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Schattenkrieg

Schattenkrieg

Titel: Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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meiner Männer haben den Glöckner auf dem Schlachtfeld gesehen. Er muss ein Hexer sein, ein Hexer von beachtlicher Kampfkraft.«
    »Das ist nicht möglich!«, entfuhr es Mickey. »Während des Kampfes ist der Mann überprüft worden, mehr als einmal! Er war ein Mensch!« Er hatte die Überprüfung nicht selbst vorgenommen, aber er hatte das Mädchen kontrolliert, das Cherusha auf dem Scheißhaus angegriffen hatte. Sie war sauber gewesen, und das Rudel hatte das Gleiche von der Missgeburt berichtet, die den Irren Iren getötet hatte. Sie beide der Kirche zuzuordnen war die einzige sinnvolle Erklärung gewesen.
    »Dann erkläre mir bitte«, zischte Ashkaruna gereizt, »was er dann auf diesem Schlachtfeld zu suchen hatte, in der Innenwelt in einer Keltenarmee!«
    Mickey presste die Lippen aufeinander. Es war nicht möglich. Und doch … Konnten die Hexer eine Kraft entwickelt haben, mit der sie unerkannt bleiben konnten?
    Wenn das Mädchen ebenfalls eine Druidin ist, darf niemals ans Licht kommen, dass ich sie damals habe laufen lassen …
Innerlich schüttelte er den Kopf. Diese Scheiß-Geschichte würde ihn noch seinen Kopf kosten!
Ratten und Frauen …
Er hätte sie doch töten sollen, Mädchen hin oder her!
    »Und was erwartest du nun von mir?«, fragte Rushai. »Du wirst mich kaum hierher bestellt haben, um mir zu erklären, was sich hier in der Stadt ereignet hat!«
    Ashkaruna nickte. »Wie du weißt, stehe ich in ständigem Kontakt mit Akabel-Shokoth. Er hat mir eine große Lieferung versprochen. Allerdings will er nur liefern, wenn die Stadt sicher ist.«
    »Und?«
    »Ich brauche dich, um die Stadt zu säubern.«
    »Du hast die Ratten.«
    »Nur für die Außenwelt. Aber solange dein spezieller Freund in der Innenwelt sitzt, wird Akabel lieber nach Hamburg liefern als nach Bergen.«
    »Verdammt, ich habe einen Krieg zu führen! Meine Speerspitzen stoßen mit jedem Tag weiter in die Herzlande vor! Bis es Stavanger gelingt, eine zweite Armee aufzustellen, plündern und brandschatzen wir ihre Siedlungen. Wir ernähren uns von ihrem Land, und bis ihre Armee bereit ist, uns zu vertreiben, wird die Hälfte ihrer Heimat in Schutt und Asche liegen! Das heißt – wenn sie
überhaupt
noch eine Armee aufstellen können, die uns schlagen kann. Ich kann – jetzt – nicht – umkehren!«
    »Hör mir zu, Simon. Es geht hier nicht um den Krieg. Es geht um den Dämon.«
    Mickey musste sich anstrengen, um eine ruhige Miene zu wahren. Es hatte Gerüchte gegeben, vor etwa einem Jahr, dass der neue Schattenlord aus Afrika sowohl das Wissen als auch die Fähigkeiten besaß, einen Dämon in diese Welt zu rufen, doch die Ratten hatten nie mehr darüber erfahren. Informationen darüber zu sammeln gehörte zu den höchsten Prioritäten, die ihm der Clan auferlegt hatte.
    »Ich habe die Sterntafeln analysiert«, fuhr Ashkaruna fort. »In genau drei Monaten gibt es noch einmal die Gelegenheit, Ur’tolosh unter Kontrolle zu bringen. Sollten wir bis dahin nicht genügend Menschenopfer bereitstellen können, werden wir ihn verlieren, und mit ihm die Chance, um das Nordmeer herum die absolute Vorherrschaft zu erreichen!«
    »Warum verlieren wir ihn? Die Konstellationen wiederholen sich. Es wird wieder eine Gelegenheit kommen.«
    »Aber Ur’toloshs Macht wächst von Woche zu Woche. Er hat Schiffe versenkt und ganze Bohrinseln gefressen. Wenn wir diese Gelegenheit verpassen, ist er zur nächsten zu stark geworden. Und wir brauchen ihn. Mir liegen Berichte vor, dass Tanash in Hamburg ebenfalls eine Beschwörung plant. Wenn
wir
kein Ritual durchführen, wird
er
es mit
Sicherheit
tun. Ein Dämon in Hamburg unter Lord Tanashs Kontrolle ist das Letzte, was wir brauchen können.«
    Mickey verzog noch immer keine Miene. Doch in seinem Kopf rannten sich die Gedanken gegenseitig über den Haufen: Warum wusste er nichts von all dem? Hatten die Ratten tatsächlich das Vertrauen des dunklen Lords verloren? Bedeutete dies etwa sogar eine Gefahr für den Clan? Oder bluffte Ashkaruna nur, um Rushai erneut unter seine Kontrolle zu zwingen?
    Rushai hatte seine Stirn in grübelnde Falten gelegt. Mickey konnte es nachvollziehen: Ashkaruna hatte die eine Hälfte des Krieges verloren, und nun forderte er Rushai dazu auf, auch noch die zweite Hälfte aufzugeben, eine Hälfte, die schon so gut wie gewonnen war. Die Pille
konnte
Rushai nicht schmecken! »Dann mach Akabel weis, dass Bergen sicher ist«, meinte Rushai schließlich. »Er muss nicht wissen, dass

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