callistus projiziert.
    „Als sie soweit war, habe ich sie gelobt und ihr Konstantin vorgestellt“, fährt er ungerührt fort. Es scheint ihm ein Bedürfnis zu sein, mir seine Winkelzüge mitzuteilen und mich damit zu verstören. „Sie war so glücklich über meine Wahl für sie. Dieses endlose Geschnatter und ihre Schwärmereien waren eine Plage.“ Callistus äfft Maribellas Stimme nach: „ Oh, er ist so toll. Oh, er sieht so gut aus. Danke Callistus, tausend Dank.“
    Er schüttelt sich, als spräche er von einem Abszess. „ Widerlich.“
    Ich erkenne, dass Maribella sich wohl in Stanis verliebt hat. Kann man es ihr verdenken, wenn man von diesem monströsen Bruder weg möchte?
    „ Dieses dumme Biest“, schimpft er. „Sie sollte ihn an unsere Familie binden und uns sein Vermögen zugänglich machen, aber sie hat es völlig vergeigt mit ihrem Geklammere. Welcher Mann würde das mögen, wenn eine Frau von Gefühlen und der Zukunft säuselt, obwohl sie nur zum Vögeln da ist?“
    Callistus öffnet die Knöpfe an seinem Jackett, während er weiter redet.
    „Dann kam Tylandoras kleine Party. Eigentlich warst du mir versprochen, doch Rouillard nimmt dich mit. Also habe ich Maribella Beine gemacht. Schließlich war mal wieder Schluss zwischen beiden und ich wollte, dass sie ihn sich zurückholt, bevor er dich anbumst. Sie erzählte was von Stolz und solchen Müll.“ Seine Hand krampft sich in der Luft zusammen. „Also habe ich sie an ihren blonden Haaren gepackt und mit dem Gesicht ins Waschbecken gedrückt.“
    Er führt die Bewegung pantomimisch aus. Dabei liegt ein hässliches Grinsen in seinem Gesicht. Callistus ist krank. Völlig krank und psychopathisch. Sogar für vampirische Verhältnisse. „Es stellt sich raus, dass sie unter Wasser nicht atmen kann.“
    Er sagt es wie beim Kasperle-Theater. So als würde er zu den Kindern sagen: »Hört gut zu, da war etwas Komisches«.
    „ Am Ende war sie brav und ging doch zu ihm. Wirklich ins Zeug gelegt scheint sie sich nicht zu haben. Die ganze Zeit behält dich Rouillard in seinem Palast und lässt dich nicht zum Spielen raus.“ Er hebt seinen Finger wie in einer Eingebung. „Aber dann nimmt er dich mit hierher.“
    Callistus greift in seine Hosentasche und fuchtelt mit der Türkarte. „Konstantin sollte besser auf seinen Schlüssel achtgeben. So könnte er das Ding gleich in der Tür stecken lassen. Ein Mann, der so viel besitzt, sollte sich nicht derart einfach bestehlen lassen. Dachte er, er beklaut mich und ich hole es mir nicht zurück?“
    Achtlos lässt er die Karte fallen und streift sich das Jackett ab. „Natürlich bist du nun keine Jungfrau mehr. Was musste ich mir gestern am Strand ansehen? Euer kleines Liebesgeplänkel in der Bucht.“
    Meine Augen werden weit und Abscheu kriecht durch meine Adern wie klebriger Teer.
    „Sie waren dort?“, hauche ich entsetzt.
    „ Die ganze Zeit, Täubchen. Hat mir die Gelegenheit verschafft, dich nackt zu sehen. War ganz nebenbei ein guter Porno. Nur etwas zu viel Gefühlsduselei. Ist es nicht eine Ironie, dass wir erneut dieselbe Frau haben werden? Bloß, dass diesmal Rouillard schneller war.“
    Mir fallen viele Begriffe dafür ein, aber Ironie ist keiner davon.
    Mit fahrigen Bewegungen öffnet er sein Hemd und reißt es sich vom Oberkörper. Der Blick in seinen Augen ist seelenlos. Ich verkrieche mich ans Kopfteil des Bettes und fühle mich wie Wild in der Ecke. Seine Zähne ragen gefährlich heraus und seine wächserne Bleiche lässt mich an einen Toten denken. Transformiert ist er noch hässlicher.
    „ Ich will das nicht“, stoße ich aus.
    „ Ist mir scheißegal!“, faucht er. „Du bist nur ein Mensch. Weniger Wert als meine Schwester. Ich habe keine Lust, Euch bloß zuzuschauen.“
    Er spuckt auf den Boden und macht einen Satz auf mich zu. Ich kreische auf und versuche, panisch davon zu kommen.
    „Ich werde mich selbst eine Runde mit dir vergnügen“, erklärt er. „Ich schätze, ich riskiere die kleine Sachbeschädigung und habe ein bisschen Spaß mit dir.“
    Sachbeschädigung – mehr ist es für Vampire nicht. Ich bin ein Besitzobjekt. Oh Gott, mir ist so schlecht. Ich spüre Galle in mir aufsteigen und Flecken vor meinen Augen tanzen.
    „Bitte nicht“, wimmere ich.
    Er scheint mich nicht zu hören. „Wer weiß, vielleicht gefällt es dir am Ende besser, wie ich ficke, als mit Rouillard.“
    Dann packt mich seine Hand

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