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Schattenjäger

Schattenjäger

Titel: Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Golden
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würde, denn ich wusste nicht, was mit den Zerg geschehen war. Es ist ein Segen, dass die Zerg nie zu ihrer geballten Stärke zurückfanden, die sie unter der Kontrolle des Overminds besaßen. Trotzdem töten sie uns, wann immer sie uns finden, und sie hielten es offenbar für nötig, euer Schiff in Augenschein zu nehmen, als ihr im Landen begriffen wart. Aber während sie früher nur darauf aus waren, uns zu jagen und umzubringen, hatte sich das jetzt geändert. Aber vielleicht warteten sie nur darauf, dass wir uns in gewissem Maße sicher fühlten, ehe sie unsere Ausrottung beschließen würden. Doch was die Zerg auch planten – wenn siedazu wirklich imstande sein sollten –, es verschaffte uns Zeit. Zeit, einander wiederzufinden. Zeit in unsere armen, verheerten Städte zurückzukehren und zu versuchen, sie wieder bewohnbar zu machen. Zeit, um Waffen zu finden, mit denen wir diese abscheulichen Kreaturen bekämpfen konnten, und um neue Waffen zu schaffen. Ich würde nicht so weit gehen, zu behaupten, dass die Shel’na Kryhas hier auf den Überresten unserer Welt eine neue Gesellschaft aufbauen. Aber wir tun, was wir können. Und jetzt haben wir eine Bewahrerin unter uns. Wir danken euch, dass ihr sie hergebracht habt.«
    »Ich bin kein Erlöser, Ladranix.« Jake sah, wie Rosemarys porzellanblaue Augen sich ein klein wenig weiteten, als sie spürte, wie Zamaras Geist den ihren berührte. »Ich kann nicht hier bleiben und euch längerfristig helfen. Ich habe eine Mission von unbedingter Wichtigkeit für das Überleben unseres Volkes.«
    »Du bist dennoch weiser als jeder Einzelne von uns, denn du besitzt die Erinnerungen all derer, die vor uns gegangen sind.« Ladranix’ mentale Worte waren voller Ehrfurcht. »Wir sind dankbar für alles, was du für uns tun kannst.«
    Irgendetwas störte Jake, aber er konnte es nicht benennen. Es gab da etwas, das noch unausgesprochen, ungeteilt war.
    »Ich kann nicht helfen, ehe ich nicht alles weiß«, sagte Zamara. Auch sie hatte gespürt, dass noch etwas fehlte.
    Protoss atmeten nicht, jedenfalls nicht so wie Menschen, aber Jake erhielt den vagen Eindruck eines tiefen Seufzers, als Ladranix sprach.
    »Wir sind die Shel’na Kryhas. Wir sind Jene, die ausharren. Es hat uns zurückgezogen zu dem, was von unseren besten und prächtigsten Schöpfungen, unseren Städten, noch übrig ist. Wir sind den Idealen der Protoss treu geblieben. Wir verstehen, warum wir verlassen wurden, und sind zuversichtlich, dass unsere Brüder und Schwestern, wenn es sicher ist, nach Aiur zurückkommen. Wir bauen sosehr wie eh und je, vielleicht sogar mehr noch als zuvor auf die Khala und das Band, das uns alle verbindet. Aber nicht… alle, die an jenem Tag zurückbleiben mussten, empfinden so wie wir.«
    Ladranix zögerte. »Darf ich euch… das zeigen? Es ist schwer, dies nur mit Worten erklären zu wollen.«
    »Das halte ich nicht für ideal«, sagte Zamara unerwarteterweise.
    Jake konzentrierte seine Gedanken auf sie. Warum nicht, Zamara? Genauso hast du mir die ganze Zeit über die Erinnerungen von Temlaa und Vetraas vermittelt!
    Ja, erwiderte sie, und sorgte dafür, dass ihre Gedanken nur ihn erreichten. Und ich gebe dir all das, wovon ich glaube, dass du es begreifen wirst, damit ich meine Mission erfüllen kann. Nicht mehr und nicht weniger. Worte sind für dein Gehirn leichter zu verarbeiten. Ich sehe keinen Sinn darin, dich oder auch Rosemary stärker zu belasten, als es unter diesem Aspekt unbedingt erforderlich ist.
    Die Kopfschmerzen kamen wieder, ohne Zweifel infolge von Jakes plötzlichem Anflug von Wut. Hör zu, du hast mich ausgesucht. Ich habe mich nicht etwa freiwillig gemeldet. Und ich glaube, dass ich unterm Strich ganz gut mitgespielt habe.
    Das hast du in der Tat, Jake. Besser als ich gehofft hatte, als mein Geist zum ersten Mal auf den deinen traf.
    Und ob es mir nun passt oder nicht, ich werde der nächste Bewahrer sein. Also sollte ich mich besser daran gewöhnen, mein Denken auf diese Weise zu erweitern, oder nicht?
    Als sie darauf nicht antwortete, wertete Jake es als ein Ja und sagte: »Wenn Rosemary nichts dagegen hat, bin ich einverstanden, dass du es uns zeigst.« Er warf seiner Reisegefährtin einen Blick zu.
    Sie schaute argwöhnisch drein, aber schließlich nickte sie. »Ja,tu es, wenn es sein muss. Aber schnüffle nicht in meinen Gedanken herum. Das hasse ich nämlich.«
    Ladranix neigte den Kopf. Fast augenblicklich verspürte Jake ein Frösteln, das nichts mit

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