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Schattenjäger

Schattenjäger

Titel: Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Golden
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ihm nun entfleuchte, war dies: Na, viel Glück dabei.
    Er verspürte Erstaunen, Affront und Belustigung gleichzeitig – all das brachten ihm die Protoss in rascher Folge entgegen, und er errötete.
    »Zu gegebener Zeit werdet ihr an diesem Wissen teilhaben«,sagte Zamara. »Aber erst… müssen wir tun, weshalb wir gekommen sind. Und das bedeutet, wir müssen irgendwie in die unterirdischen Höhlen gelangen, in denen die Tal’darim leben. Unterdessen werden wir uns euch anschließen und helfen, wo immer es uns möglich ist.«
     
    KAPITEL NEUN
     
    Valerian senkte das Schwert. Zum ersten Mal überhaupt hielt er während einer Trainingseinheit freiwillig inne. Er stellte fest, dass er es nicht schaffte, seine Aufmerksamkeit auf seine Haltung und das Drehen der Klinge zu konzentrieren. Er konnte sich nicht in sich selbst hineinfallen lassen.
    Der Gedanke beunruhigte ihn. Vielleicht, dachte er mit einer Spur von Humor, während er das Schwert respektvoll beiseite legte und nach einem Handtuch griff, um sein Gesicht abzuwischen, lerne ich ja auch, was es heißt, tatsächlich die Befehlsgewalt zu haben.
    Sein Vater hatte weiß Gott seine Möglichkeiten zur Zerstreuung. Valerian hatte genug Schach gespielt und Portwein mit dem Mann getrunken, um das beurteilen zu können. Aber Arcturus hatte nie etwas gehabt, wie Valerian es mit seiner Schwertkunst hatte – in der er sich ganz und gar verlieren konnte und die nur ihm gehörte und niemandem sonst; in der es nur darauf ankam, vollkommen im Moment aufzugehen und nach der persönlichen Bestleistung zu streben.
    Jetzt begann Valerian zu verstehen, warum das so war. Weil es verdammt schwierig war, die Balance zwischen beiden Dingen zu finden.
    Zuerst war er fast ausgelassen gewesen, als ihm bewusst geworden war, wohin Jake und Rosemary unterwegs waren, nach Aiurnämlich. Und er würde ihnen folgen. In diesem ersten Augenblick schien das ganz einfach – aber die Wirklichkeit hatte ihn bald darauf eingeholt.
    Whittier hatte seinen Arbeitgeber zögerlich informiert, dass es ihm sehr, sehr leid täte – »Sir, wirklich sehr leid« – aber es in jenem Sektor keine geeigneten Schiffe gäbe, die Valerian zu diesem Zweck befehligen konnte.
    Nun, das stimmte nicht ganz, die Gray Tiger war in dieser Gegend, aber sie taugte wohl kaum mehr für einen solchen Einsatz, oder? Gut, es hielten sich einige Schiffe des Dominions dort auf, aber Seine Exzellenz hatte diese Schiffe selbst im Einsatz, und Whittier nahm an, dass der Thronfolger die Aufmerksamkeit seines Vaters nicht mehr als unbedingt nötig erregen wollte.
    War Whittier womöglich falsch informiert in dieser Sache? Nein? Nun denn, es würde einige Zeit brauchen, um Schiffe dorthin zu… – wie viele wollte Valerian haben? Herrje, das würde einige Zeit dauern…
    Valerian knurrte tief in der Kehle bei der Erinnerung an dieses Gespräch. Die Verzögerung war über die Maßen ärgerlich. Jede Stunde, die verstrich, bedeutete, dass sich Jake und die Protoss in seinem Kopf einen Schritt weiter von ihm entfernten.
    Dennoch, Valerian würde Jake keiner Laune seines Vaters opfern, indem er seine Trümpfe falsch ausspielte. Diese Angelegenheit musste korrekt ablaufen, sonst würde ein Unglück geschehen. Er brauchte nicht nur eine Handvoll Schiffe, er brauchte so viele, wie er nur auftreiben konnte. Wer wusste schon, in welchem Zustand sich Aiur befand? Der letzten Information zufolge, die er hatte einholen können, wimmelte es auf dem Planeten von Zerg.
    Valerian würde nicht denselben Fehler begehen wie sein Vater, er würde Kerrigan nicht unterschätzen. Zwar verstand er nicht ganz, wie die frühere Ghost-Soldatin ihre abscheulichen Truppenführte. Aber er nahm keinesfalls an, dass Kerrigan sich nach Jakes Landung der Anwesenheit einer so einzigartigen Präsenz nicht bewusst sein würde. Und selbst wenn sie töricht genug war, diese Gelegenheit zu erkennen… wenn Jake von Zerg gefressen wurde, war das nicht weniger schlimm, als wenn Kerrigan ihn gefangen nahm oder Arcturus ihn zu Tode folterte.
    Es war eine heikle Mission, eine Mission, die Sorgfalt verlangte… und eine, die schon vor Tagen hätte gestartet werden sollen.
    Valerian knirschte mit den Zähnen und zog das Schwert abermals aus der Scheide.
    Arcturus mochte nicht in der Lage sein, die Balance zwischen der Herrschaft über ein Reich und der perfekten Haltung des schleichenden Panthers zu wahren.
    Aber Valerian war nicht sein Vater. Er würde seinen Vater übertreffen,

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