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Schattenjäger

Schattenjäger

Titel: Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Golden
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Runner nimmt.«
    »Er springt, Devon. Wir können ihm nicht folgen, wenn wir sein Ziel nicht kennen.«
    »Das stimmt. Aber überlegen Sie mal, was wir über die menschliche Natur wissen. Sie wurden entdeckt, Sie wissen, wohin Sie wollen, Sie müssen überstürzt aufbrechen – auch wenn es sich dumm anhören mag, selbst dann, wenn Sie einen Sprung planen, wäre Ihr erster Impuls nicht, in die richtige Richtung zu fliehen?«
    Ein Lächeln stahl sich auf Valerians Gesicht. »Ja. Ja, so wäre es.« Er rief eine Sternenkarte der Galaxie auf und grinste. »Natürlich. Sie sind unterwegs nach Aiur.«
     
    KAPITEL FÜNF
     
    Es war, wie Jake es geahnt hatte: Aiur florierte prächtig unter Aduns Führung als Exekutor der Templer, seine Hand war stark, aber nicht erdrückend. Die Templer nach dem Willen des Konklaves leitend, hatte Adun die Gründung mehrerer Kolonien überwacht, die blühten und gediehen. Alle aufkommenden Zwistigkeiten mit anderen Rassen wurden rasch beigelegt, ohne dass es seitens der Protoss zu hohen Opferzahlen gekommen wäre. Es war eine gute Zeit, um zu leben.
    Jake betrat die Zitadelle des Exekutors, ein kleiner, privater Zufluchtsort, der anmutig über Antioch schwebte. Er fand Adun in tiefer Versunkenheit vor, gewandet in die schwere purpurne, schwarze und weiße Tracht seines Amtes, blickte er auf die Stadt hinunter. In der Ferne weichte das üppige Grün und Blau des Regenwalds die Linie des Horizonts auf. Jake senkte den Kopf tief und respektvoll. Adun löste sich von dem Anblick draußen und erwiderte die Geste.
    » Ihr habt nach mir rufen lassen, Exekutor? «
    Adun nickte. » Ja, Vetraas. Ich wurde zum Konklave bestellt. Es scheint, als hätten sie Informationen, die sie mir mitteilen wollen. «
    Neugier flackerte in Jake auf, doch er erstickte sie rasch und ehe Adun sie wahrnehmen konnte. Vor über zweitausend Jahren hätte der große Khas, wie man ihn nannte – » Er, der Ordnung bringt « – , die profunde Verbindung wiederentdeckt, in der sich sämtliche Protoss zusammenschließen konnten. Er hatte ein paar Regeln aufgestellt, wie dieser intime Raum am besten zu handhaben sei, und die Sammlung dieser Regeln sowie die emotionale und mentale Verbindung selbst waren als Khala bekannt geworden.
    Jake wusste, dass Khas noch einen anderen Namen gehabt hatte, den heute abgesehen von den Bewahrern jedoch niemand mehr kannte. Doch es war ohnehin wichtiger, was Khas vollbracht hatte, als wer er vor seiner bedeutsamen Entdeckung gewesen war.
     
    *
     
    »Ich weiß nicht, ob das so stimmt«, sagte Jake zu Zamara. Wie zuvor, da Jake die Erinnerungen eines Protoss namens Temlaa nacherlebt hatte, als würden sie ihm selbst widerfahren, war Zamara bei ihm und leitete ihn durch den Prozess, damit er sich nicht darin verlor. »Savassan war ein ziemlich bemerkenswerter Bursche, schon bevor er den ersten Khaydarin-Kristall fand. Es ist ein Jammer, dass sein Name in Vergessenheit geriet.«
    »Die Bewahrer kennen ihn. Die Bewahrer wissen alles. Nun, fast alles. Und nur darauf kommt es jetzt an. Er wurde zu Khas, und Khas soll er sein, bis der letzte Protoss zum letzten Mal die Augen schließt und alles sich in den Sternen verliert.«
     
    *
     
    Teile der Gebote der Khala rieten zu einem Kastensystem, in dem verschiedene Stämme die drei Kasten – die Judikaturen, die Templer und die Khalai – bilden sollten. Die Mehrheit der Protoss zählte zu den Khalai, dazu gehörten die Kunsthandwerker, die Wissenschaftler und Baumeister des Volkes. Diese Kaste wurde ebenso geschätzt wie die anderen, denn ohne sie hätte es keine Infrastruktur gegeben, keine kulturelle, wissenschaftliche und künstlerische Entwicklung. Ihre Beiträge waren lebenswichtig.
    Die Templer, zu denen Adun und Jake gehörten, waren die Kriegerkaste. Die Templerstämme waren diejenigen, die von großer körperlicher Kraft oder Geschicklichkeit waren oder zu rein militärischer Sicht und Vorgehensweise tendierten. In den frühen Tagen der Khala kämpften sie zum Schutz der neu vereinten Protosskultur vor denjenigen, die nicht einverstanden waren mit dieser Lehre oder sich davor fürchteten. Das war, so meinte Jake, ein Zeichen dafür, wie relativ primitiv die Protoss damals waren. Es dauerte nicht lange, bis schließlich alle Protoss erkannten, dass der einzige Weg zu Frieden und Glück über die Khala führte. Dann konnte es keinen Hass mehr geben, denn selbst wenn man mit jemandem nicht übereinstimmte, konnte man ihn doch so spüren, als sei

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