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Schattenjäger

Schattenjäger

Titel: Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Golden
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als die Nase des Mannes knirschend unter dem Metall nachgab und er aus seinem Sessel fiel.
    Er konnte sich an diese Gewaltanwendungen einfach nicht gewöhnen. Trotzdem war er stolz auf Rosemary, weil sie den Piloten nicht kurzerhand erschossen hatte. Vielleicht wurde sie ja etwas weicher.
    Sie packte den bewusstlosen Mann am Hemd, zerrte ihn beiseite und glitt selbst in den Sessel. »Alle festhalten!«, rief sie.
    Das Schiff hob ab. Jake klammerte sich an der Sitzlehne fest. Rosemarys Start war nicht der sanfteste.
    »Es wird ein paar Minuten dauern, bis sie dahinterkommen, dass wir das Schiff entführt haben, und bis dahin spiele ich mit.
    Aber sobald sie es schnallen… na ja, von da an haltet euch lieber gut fest.«
    Es war eines der widersinnigsten Dinge, die Jake je gesehen hatte: achtzehn Protoss, völlig aus ihrem Element gerissen, in ein terranisches Raumschiff gepfercht. Sie wirkten fürchterlich deplatziert, wie ein Kristall auf einem Schrotthaufen.
    »Wir kriegen Besuch«, sagte Rosemary. »Das ging flott. Valerian will dich nicht noch einmal verlieren, Professor.« Jake blickte auf die Konsole. Und tatsächlich waren sechs Wraith bereits so dicht an sie herangeflogen, dass sie ihr Schiff buchstäblich umschlossen – zu beiden Seiten, vor und hinter, über und unter ihnen.
    »Festhalten«, warnte Rosemary noch einmal, und zwei Sekunden später wurden Jake und die Protoss herumgeschleudert, als sie mit Wucht einen der Wraith auf ihrer linken Seite rammte.
    »Rosemary, was – « Was Jake noch hatte sagen wollen, verschluckte er, als sie gegen einen weiteren der kleinen Einmann-Jäger prallte.
    Professor Ramsey, was tun Sie da? Das war wieder Devon Starke in seinem Gehirn. Stellen Sie diese Angriffe sofort ein! Auf Sie wird Rosemary Dahl hören!
    Mühelos errichtete Jake eine Barriere um seine Gedanken, sodass die geistige Unterhaltung nur in eine Richtung ging. Dann rief er Rosemary zu: »Sie wissen, dass du dahintersteckst.«
    »Gut«, erwiderte sie und rammte einen weiteren Wraith.
    Hören Sie sofort auf, sonst sehen wir uns gezwungen, das Feuer zu eröffnen.
    Als er das an Rosemary weiterleitete, gab sie zurück: »Sie werden vielleicht auf uns schießen, aber sie werden nicht versuchen, uns zu töten. Sowohl Valerian als auch Ethan wollen dich lebend. Du bist zu wertvoll, als dass sie es riskieren würden, dich ernsthaft zu Schaden kommen zu lassen. Transportschiffe vertragen, wassie auf uns loslassen können, und ihre Wraith stecken im Moment mehr ein als wir.«
    Wumm. Jakes Zähne schlugen vernehmlich aufeinander, als Rosemary ihre Worte unterstrich. Dann ruckte das Transportschiff heftig, und er musste feststellen, dass Devon Wort hielt. Sie standen tatsächlich unter Beschuss.
    Professor, ich bitte Sie – wir möchten Ihnen wirklich auf keinerlei Weise schaden. Aber wir dürfen nicht zulassen, dass Sie uns ein weiteres Mal entkommen. Als Wissenschaftler verstehen Sie doch sicher, was auf dem Spiel steht!
    Es waren Devon und Valerian, die es nicht verstanden. Rauch begann in die Kabine zu dringen, und Jake und Rosemary husteten. »Wir sind fast da«, keuchte Rosemary, ihre Stimme heiser vom Husten, ihre Augen tränten vom beißenden Rauch. »Und das ist gut so, denn dieses Ding wird nicht mehr lange durchhalten.«
    Ein weiterer Schuss, und das Transportschiff bekam starke Schlagseite. Und Jake war sich nicht sicher, ob er noch lange durchhalten konnte.
     
    *
     
    Seine Königin war nicht erfreut. Ihr Zorn versengte Ethan, als sie durch die Augen ihres Gemahls mit ansehen musste, wie ihre Beute floh. Weder er noch sie scherten sich um die Dutzenden von Zerg, von denen nur Flecken in der Landschaft Aiurs zurückblieben, die in Fetzen gerissen, von stählernen Spikes durchbohrt oder zu krustigen, rauchenden Kadavern verbrannt wurden. Ihr Nachschub an Zerg war grenzenlos.
    Ihre Geduld nicht.
    »Wie hat Valerian sie gefunden?«
    »Ich weiß es nicht, meine Königin«, antwortete Ethan. »Aber Ramsey wird mir kein drittes Mal entkommen.«
    Es waren verzweifelte Worte, aber es waren die einzigen, dieihm einfielen. Wenn Jake Ramsey und Rosemary Dahl sich doch mit dem Dominion verbündet hatten, trotz allem, was Valerian getan hatte, dann gab es nicht mehr viel, was Ethan tun konnte, um den Archäologen in die Hände zu bekommen. Er war wie die anderen Zerg hierher gelangt, in der Sicherheit eines Overlords, und war daher nicht auf die technische Hilfe eines Schiffes angewiesen, auch wenn er in der Lage

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