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Schattenherz

Schattenherz

Titel: Schattenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Farland
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Fleisch mangels Rüstung offenlag.
    Doch als sie in der Mitte des Feldes aufeinanderprallten, gerieten beide Männer plötzlich in heftigste Bewegung.
    Die beiden Pferde rasten aufeinander zu. Die Männer auf ihnen verschwammen zu einer undeutlichen Bewegung,
    während jeder von ihnen seinen Vorteil suchte und
    verschiedene Verteidigungshaltungen einnahm. Myrrima beobachtete, wie Borenson sich aufrichtete, dann in die Hocke ging, anschließend seinen Schild im Versuch nach unten senkte, Skalbairns Lanzenspitze zur Seite zu drängen.
    Was Skalbairn anbetraf, so konnte sie unmöglich ihn und ihren Gemahl gleichzeitig beobachten. Ihr entging jedoch nicht, wie er sich nach links hinüberwälzte, vielleicht sogar bei dem Versuch, Borensons Lanze auszuweichen, eine halbe Sekunde lang den Boden berührte, um gleich darauf wieder auf sein Pferd zu springen.
    Die Männer prallten gegeneinander, ein heftiges, kaum wahrnehmbares Gewühl.
    Myrrima hörte das Klirren von Waffen und Rüstungen.
    Jemand schrie vor Schmerz, derweil das Publikum johlte und Hörner schmetterten. Borensons Schild wurde brutal
    hochgerissen, während Skalbairn mit seinem Kurzschwert auf ihn eindrosch.
    Metall blitzte auf, ein Helm flog davon. Sir Borenson kippte rücklings von seinem Pferd.
    Einen einzigen, ewig währenden Augenblick lang wähnte Myrrima ihren Gemahl enthauptet. Ein Aufschrei des
    Entsetzens kam über ihre Lippen, als der silberne Helm erst in die Höhe stieg und dann zu Boden polterte. Die Musiker stießen, zum Zeichen, daß jemand getötet worden war, schmetternd in ihre Trompeten, und die Menge brach in wilden Jubel aus.
    Myrrima fühlte sich schwach und griff nach der Schulter der Pferdeschwester Connal.
    Dann flogen die Pferde eine Handbreit voneinander entfernt aneinander vorbei, und sie sah, daß beide Männer gestürzt waren – und beide lebten!
    Mit übernatürlicher Behendigkeit rangen sie, brüllend und mit gepanzerten Fäusten aufeinander eindreschend, im Schlamm des Turnierplatzes miteinander, um sich zu befreien.
    Borenson sprang als erster auf und wich einen Schritt zurück. Selbst mit angelegter Rüstung bewegte er sich leichtfüßig, denn er besaß sieben Gaben der Muskelkraft und verfügte daher mit seiner eigenen über die Kraft von acht Männern. Blut rann ihm seitlich über das Gesicht. Die Menge johlte.
    Borenson griff an seinen Gürtel, zog einen Morgenstern und ließ das Ding gekonnt kreisen, bis die schweren Kugeln am Ende ihrer Ketten kaum mehr zu erkennen waren. Mit seiner freien Hand hob er seinen Schild vom Boden auf.
    Die Luft stank nach Schlamm und Blut.
    Doch der riesenhafte Skalbairn war ebenso mühelos wieder auf die Beine gekommen und rannte quer über den
    Turnierplatz zu seinem Pferd. Aus der Scheide am Sattel zog er eine riesige Axt.
    Diese schwang er nun über dem Kopf und rückte, gut
    anderthalb Fuß größer, gegen Sir Borenson vor.
    Erst da verstummte die Menge für einen Augenblick so weit, daß Myrrima die beiden Männer sprechen hören konnte.
    Ihr Gemahl lachte und gab jenes irre, nach innen gerichtete Kampflachen von sich, für das er berüchtigt war.
    Er schwenkte seinen Morgenstern und zielte zur Warnung auf den Kopf des Hauptmarschalls, um das Ungeheuer
    zurückzutreiben.
    Dieser drehte sich nach rechts und tauchte ab. Die Männer prallten gegeneinander, es kam zu einer wüsten, schnellen Balgerei, von der Myrrima nichts erkennen konnte und aus der niemand als eindeutiger Sieger hervorging. Doch als Borenson einen Schritt zurückwich, um Luft zu schnappen, sah sie das Rot von Blut, das ihm in Strömen von der Stirn herablief.
    Abermals stürzten sie aufeinander los. Der Hauptmarschall holte zu einem heftigen Schlag mit der Axt aus. Borenson versuchte zu parieren, doch die Axt spaltete die stählerne Hülle seines Schildes und zertrümmerte die hölzernen Streben darunter. Der Schild zerbrach an Borensons Arm, während er, seinen Morgenstern schwenkend, zu einem Hieb auf des Hauptmarschalls Gesicht ausholte. Die Dornen auf den Stahlkugeln streiften das Kinn des Hauptmarschalls, die Hauptwucht des Hiebes jedoch wurde von dem robusten Helm abgelenkt.
    Im Bewußtsein seiner zusammenbrechenden Verteidigung machte Borenson einen Satz in die Luft und versuchte, einen schnellen Hieb anzubringen.
    Ein weiteres Mal verschwommen die Bewegungen der
    Männer zu einem undurchdringlichen Gewirr. Myrrima
    spürte mehr als daß sie Zeugin dessen wurde, wie der Hauptmarschall sich unter dem Angriff zur

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