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Schattenkrieg

Schattenkrieg

Titel: Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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musste sich Rushais Blick gefallen lassen. Die Ratten waren sich sicher gewesen, dass die Renegaten weg waren – und hatten dafür einen gewaltigen Blutzoll gezahlt, schließlich waren
sie
für die Bewachung der Portale zuständig gewesen. Zähneknirschend sah Mickey zu Boden, Rushais Blick ausweichend.
    »Wo sind sie jetzt?«, fragte Rushai.
    »Die Armee der Hexer ist vorerst nicht weitermarschiert, nachdem sie davon gehört haben, dass du mit deiner Armee auf dem schnellsten Wege zurück nach Bergen marschierst. Die –«
    »Wie kommen die darauf, dass ich zurückmarschiere?« Rushai kniff misstrauisch die Augen zusammen. »Stavanger ist geschlagen, es wäre idiotisch, sich jetzt zurückzuziehen!« Stavanger war eines der großen Ratsgebiete der Hexer. Sie selbst verwendeten einen anderen Namen, viel länger und komplizierter auszusprechen, doch weder Schatten noch Ratten machten sich die Mühe, es ihnen nachzumachen.
    Ashkaruna lächelte. »Meine Männer haben es geschafft, diese Fehlinformation zu streuen. Sie hat ihren Zweck erfüllt, indem sie die Hexer vertrieben hat. Abgesehen von den Waldläufern.«
    »Die Waldläufer!«, entfuhr es Rushai. Erschrocken über seine eigene Lautstärke vergewisserte er sich, dass er keine Aufmerksamkeit erweckt hatte. Leise fuhr er fort: »Die Waldläufer! Wo stecken sie? Was ist mit dem Jungschwarm?«
    »Keine Angst. Der Weiße Baum sucht an der falschen Stelle!«
    »Wo ist er?«
    »Er durchstreift die Stadt in der Innenwelt und wird ausreichend abgelenkt durch die versprengten Fomorer, die sich ihm manchmal ergeben und ihn manchmal angreifen. Sein Blick ist weit genug davon entfernt, den Jungschwarm aufzustöbern.«
    Rushai presste nachdenklich die Lippen zusammen. »Gut«,murmelte er schließlich. »Das ist eine gute Nachricht. Was ist mit den Portalen?«
    »Die Ratten haben einen Teil davon in einem Gegenangriff zurückerobert, wir besitzen also wieder Bewegungsfreiheit. Die Verluste, die wir erlitten haben, werden in Kürze neutralisiert sein, so dass wir den Krieg fortführen können.«
    Rushai schüttelte den Kopf. »So einfach ist das nicht! Wir werden Zeit brauchen. Wir müssen uns neu formieren! Der Jungschwarm braucht Ausbildung, wir müssen neue Waffen und Rüstungen schmieden und neue Fomorer erschaffen!«
    »Ich bin mir sicher, dass das überwindbare Probleme sind!«
    Rushai setzte zu einer scharfen Entgegnung an, verbiss sie sich jedoch. Stattdessen griff er nach dem Cognac und trank ihn mit einem Zug leer. Mickey stand auf und holte sich bei Jackson die ganze Flasche – wenn Rushai sich unbedingt besaufen wollte, konnte er das haben.
    Rushais Frustration war aber auch
zu
verständlich. Das war das Problem mit Ashkaruna – er war kein Krieger. Der Schattenlord verstand nicht viel davon und interessierte sich auch nicht dafür. Er dachte, dass man tote Krieger einfach mit frischen Leuten ersetzen konnte, und missachtete dabei so grundlegende Dinge wie Kampferfahrung, Ausbildung, Ausrüstung und Moral. Das war bei ihrem Gegenangriff auf die Portale das Gleiche gewesen. Der Clan war eigentlich zu schwach gewesen, hatte in den Kämpfen davor enorme Verluste erlitten. Doch Ashkaruna hatte darauf bestanden,
koste es, was es wolle
. Wenn Hexer und Renegaten ernsthaft versucht hätten, die Portale zu verteidigen, hätte das wahrscheinlich das Ende des Clans bedeutet. Selbst so hatte der überstürzte Angriff vielen das Leben gekostet: Der Feind hatte bösartige Fallen aufgestellt – Fallen, die sie vermutlich hätten entschärfen können, wenn Ashkaruna es nicht so eilig gehabt hätte …
    O ja! Der Clan ist unzufrieden wie nie zuvor …
    Dies hatte auch Mickeys Stellung verändert. Eigentlich war sein Rudel eingesetzt als persönliche Leibwache für Lord Ashkaruna,solange sich dieser in der Außenwelt aufhielt. Doch seit der Clanversammlung nach dem Angriff in der Nacht hatte er eine zusätzliche Aufgabe: Er hatte die Vorgänge um den Anführer zu beobachten und vor der Versammlung zu berichten. Er war ein Spion geworden.
    »Übrigens habe ich noch etwas, das dich interessieren könnte«, meinte Ashkaruna zu Rushai. »Kannst du dich an den Irren Iren erinnern?«
    »War das der, den die Kirche in der Arena gekillt hat?«
    »Genau der. Bloß, dass es nicht die Kirche gewesen ist.«
    Die Aussage machte nicht nur Rushai hellhörig. Auch Mickey spitzte die Ohren. Er war in die Geschehnisse um den Irren Iren verwickelt, mehr, als er zuzugeben bereit war.
    »Ein paar

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